Extremismusforscher gibt AfD indirekte Mitverantwortung für Hanau-Terror

Das Ziel der AfD ist die Zerstörung der bisherigen Republik

Der Extremismusforscher Hajo Funke hat der AfD eine indirekte Mitverantwortung für den mutmaßlich rechtsradikalen und rassistischen Anschlag im hessischen Hanau gegeben. „Solche Wahnsinnstaten geschehen nicht im luftleeren Raum, sondern in einem, unter anderem durch die Hetzreden der Höcke-Partei vergifteten gesellschaftlichen und politischen Raum“, sagte der Berliner Politikwissenschaftler dem „Handelsblatt“ mit Blick auf den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke. Die von Höcke und dem Brandenburger Landeschef Andreas Kalbitz dominierte AfD sehe sich selbst als „fundamentaloppositionelle Bewegungspartei, die Deutschland von fremden Kulturen reinigen will“, erläuterte Funke. Sie setze dabei auf, wie Höcke es nenne, „wohltemperierte Grausamkeit“ als politisches Mittel. „Damit wird die AfD zum politischen Arm der Gewaltbewegungen von ganz rechts“, so der Extremismusforscher weiter. Er mahnte vor diesem Hintergrund zu Konsequenzen für den Umgang mit der AfD. „Falsch ist, die AfD, wie es FDP und CDU in Thüringen getan haben, machtpolitisch aufzuwerten“, so der Politikwissenschaftler. Nötig sei vielmehr eine „klare Analyse ihrer zersetzenden Strategien“. „Das Ziel der AfD ist die Zerstörung der bisherigen Republik“, sagte Funke dem „Handelsblatt“. Zudem sei das Ende jeder Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und die Vertreibung von Millionen Migranten ihr Ziel, wenn sie an der Macht sei, auch wenn das zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen führe, so der Extremismusforscher. +++