Feuerwehreinsatz im abgelassenen Stausee Ahl – Person steckte in Schlammboden fest

Das Landschaftsbild gleicht einer Wattlandschaft

Zu einem Hilfeleistungseinsatz „Person in Zwangslage – Menschenleben in Gefahr“ wurde die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster am Samstag, 18. Juni 2022 um 9:55 Uhr zum Ahler Stausee alarmiert. Ein Mitarbeiter der Leitstelle war privat auf der Staumauer und nahm die Hilferufe der 25-Jährigen Frau, die im weichen Erdboden des weitgehend abgelassenen Stausees Ahl steckte und sich nicht mehr selbst befreien konnte. Er alarmierte die Hilfskräfte über den Notruf und lotste die Einsatzkräfte zur Einsatzstelle.

Die Feuerwehren aus Ahl, Salmünster und Bad Soden waren in kurzer Zeit vor Ort. Über die trockene Rettungsboot-Slippingstelle und den trockenen Weg konnten die Einsatzfahrzeuge weit vorrücken. Die Person steckte bis zur Hüfte tief fest und hatte einen Hund (Bruno) dabei, den sie während der ganzen Zeit über dem Schlammboden bzw. Schlamassel hielt. Nach Erstansprache und Beurteilung des Notarztes waren beide unverletzt und ruhig, allerdings wurde die Sonneneinstrahlung immer stärker. Über 30 Grad Celsius wurden für den Tag erwartet. Die Feuerwehr übernahm die Betreuung und leitete die Menschen- und Tierrettung ein, musste dabei aber darauf achten, selbst nicht zu versinken.

Die Drehleiter konnte durch den gefluteten Weg bis kurz vor zur sonst versunkenen Holzbrücke vorrücken und von dort aus mit der Ausladung zur feststeckenden Person gelangen. Parallel gelangten Einsatzkräfte mit gesicherten Spineboards und Schleifkorbtrage über den matschigen Boden kriechend ebenfalls zur Person in Zwangslage. Hund Bruno steckte nicht fest und konnte zuerst in Sicherheit gebracht werden, Angehörige (der Person, nicht des Hundes) warteten bereits am sicheren Ufer. Dann erfolgte die Rettung der Person aus dem Matsch. Die Einsatzkräfte gruben sie soweit möglich frei und die Drehleiter zog sie raus. Um 10:35 Uhr war sie befreit. Mit der Drehleiter konnte sie dann ebenfalls sicher das Ufer erreichen und wurde vom Rettungsdienst durchgecheckt. Auch die Einsatzkräfte – zwar voller Matsch und Wasser – erreichten wieder sicher den befestigten Weg.

Gute Zusammenarbeit

Sicher ein nicht ganz alltäglicher Einsatz für die Feuerwehr, aber auch bei solchen Hilfeleistungseinsätzen gelang die Zusammenarbeit in der Feuerwehr und mit dem Rettungsdienst wieder hervorragend. Vor Ort waren ebenfalls Verantwortliche des Wasserverbands Kinzig, die für den Betrieb der Kinzigtalsperre „Stausee Ahl“ zuständig ist. Sie äußerten sich ebenfalls überzeugt von der guten Leistung der Einsatzkräfte, auf die immer Verlass sei. Aber eigentlich hoffen alle, dass solche Menschenrettungen möglichst nicht notwendig werden.

Betreten der Stausee-Innenfläche verboten

Der Wasserverband Kinzig und die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster haben daher auch warnende Worte. Zurzeit ist das Wasser der Kinzigtalsperre – wie vielfach berichtet – wegen Wartungsarbeiten abgelassen. Das Landschaftsbild gleicht einer Wattlandschaft und ist sicher für alle besonders interessant anzuschauen. Es besteht jedoch höchste Lebensgefahr, wenn man sich auf die vermeintlich trockenen Stauseebodenflächen begibt. Immer wieder gibt es Stellen, in denen man sehr tief einsinken und sich nicht mehr selbst befreien kann, so wie heute morgen im Stausee Ahl passiert. Daher sind die Zugangswege auch mit einem Zaun abgesperrt und Hinweisschilder warnen an verschiedenen Stellen vor der Lebensgefahr.

Die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster war im Einsatz mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W) der Feuerwehr Ahl, dem Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) und Rüstwagen (RW 1) der Feuerwehr Salmünster, der Drehleiter (DLK 23/12) und dem Löschgruppenfahrzeug (LF 20/16) der Feuerwehr Bad Soden sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF). Der Rettungsdienst war mit einem Rettungswagen (RTW) und einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) an der Einsatzstelle. +++ pm