Er läuft und läuft – Neues vom VW-Abgas-Skandal

Volkswagen

Wolfsburg. Der alte Werbeslogan von Volkswagen, „er läuft und läuft“, gilt inzwischen auch für den VW-Skandal. Immer neue Manipulationen kommen ans Tageslicht, jetzt auch bei Benzinern. Zugute halten muss man dem Konzern, dass er es mit seiner Aufklärungs- und Transparenzoffensive ernst meint. Die „Unregelmäßigkeiten“ bei den CO2-Werten haben die Wolfsburger selbst öffentlich gemacht. So vorzugehen, ist freilich ein absolutes Muss. Ansonsten wird VW nie aus der Krise kommen.

Neu ist, dass es nun auch tatsächlich für Kunden ans Eingemachte gehen könnte. Bisher ist der Abgas-Skandal vor allem eine Vertrauenskrise gewesen, also ein gefühltes Ärgernis. Seien wir ehrlich: Die Autos fahren ja trotzdem und sie fahren gut. Nun rückt aber die Steuerfrage in den Mittelpunkt, und das heißt: Viele VW-Fahrer könnten unter Umständen zu wenig Kfz-Steuer bezahlt haben. Es drohen Nachzahlungen.

Da hört der Spaß auf. Schön und gut, wenn Verkehrsminister Alexander Dobrindt jetzt sagt, der Konzern stehe „in der Pflicht“, dass es so weit nicht kommt. Da hat er recht. Aber Dobrindts Aufgabe ist es auch, genau dafür zu sorgen – in Wolfsburg, unter Umständen in Berlin beim Finanzminister. Daran wird sich Dobrindt, der derzeit tatkräftig als Chefaufklärer unterwegs ist, messen lassen müssen. Wer jetzt noch glaubt, dass der Skandal das Gütesiegel „Made in Germany“ nicht beschädigen wird, der ist entweder naiv oder aber er muss das von Berufs wegen sagen – wie Bundeskanzlerin Angela Merkel. So ein Skandal schwappt immer über. Das ist zwar bitter, aber leider wahr, so die Lausitzer Rundschau. +++ fuldainfo

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