Festgottesdienst zum Reformationstag in der Christuskirche

Glaube als stabiles Fundament im Leben

Foto: Claudia Pfannemüller

Die Herbstsonne leuchtete durch die bunten Kirchenfenster, von der Empore ertönte festlicher Chorgesang und nach dem Gottesdienst lud der Posaunenchor die zahlreichen Besucherinnen und Besuchern zum Verweilen im Freien ein. Mit einem stimmungsvollen Gottesdienst feierten die evangelischen Christen am Sonntag in der Christuskirche den Reformationstag. Zu Beginn hatten die Verantwortlichen alle Hände voll zu tun, für alle Gottesdienstbesucher unter Einhaltung der Abstandsregeln einen Sitzplatz zu finden. Der große Zulauf zeige, dass es ein großes Bedürfnis der Menschen gebe, zusammen diesen besonderen Gottesdienst zu feiern, sagte Dekan Bengt Seeberg.

Glaube als stabiles Fundament im Leben

Christen hätten ein festes Fundament, dass sie durch die guten und schlechten Zeiten ihres Lebens trage, sagten Pfarrerin Tina Oehm-Ludwig und Pfarrer Jörg Scheer in ihrer Dialogpredigt. Manche Menschen seien wie ein Mann, der sich in einem voll besetzten Bus an seiner eigenen Krawatte festhalte. Viele Menschen hielten sich an ihrer Gesundheit fest, an ihrer Leistungs- und Schaffenskraft, an ihrem Geld, an ihren Erfolgen, ihrem Ansehen oder ihrer Macht. Oft genug zeige sich aber, dass diese Dinge keinen wirklichen Halt geben, sagte Pfarrerin Oehm-Ludwig. Der Glaube an Jesus gebe Christinnen und Christen den nötigen Halt, um mit Enttäuschungen, Niederlagen und Krankheiten umzugehen, denn sie wüssten, dass Gott bei ihnen sei.

Kirchen im ständigen Reformationsprozess

Die evangelische und katholische Kirche seien bis heute damit beschäftigt, sich zu verändern, Altes sein zu lassen und Neues zu beginnen, sagte Pfarrer Scheer. Dieser Umbruchprozess müsse niemandem Angst einjagen. Schließlich erinnere der Reformationstag jedes Jahr aufs Neue daran, dass die Kirche auf einem Weg der ständigen Erneuerung sei.

Kammer- und Posaunenchor sorgen für musikalische Gestaltung

Zahlreiche Menschen nutzten die Möglichkeit, sich von Dekan Bengt Seeberg und Pfarrerin Jana Koch-Zeißig persönlich segnen zu lassen. Der Kammerchor unter der Leitung von Stephanie Muhl sorgte mit traditionell protestantischem Liedgut im Gottesdienst für musikalische Höhepunkte. Im Anschluss lud Musik des Posaunenchors Fulda die Gottesdienstbesucher bei strahlendem Sonnenschein auf dem Platz vor der Christuskirche zum Verweilen ein. „Die Dialogpredigt, die festliche Musik und die Möglichkeit am Abendmahl teilzunehmen hat diesen Gottesdienst für mich zu etwas Besonderem gemacht “ schwärmte Bettina Reichardt, die mit ihrer Familie aus Neuenberg zur Christuskirche gekommen war. In diesem Jahr hatten die Gemeinden des Kooperationsraums Fulda-Mitte drei gemeinsame Gottesdienste auf die Beine gestellt: Neben dem Festgottesdienst in der Christuskirche wurde ein Familiengottesdienst in St. Johannes Petersberg und ein Taizé-Gottesdienst in der Lutherkirche gefeiert. +++ pm