Energiekonzerne befürchten keine Stromausfälle durch Heizlüfter

Mittelstand fordert Mehrwertsteuerbefreiung auf Energie

Große Energiekonzerne befürchten aktuell keine massiven Ausfälle im Stromnetz durch die Nutzung von elektronischen Heizgeräten. Sie fordern Verbraucher aber zur Umsicht und Sparsamkeit auf. „Aktuell rechnen wir beim Strom nicht mit einer Mangellage, weil für die Stromerzeugung zum Beispiel weitere Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen worden sind“, sagte eine Sprecherin des Energiekonzerns EnBW den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„In einer extremen Gasmangellage ist im es schlimmsten Fall vorstellbar, dass es örtlich begrenzt zu einer Überlastung des lokalen Stromnetzes und damit eventuell auch zu Stromausfällen kommt“, wenn Verbraucher verstärkt Heizstrahler oder Heizlüfter einsetzten. Gerade in Regionen mit einem hohen Anteil von Haushalten mit Gasheizung sei es wichtig, dass die Netzkunden „nur maßvoll Elektroheizgeräte als Ersatzlösung einsetzen“, teilte EnBW weiter mit. So lasse sich das Risiko einer Überlastung des Strom netzes vor Ort reduzieren. Hier seien „die Einsicht und das Mitwirken“ der Bürger gefragt. Ein Sprecher des Energiekonzerns Eon sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, Privatkunden könnten „durch einen sparsamen Umgang mit Erdgas zur Versorgungssicherheit während der kommenden Heizsaison beitragen“. In welchem Umfang der vermehrte Einsatz von Heizlüftern die Stromnetze zusätzlich belaste, hänge von vielen Faktoren ab. „Insofern ist aktuell keine seriöse Prognose für den Winter möglich; wir arbeiten aber schon heute daran, die Versorgungssicherheit auch unter einer höheren Belastung des Stromnetzes weiter sicher zu stellen.“

Mittelstand fordert Mehrwertsteuerbefreiung auf Energie

Der Bundesverband Der Mittelstand BVMW hat sich für eine befristete Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Energielieferungen ausgesprochen. „Eine mögliche temporäre Befreiung der Energielieferungen von der Mehrwertsteuer wäre aus Sicht des Mittelstandes ein erster Schritt, um das Vertrauen der Verbraucher wieder herzustellen“, sagte der BVMW-Bundesvorsitzende Markus Jerger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben). Es brauche keine höheren Gaspreise als Anreiz zum Energiesparen. „Es haben alle verstanden, worum es geht“, sagte Jerger. Verbrauchende Unternehmen selbst dürften von einer Mehrwertsteuerbefreiung nichts haben, da sie in der Regel ohnehin die Mehrwertsteuer vom Finanzamt erstattet bekommen. Der Verbandschef forderte schnelle Klarheit zu den geplanten Entlastungspaketen. „Eine Gasheizung darf nicht zum Luxusgut werden, nur weil die deutschen Regierungen seit Jahren die Diversifizierung unserer Energielieferungen verschlafen und den parallelen Ausstieg aus Kohle und Atomkraft ohne ein richtiges Sicherheitsnetz forciert haben“, sagte Jerger. Er forderte die Politik auf, klar zu benennen, welche Kosten auf die Privathaushalte und Unternehmen zukommen. „Allgemeine Spar-Appelle helfen nicht weiter. Schon in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass Krisen eine klare Kommunikation erfordern“, mahnte Jerger. +++

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