Elite-Pianisten aus 17 Nationen bei der PIANALE 2023

So international wie vor der Corona-Pandemie präsentiert sich die PIANALE Klavierakademie wieder ab Ende Juli in Fulda und Umgebung. Vom 25. Juli bis 8. August erfüllen 28 junge Klaviervirtuosen aus 17 Ländern die Stadt mit Klaviermusik. Das Publikum darf sich in den 14 Tagen auf insgesamt zwölf Konzertabende freuen. Auch Open-Air-Fans kommen nicht zu kurz. Das Programm wurde gestern (Donnerstag) im Rahmen einer Pressekonferenz im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses vorgestellt. Zum dritten Mal nun ist die Stadt Fulda unter dem Motto „Fulda beflügelt …“ Gastgeberin für die Akademie.

Die Nachfrage aus dem In- und Ausland ist auch der 16. Auflage der PIANALE ungebrochen: 28 ausgewählte Pianistinnen und Pianisten im Alter zwischen 13 und 29 Jahren aus 17 Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Spanien, Italien, Frankreich, Türkei, Polen, England, Japan, China, Taiwan, Süd-Korea, USA, Kanada, Armenien und Ukraine) stellen sich während der PIANALE International Academy & Competition mit ihrem Können der Wertung einer hochkarätig besetzten Jury. Zusätzlich müssen sie neun Klavierkurs-Einheiten meistern. „Während 14 Tagen treten unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur mehrmals in den Konzerten auf; sie erhalten täglich professionellen Unterricht und müssen mit unterschiedlichsten Lehrmethoden und Tipps zu ihrer Interpretation und Technik zurechtkommen“, erklärte Uta Weyand, die als Gründerin des inzwischen renommierten Festivals die PIANALE nun zum 16. Mal leitet. Zu den 28 Piano-Talenten gehören auch acht Junior-Pianisten. Die Jüngsten sind eine 13-jährige Pianistin aus der Türkei und ein gleichaltriger junger Ukrainer, der in Dresden das Musikgymnasium besucht. Das seit vielen Jahren bewährtes Konzept der PIANALE, das eine Kombination aus Klavier-Meisterkursen, Sprachkursen und Konzerten in Form eines Wettbewerbs vorsieht, bleibt bestehen. Neu ist in diesem Jahr, dass drei Open-Air-Konzerte auf der Kulturbühne der Landesgartenschau in Fulda stattfinden.

Zum Dozententeam zählen dieses Jahr die Japanerin Noriko Ogawa, Professorin an der Guildhall School of Music and Drama in London, der englische Kollege Graham Scott vom Royal Conservatory of Music in Manchester, die Slowakin Zuzana Niederdorfer, Professorin an der Musikuniversität in Graz, sowie Professor Matti Raekallio von der Sibelius Akademie in Finnland. Zum Halbfinale und Finale stoßen mit Florian Hölscher, Professor an der Musikhochschule Frankfurt, und der Pianistin Caroline Hong von der Columbus-Universität in Ohio/USA zwei weitere exzellente Experten zur Jury hinzu.

Neben den bekannten historischen Spielstätten wie dem Stadtschloss, der Theologischen Fakultät, Kloster Frauenberg, Vonderau-Museum und der Alten Universität sind auch das Eichenzeller Schlösschen, Schloss Fasanerie und Schloss Hallenburg in Schlitz Gastgeber der beliebten Klavierabende. Pro Abend gestalten seiben bis acht Kandidatinnen und Kandidaten abwechslungsreiche Programme. Wer dann noch beim Sonderkonzert für antonius gemeinsam Mensch auf dem Frauenberg, im Pavillon des Hinteren Schlossgartens und auf der Sparkassen-Kulturbühne der Landesgartenschau auftreten möchte, schafft es, nahezu jeden zweiten Tag auf der Bühne zu stehen. „So viele Auftrittsmöglichkeiten während eines Meisterkurses suchen in der Szene der pianistischen Fortbildung weltweit ihresgleichen. Das ist einmalig stressig, aber einfach wunderbar“, berichtete Mert Yalniz, der sich im vergangenen Jahr in die Herzen des Publikums gespielt hatte und mit dem Publikums- und Jurypreis ausgezeichnet wurde. Mit einer Eigenkomposition und dem anspruchsvollen „Alborada del gracioso“ von Maurice Ravel gab der 19-Jährige, der in Hannover Klavier studiert, während der Pressekonferenz im Fürstensaal eine Kostprobe des hohen Niveaus, auf welches man sich auch bei der PIANALE 2023 freuen darf.

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld zeigte sich begeistert von den positiven Erfahrungen, die der junge Pianist in Fulda gesammelt, und von den internationalen Freundschaften, die er bei der PIANALE geschlossen habe: „Hier zeigt sich einmal mehr eindrucksvoll, dass Fulda nicht nur beflügelt, sondern auch verbindet, wie das Motto der Landesgartenschau lautet.“ Fulda habe vor drei Jahren gerne die Gastgeberrolle für die PIANALE übernommen, sagte der OB, mit dem Tagungs-Räumlichkeiten am Frauenberg sowie mit den zahlreichen Auftrittsmöglichkeiten auf vergleichsweise kleinem Raum biete die Stadt ideale Voraussetzungen für einen solchen Wettbewerb. Unterstützer und Sponsoren der PIANALE bildeten ein enges Netzwerk, das diese völkerverbindende Begegnung junger Menschen ermögliche. Der Verein PIANALE Freunde e.V. hat es in diesem Jahr geschafft, hinsichtlich der steigenden finanziellen Belastungen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Stipendien jeweils um 200 Euro zu erhöhen. So erhalten alle Halbfinalisten 700 Euro und alle Finalisten 1200 Euro.

Die Eintrittspreise des PIANALE Piano Festivals wurden indes im Vergleich zum letzten Jahr im Vorverkauf nicht erhöht. „Wir wünschen uns viele begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer. Vor allem das beliebte Familienticket erlaubt es Kindern und Jugendlichen, die Leistungen Gleichaltriger während des PIANALE Piano Festival zu erleben“, freute sich Uta Weyand. Die Begeisterung und das Feedback des Publikums sei der wichtigste Nährboden für die Zukunft aller heranwachsenden Musikerinnen und Musiker, betonte die erfahrene Konzertpianistin und Klavierprofessorin, die bis kurz vor der PIANALE noch als Jurorin im „Sydney International Piano Competition“ tätig. Doch am 25. Juli geht es dann los mit dem Eröffnungskonzert im Fürstensaal – einem beliebter Startschuss für alle Piano-Fans in der Region und darüber hinaus. +++ pm

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