Forschungsgruppe Wahlen: Regierungsparteien verlieren

Die SPD erreichte nur noch 18 Prozent

Wahltrend

Berlin. In der aktuellen Sonntagsfrage der Forschungsgruppe Wahlen haben nach dem unionsinternen Asylstreit alle Regierungsparteien Einbußen verzeichnet. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union laut ZDF-„Politbarometer“ auf 32 Prozent (- 1). Die SPD erreichte nur noch 18 Prozent (- 2). Zugewinne hätten dagegen die AfD mit 14 Prozent (+ 1), die FDP mit neun Prozent (+ 1) und die Grünen mit 14 Prozent (+ 1). Die Linke bliebe unverändert bei zehn Prozent und die anderen Parteien erreichten zusammen erneut drei Prozent.

Neben einer Großen Koalition hätte damit von den derzeit politisch denkbaren Bündnissen nur eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen eine parlamentarische Mehrheit. Die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen schwarz-roten Koalition hat sich zuletzt verschlechtert. Waren vor drei Wochen noch 64 Prozent alles in allem mit der Arbeit der Großen Koalition zufrieden, sind es jetzt nur noch 49 Prozent. Die Zahl der Unzufriedenen stieg von 29 Prozent im Juni auf 44 Prozent. Im medial dominierenden Asylstreit empfinden die Befragten Zustimmung und Zweifel für die Vorschläge beider Seiten: Die Flüchtlingsthematik in Deutschland kann für 91 Prozent der Befragten eher zusammen mit den anderen Ländern der EU gelöst werden.

Nur sieben Prozent glauben, dass Deutschland das besser im Alleingang in den Griff bekommt. Am CSU-Vorschlag, dass Flüchtlinge, die bereits in anderen EU-Ländern registriert sind, zukünftig an der deutschen Grenze zurückgewiesen werden, gibt es trotz mehrheitlicher Zustimmung Zweifel: Mit 58 Prozent erhält der Vorschlag mehrheitlich Zustimmung, 36 Prozent sprechen sich dagegen aus. Gut zwei Drittel (68 Prozent) glauben nicht, dass die Zurückweisung in der Praxis funktionieren wird. Lediglich 28 Prozent halten das für machbar. Für die Umfrage wurden 1.290 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in der Zeit vom 25. bis 28. Juni telefonisch von befragt. +++