Fahrgastverband rät am Montag zu Homeoffice und Fahrgemeinschaften

Der Fahrgastverband Pro Bahn rät den Fahrgästen mit Blick auf den Großstreik am Montag zu Homeoffice und empfiehlt Pendlern, Fahrgemeinschaften zu bilden. „Wir raten den Fahrgästen dazu, am Montag möglichst zu Hause zu bleiben und Homeoffice zu machen“, sagte der Pro-Bahn-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Auf Fern- und Regionalreisen sollte am Montag jeder verzichten. „Falls das Arbeiten von zu Hause nicht möglich ist, sollten Pendler eine Auto-Fahrgemeinschaft mit Kollegen für die Hin- und Rückfahrt bilden.“ Naumann erinnerte daran, stets die neuesten Informationen im Blick zu behalten: „Die Fahrgäste sollten sich am Morgen genau zu informieren, ob der regionale Nahverkehrsbetrieb bestreikt wird oder nicht.“

BDA wirft Verdi Missbrauch der Tarifverhandlungen vor

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) wirft der Gewerkschaft Verdi vor, den für Montag geplanten bundesweiten Warnstreik für eigene Interesse zu missbrauchen. „Tarifverhandlungen dürfen nicht zur Anwerbung neuer Mitglieder missbraucht werden“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der „Bild“. „Der Gesetzgeber muss sich fragen, wie lange er sich das alles von der Seitenlinie aus noch anschauen will.“ Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke hatte zuvor in der „Bild am Sonntag“ erklärt, viele Beschäftigte, die sich erstmals an einem Arbeitskampf beteiligen, würden anschließend in die Gewerkschaft eintreten. Kampeter warf Werneke vor: „Die Rituale sind völlig aus der Zeit gefallen – gerade auch mit Blick auf die vielen Krisen und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.“ Solche massiven Streiks sollten „nicht am Anfang einer Auseinandersetzung stehen, sondern – wenn überhaupt – am Ende“, sagte Kampeter d  er Zeitung. „Die Gewerkschaften verspielen jede Glaubwürdigkeit. Wir sind schließlich im 21. Jahrhundert. Hinzu kommt: Gute Tarifabschlüsse wurden mit privaten Arbeitgebern auch ohne Streik erreicht.“

EVG schließt Streiks über Ostern offenbar doch nicht aus

Die Eisenbahngewerkschaft EVG will sich weitere Warnstreiks über die anstehenden Ferien nun offenbar doch offenhalten. „Wir schließen zum jetzigen Zeitpunkt nichts aus“, sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay den Zeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“ auf die Frage, ob es zu Ostern Streiks geben könnte. Demnach sei der Streik „das letzte Mittel“, auch wenn man die Arbeitgeber treffen wollen und „nicht die Fahrgäste, die mit ihren Familien über die Ostertage verreisen wollen“. Die „Bild am Sonntag“ hatte zuvor noch berichtet, dass die EVG Arbeitskampfmaßnahmen über Ostern ausschließe. „Da wir mit Streiks die Arbeitgeber und nicht die Reisenden treffen wollen, werden wir rund um die Osterfeiertage nicht verhandeln“, teilte die Gewerkschaft der Sonntagszeitung mit. „Damit können Streiks rund um die Feiertage für alle Reisenden ausgeschlossen werden.“ Nach den Aussagen von Ingenschay könnte es nun zu Ostern aber möglicherweise doch zu erheblichen Störungen und Zugausfällen bei der Bahn kommen. Zusammen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will die EVG zunächst am Montag große Teile des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs in Deutschland für 24 Stunden lahmlegen. Nach Ingenschays Worten solle dies nicht der Auftakt zu einer Frühjahrs-Streikwelle sein: „Allerdings ist das Fazit nach der ersten Verhandlungsrunde verheerend. Wir können weitere Streiks nur verhindern, wenn wir jetzt endlich vernünftige Angebote bekommen.“ +++