Essay des Fuldaer Hochschulprofessors Dr. Joachim Allgaier ausgezeichnet

Professor Dr. Joachim Allgaier ist Professor für Kommunikation und Digitalisierung im Fachbereich Oecotrophologie an der Hochschule Fulda. Foto: Fotostudio Balsereit

„Fakt oder Fake: Wie gehen wir mit der Wissenschaftsskepsis um?“ Diese Preisfrage hatte die Österreichische Akademie der Wissenschaften gestellt. Mehr als 140 Essays mit verschiedenen Ideen und Ansätzen wurden eingereicht. Die drei besten Texte hat die Akademie nun ausgezeichnet. Einen davon hat Professor Dr. Joachim Allgaier verfasst, der im Fachbereich Oecotrophologie an der Hochschule Fulda zum Schwerpunkt Kommunikation und Digitalisierung lehrt und forscht.

Sein Essay trägt den Titel „Zum Gegenangriff gegen Desinformation: Wie gelingt die Förderung der Skepsis gegenüber absichtlich herbeigeführter gesellschaftlicher Wissenschaftsskepsis?“ Allgaier legt dar, dass absichtlich herbeigeführte Wissenschaftsskepsis kein neues Phänomen ist. Schon in den 1970er-Jahren wurden „professionelle Zweiflerinnen und Zweifler mit und ohne wissenschaftliche Affiliationen zum Beispiel in Kampagnen von Tabak- und Ölfirmen eingesetzt, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass Tabakrauch Krebs erzeugt, öffentlich anzuzweifeln oder zumindest zu verzögern“, schreibt er in seinem Beitrag. Auch die wissenschaftliche Tatsache, dass der Klimawandel Ergebnis menschlichen Handelns ist, sei im 20. Jahrhundert bewusst torpediert worden.

Seinen Fokus legt Allgaier auf die ambivalente Rolle von sozialen Medien, die sowohl Wissen vermitteln als auch Desinformation verbreiten. Er verbindet wissenschaftstheoretische und konkrete lösungsorientierte Überlegungen. Wichtig ist, „auf mehreren Ebenen zum Gegenangriff gegen Desinformationsinformationskampagnen auszuholen“, schreibt er. Transparente Wissenschaft, öffentlicher Dialog auf Augenhöhe und eine Wissenschaftskommunikation, die auch bisher vernachlässigte Gruppen anspricht, sind Teil seiner Vorschläge. Die Jury bestand aus Mitgliedern der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Beiträge wurden anonymisiert begutachtet. Die Preisträger erhalten jeweils ein Preisgeld von 8.000 Euro. +++

Nachzulesen ist der Essay von Professor Dr. Joachim Allgaier hier.