Entscheidung über Börsen-Hauptsitz erst zum Jahresende

Knackpunkt ist die Frage des Holding-Sitzes

Frankfurt/Main. Bei der geplanten Fusion zwischen Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) zeichnen sich harte Verhandlung ab: Nach SZ-Informationen will sich das so genannte Referendums-Komitee beider Börsen nun vier bis fünf Monate Zeit nehmen, bis es zu einer Empfehlung gelangt. Dabei geht es darum, wie das Unternehmen mit der neuen Situation nach dem Brexit-Referendum umgeht. Knackpunkt ist die Frage des Holding-Sitzes, der nach Willen der deutschen Politik nach dem Brexit nicht mehr – wie geplant – ausschließlich in London und damit außerhalb der EU sein kann. Ob sich die Briten darauf einlassen werden, und ob sie dafür etwas fordern werden, scheint jedoch noch völlig unklar zu sein. Dem Vernehmen nach werden nun alle Optionen geprüft. Dazu gehören nach wie vor die Konstruktion einer Art Doppel-Holding in Frankfurt und London sowie ein Holding-Sitz an einem neutralen Ort innerhalb der EU, zum Beispiel in Amsterdam. Wie Insider sagen, gibt es in den Verhandlungen aber auch ein paar unverrückbare Dinge. Dem Vernehmen nach ist das die Frage, wer die Superbörse führt sowie das Umtauschverhältnis der Aktien. Weil die Briten den Holding-Sitz bekommen sollten, hatten sie sich darauf eingelassen. +++ fuldainfo