EVG: Hessische Landesbahn und das Märchen vom Stand der Verhandlungen

EVG-Warnstreik bei der HLB. Foto: Andreas Güth

Die HLB Geschäftsführung behauptet in Pressemitteilungen und in Gesprächen mit Beschäftigten, dass man sich in der aktuellen Tarifauseinandersetzung mit der EVG so gut wie einig gewesen sei. Dies finden wir mehr als verwunderlich – von einer Einigung kann keine Rede sein. Im Gegenteil: die Geschäftsführung verweigerte sich bisher allen ernsthaften Gesprächen. Das einzige „Angebot“ ist, dass wir einen anderen Tarifabschluss übernehmen sollen. Das ist keine Basis für uns“, so Andreas Güth, Streikleiter der EVG in dieser Auseinandersetzung in einer Mitteilung.

„Die Geschäftsführung behauptet, dass über eine Lohnerhöhung von insgesamt 3,3 Prozent Konsens bestanden hätte – dies entspreche aber nicht der Wahrheit“, so Güth. Offensichtlich unterliege die HLB Führung außerdem einer Fehlannahme: „Wir sind bei der HLB mit dem Einkommen weit vom Branchenniveau entfernt – deshalb fordern wir 6,8 Prozent, damit sich die HLB dem Branchenniveau annähert – mit den genannten 3,3 Prozent wäre der Abstand nicht annährend aufgeholt,“ so Güth. Dies sei angesichts der Aussage in der FAZ vom 09.11.2022, wonach die HLB seit Jahren durchweg Gewinne mache besonders bitter für die Beschäftigten. Insofern könne Güth die Argumente vom Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit nicht teilen: „Gewinne auf Kosten der Beschäftigten machen wir nicht mit“, so Güth.

Die EVG sei immer verhandlungsbereit und habe sich keinem Gespräch verweigert. „Wenn nun der Geschäftsführer der HLB ebenfalls Gesprächsbereitschaft signalisiert, muss er nur zum Telefon greifen und sich bei uns melden! Klar ist: die HLB hat es selbst in der Hand wie lange diese Auseinandersetzung fortgesetzt wird“, so Güth weiter. Die Verantwortung trage einzig und allein die HLB-Geschäftsführung. +++

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