
Ihre Umfrage zum chinesischen Einfluss auf ihre zentralasiatische Heimat Tadschikistan wurde der 31-jährigen Journalistin zum Verhängnis. Rukshona Khakimova wird Staatsverrat vorgeworfen. Das Urteil: acht Jahre Gefängnis. Für ihre unerschrockene Arbeit zeichnet der DJV Hessen die junge Mutter von zwei Kleinkindern mit der „Feder für die Pressefreiheit“ aus. Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni: „Damit möchten wir signalisieren, dass selbst im weit entfernten Deutschland, ihr Fall für Schlagzeilen, Solidarität und Empörung sorgt und ihr Kraft spenden.“ Der gebürtige Wiesbadener ist Pate des Projektes.
Bereits zum achten Mal verleiht der Landesverband Hessen des Deutschen Journalisten Verbandes die „Feder für die Pressefreiheit“. Diese Auszeichnung wird jedes Jahr am 3. Mai – dem Tag der Internationalen Pressefreiheit – einer Journalistin oder einem Journalisten gewidmet, die aufgrund ihrer Arbeit bedroht, verfolgt oder inhaftiert werden. Die Idee stammt von Dr. Gabriela Blumschein, Vorstandsmitglied des DJV Hessen, und Ingo Zamperoni. Der Journalist hat am 3. Mai Geburtstag und bekommt den Füllfederhalter lediglich stellvertretend als Geschenk überreicht. Über das weit verzweigte Korrespondentennetz wird die gravierte Feder letztendlich mit einem persönlichen Brief ans Ziel gebracht.
Das Schicksal von Rukshona Khakimova berührt Gabriela Blumschein besonders: „Einer Mutter werden rücksichtslos die Kinder entrissen, das jüngere ist knapp ein Jahr alt, und das nur wegen ihrer journalistischen Arbeit.“ Khakimova gehört zu den wenigen Frauen in Tadschikistan, die offen für unabhängige Medien arbeiten. Ihre Verurteilung ist zu einem Symbol für die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit im Land geworden. „Kein Journalist und keine Journalistin ist vor der staatlichen Willkür dort sicher“, beurteilt Knud Zilian, 1. Vorsitzender des DJV Hessen, die aktuelle Situation der ehemaligen sowjetischen Republik an der Grenze zu China. +++ pm
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