Festspielintendant Wedel eröffnet Probensaison der 66. Bad Hersfelder Festspiele

Wedel: „Ein Stück 1:1 zu übernehmen, würde zu entsetzlichem Missverstehen führen!“

Festspielintendant Dieter Wedel

Bad Hersfeld. Heute Vormittag fand in der Stadthalle am Kurpark im nordosthessischen Bad Hersfeld im Landkreis Hersfeld-Rotenburg der Probenauftakt der diesjährigen Bad Hersfelder Festspiele statt. Eröffnet wurde der Probenbeginn von Festspielintendant Dr. Dieter Wedel und seinem Hexenjagd-Ensemble. Für Wedels Ensemble, zu diesem auch die österreichische Fernsehschauspielerin Elisabeth Lanz und Horst Janson gehören, fungierte heutiger Probenbeginn, der im Rahmen einer Pressekonferenz stattfand, auch gleichzeitig als erste Leseprobe für Dieter Wedels Inszenierung der Hexenjagd, einem Theaterstück nach Arthur Miller.

Dieter Wedel: „Noch nie in der ganzen Historie der Bad Hersfelder Festspiele, haben so viele prominente Schauspieler zusammen auf einer Bühne gestanden!“

Das Besondere der diesjährigen – mittlerweile 66. – Bad Hersfelder Festspiele: Die große Anzahl an Schauspiel-Prominenz. „Noch nie in der ganzen Historie der Bad Hersfelder Festspiele, haben so viele prominente Schauspieler zusammen auf einer Bühne gestanden, wie es bei den kommenden, der Fall sein wird“, so Festspielintendant Dr. Dieter Wedel, der hinzufügte: „Wir haben uns lange überlegt, ob sich die Hersfelder Festspiele dafür, für so viele prominente Schauspielerinnen und Schauspieler aus Film- und Fernsehen, überhaupt eignen – nach den letzten Festspielen kann ich ihnen sagen: Ja, das tun sie.“

Nach dem Verständnis des Intendanten, ist ein Stück wie Arthur Millers Hexenjagd, ein Schauspielstück – ein Ensemblestück, welches sich im Sinne der theatralischen Inszenierung – ideal eignet, es für mehrere Darsteller zu inszenieren. In diesem Sinne kommt bei Dieter Wedels Hexenjagd-Ensemble eine gute Mischung des Ensembles zum Einsatz. „Wir haben bei der Hexenjagd mehr jüngere, als ältere Schauspieler im Ensemble“, so Wedel, der trocken anfügte: „Es kommt nicht auf die Jahre an, sondern auf den Kilometerstand.“

Die Hexenjagd – ein großer Klassiker der Moderne in einem bewegenden klassischen Drama

Wie Regisseur Wedel auf heutiger Pressekonferenz weiter mitteilte, bedeute eine Hexenjagd für ihn, wenn eine Verhältnismäßigkeit aufgehoben wird: „Eine Hexenjagd beginnt immer dann, wenn eine Verhältnismäßigkeit aufgehoben wird – es sich demzufolge um eine Verpflichtungsskandalisierung handelt. Wenn sich alle gemeinsam einschließen, dann beginnt eine Hexenjagd.“ Bei allen Verpflichtungen im Sinne von textlicher Bearbeitung, diese man selbst als Intendant beim Bearbeiten der Stücke hat, ist es Dieter Wedel wichtig, dass die Zuschauer in seinen Stücken vor allem eines erkennen: Die Gegenwärtigkeit. Dieter Wedels Hexenjagd-Inszenierung verspricht Theater, in einer respektvoll gekürzten Fassung sowie in einer aktuellen Sprache. Die Hexenjagd von Arthur Miller, neu gelesen und inszeniert, ist ein spannender Polit-Thriller und zugleich ein beklemmendes, bewegendes menschliches Drama. Gefühle wie Neid, Hass, Missgunst und Gewinnsucht, arten aus in einer Vernichtungshysterie…

Themen, die ihren Niederschlag nicht nur in der Literatur finden, sondern auch im wahren Leben. Was Theater auszeichnet, ist für Dieter Wedel, der unmittelbare Dialog zwischen dem Autor, den Darstellern und dem Publikum. In der Ekstase verwandelt sich der Schauspieler und verwandelt durch Ansteckung die Zuschauer. Sie fühlen mit, bangen mit, hoffen mit und lachen mit. (Dieter Wedel) +++ fuldainfo | jessica auth

Impressionen vom Probenauftakt