Faire Wochen: Berufliche Schulen Gelnhausen beteiligten sich

Kreative Anregungen wurden mit Begeisterung aufgegriffen

Schulleiter Rainer Flach, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Susanne Fay (Fairtrade AG), Stefan Leibiger (FL Sport), Oberstudienrätin Patricia Grendel und Schüler Ronan Bausch. Foto: privat

Das Thema Fairness gehört zum täglichen Umgang an den Beruflichen Schulen Gelnhausen. Da ist es für Schulleiter Rainer Flach und einen Großteil des Kollegiums nur ein kleiner Schritt, die Aspekte Nachhaltigkeit, Verantwortung, Gerechtigkeit und den schonenden Umgang mit den Ressourcen in den Unterricht zu integrieren und sich aktiv an den „Fairen Wochen“ zu beteiligen.
„Das Thema bietet vielfältige Ansatzpunkte für unseren Alltag und spricht damit auch die Jugendlichen an“, sagte Oberstudienrätin Patricia Grendel mit Blick auf die zurückliegenden Aktionswochen.

Zum buchstäblichen „Kick Off“ wurden zum Beispiel fair und nachhaltig produzierte Fußbälle verteilt. Damit wurde der Blick geschärft auf die häufig gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in den ohnehin schon armen Ländern dieser Welt. Zum Einstieg in das Thema ermunterte Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin Susanne Simmler die Schülerinnen und Schüler, sich eingehend mit den Konsequenzen des eigenen Handelns zu befassen. „Viele kleine Schritte und Veränderungen können in der Gesamtheit auch eine bedeutsame Wirkung erreichen“, betonte sie. Es sei „immer eine lohnenswerte Anstrengung, sich nach dem besseren Weg im Sinne von Natur- und Umweltschutz zu erkundigen“.

Wichtig sei die Erkenntnis, dass ein schonender Umgang mit den Ressourcen und ein faires Miteinander für die Menschen am Ende eine bessere Welt bedeutet. Vor diesem Hintergrund dankte sie dem Fairtrade-Team der Beruflichen Schulen Gelnhausen, die sich für das Thema engagieren und die Zusammenhänge sichtbar machen. Das bewirkt unter anderem die Wanderausstellung „TrikotTausch“, die zwei Seiten der Sportbekleidungsproduktion abbildet: Einerseits die Vermarktung von Sportbekleidung und unser Kaufverhalten hier – andererseits die kritischen Arbeitsbedingungen der Näherinnen in den Weltmarktfabriken. Dabei wird verdeutlich, wie durch einen veränderten Konsum eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern erreicht werden kann. Große Aufmerksamkeit erzielte auch die Auswertung zum persönlichen „ökologischen Fußabdruck“. Dabei wurden zahlreiche Aspekte des Alltags, des Konsums und des Freizeitverhaltens abgefragt und streng bewertet. Das oftmals schonungslose Fazit brachte dann nicht nur die Jugendlichen zum Grübeln, auch einige Lehrkräfte mussten erkennen, dass noch Verbesserungspotenzial besteht.

„Es geht dabei gar nicht um Perfektion oder das schlechte Gewissen, sondern um die Anregung, das eigene Verhalten zu überdenken oder die vielen Handlungsmöglichkeiten zu erkennen und zu nutzen“, sagte Susanne Fay aus dem Faitrade-Schulteam. Das sei in großem Umfang während der Aktionswochen gelungen, wie sie bestätigte. Viele Schülerinnen und Schüler hätten mit großer Begeisterung die Anregungen abseits des normalen Unterrichts aufgegriffen und lebhaft erörtert. Als Fairtrade-Schule beschränkt sich das Konzept für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein aber nicht auch die Zeit im September, sondern wird auf vielfältige Weise ganzjährig umgesetzt. Auf der Grundlage der globalen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen gibt es inzwischen einen umfangreichen Ideenpool von der „BrauchBar“ über „fairliebt zum Valentinstag“ bis zur fairen Pause. +++ pm