FDP-Chef will neue Teststrategie für Urlaubsrückkehrer

Unions-Politiker für zielgenauere Kontrollen bei Balkan-Reisenden

Christian Lindner (FDP)

FDP-Chef Christian Lindner hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgefordert, auf die stark steigende Zahl der an Corona infizierten Reiserückkehrer zu reagieren. „Der Gesundheitsminister sollte rasch eine Strategie vorlegen, wie Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten verbindlicher und schneller erfolgen können“, sagte Lindner der „Bild“. Es müsse sichergestellt werden, dass man durch Tourismus nicht im Inland steigende Infektionszahlen bekomme und durch einen erneuten Lockdown Schaden nehme. „Im Grunde sollte jeder Einreisende geprüft werden. Wer freiwillig in Risikogebieten Urlaub macht, sollte den Test aber auch selbst bezahlen“, so der FDP-Chef. Das sei eine Frage der Eigenverantwortung, „die nicht auf den Steuerzahler abgewälzt werden kann“.

Unions-Politiker für zielgenauere Kontrollen bei Balkan-Reisenden

Innenpolitiker der CDU/CSU auf europäischer und nationaler Ebene verlangen Reaktionen auf die steigende Zahl eingeschleppter Corona-Infektionen aus der Balkanregion. Er fordere ein „systematisches Corona-Profiling“ als „Lehre aus den kosovarischen Infektionszahlen“, sagte der Europa-Abgeordnete Sven Schulze (CDU) der „Bild“. Die laufenden Kontrollen der Urlaubsheimkehrer müssten sich „weniger auf Badeurlauber und mehr auf Familienbesuche in Heimatländern“ konzentrieren. „Denn Familienbesuche scheinen wesentlich riskanter als Badetrips.“ Der CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger sagte der Zeitung mit Blick auf solche möglichen Profiling-Maßnahmen: „Unser Ziel muss es sein, möglichst effektiv Infizierte festzustellen und damit Gefahren abzuwehren. Dabei müssen wir Urlaubsort, Reisezweck und das Alter der Rückkehrer berücksichtigen.“ Der CDU-Innenpolitiker Marc Henrichmann pflichtete Pilsinger bei: „Zielgerichtete Suche ist erfolgversprechender als bloßes Fischen im Trüben. Deswegen unterstütze ich jede Forderung, bei den Kontrollen der Urlaubsheimkehrer aus Risikogebieten, wie aktuell einige Teile des Balkans, ganz genau hinzusehen.“ +++