Eichenzeller Urgestein Otmar Wald feiert seinen 80. Geburtstag

Betrieb und für die Vereinswelt

Der Jubilar Otmar Wald im Trainingsanzug des TCE 80 in seinem gemütlichen Wohnzimmer. Foto: Udo Bauch

Ein waschechtes Eichenzeller Urgestein feiert am kommenden Sonntag (18.10.2020) seinen 80. Geburtstag. Der weit über die Stadtgrenzen bekannte Otmar Wald engagierte sich ehrenamtlich für viele Eichenzeller Vereine und nebenbei führte er im Kernort Eichenzell einen erfolgreichen Familienbetrieb. Gleich drei Meistertitel schmücken den beliebten Eichenzeller und sein beruflicher Werdegang zeugt von großem Ehrgeiz, Tatendrang und von ganz viel Arbeit. Am 18. Oktober 1940 erblickte Otmar Wald in der schönen Gemeinde Eichenzell durch eine Hausgeburt mit Hebamme das Licht der Welt und damals ahnte vermutlich Niemand, was für ein bewegtes und interessantes Leben der heute noch ganz rüstige Senior führen wird.

Nach dem Besuch der damaligen Volksschule Eichenzell absolvierte Otmar Wald eine Ausbildung zum Kunst- und Bauschlosser bei der Fuldaer Firma Ruppel. Nach der Ausbildung verbrachte der in Eichenzell als „Original“ bekannte Otmar vier Jahre bei der Bundeswehr. Vom Schützen arbeitete er sich damals schon durch großen Einsatz zum Stabsunteroffizier hoch und absolvierte eine Spezialausbildung für leichte und schwere Waffen. So wurde er Zugführer bei der Bundeswehr. Nach der Bundeswehrzeit war Otmar Wald weiterhin als Reservist aktiv und er war bei vielen Märschen weiterhin aktiv dabei. Der rüstige Jubilar denkt heute noch beispielsweise an einen Dreitagemarsch durch die Wüste von Israel oder an den internationalen Ben-Gurion Marsch zurück. Als Organisator des Osthessen Schießtages, als Mitbegründer der Reservistenkameradschaft Eichenzell, als Kreisvorsitzender der Reservisten im Raum Fulda oder als Mitglied im Bezirksvorstand bewies Otmar Wald sein vielseitiges Interesse für die Armee Deutschlands. Stolz blickt er heute darauf zurück, dass er bei einer Reserveübung in Mayen von Generalmajor Hans Paul Oster zum Fähnrich der Reserve befördert wurde.

Drei Meistertitel schmücken den Eichenzeller und bis ins hohe Alter war Otmar Wald noch beruflich aktiv

Der berufliche Werdegang von Otmar Wald kann als besonders und sehr engagiert bezeichnet werden. So besuchte der damals noch junge Otmar die Meisterschule im schwäbischen Stuttgart und erwarb dort bereit im Jahr 1964 im Schlosserhandwerk seinen ersten Meistertitel. Seit 1965 war er dann als selbstständiger Schlossermeister tätig. Er fertigte mit viel Geschick unzählige Schlosserarbeiten im Landkreis Fulda und auch auf der fürstlichen Barockanlage „Schloss Fasanerie“. Noch heute zeugen viele Metallbauarbeiten von den künstlerischen Fähigkeiten des Eichenzeller Urgesteins. Die erste Meisterprüfung legte den Grundstein für seinen Handwerksbetrieb im Kernort Eichenzell, den er bis 2002 immer mit viel Liebe und einer ganz persönlichen Note geführt hat. Seine zweite Meisterprüfung absolvierte Wald im Jahre 1969 in Kassel im Bereich Zentralheizung und Lüftungsbau. Die dritte Meisterprüfung absolvierte er dann im Jahr 1987 im Handwerk als Gas- und Wasserinstallateur. Beständig erweiterte Otmar Wald seinen Familienbetrieb, der zu Spitzenzeiten bis zu 35 Mitarbeiter vorweisen konnte. Der persönlich geführte Handwerksbetrieb entwickelte sich als Fachfirma rund um den Heizungsbau und für Facharbeiten im Gas- und Wasserinstallationsbereich. Wald erweiterte sein Angebot nach und nach mit Angeboten von Schwimmbädern, Saunaanlagen und Solarien. Stets gut gelaunt und braun gebrannt hat Otmar Wald viele Kunden von den Vorzügen einer eigenen Sauna oder eines eigenen Solarium überzeugt. Arbeit fand der stets motivierte Familienbetrieb in ganz Hessen und Bayern. Das Unternehmen montierte als damals einer von wenigen Betrieben die sogenannten modernen und energiesparenden „MULTIBETON“ Fußbodenheizungen. Mit Freude erinnert sich Otmar Wald heute noch an seinen größten Einzelauftrag. Sein Fachbetrieb durfte die Heizungsanlage im Fuldaer Vonderau Museum installieren. Im Jahre 2002 trat Otmar Wald dann beruflich etwas kürzer und übergab seine Firma an einen Mitarbeiter, der bei ihm gelernt hat und als Heizungsmonteur, Kundendienstmonteur und Meister als geeigneter Nachfolger von Wald auserkoren wurde. Die gut eingeführte „Wellness-Abteilung“ mit Sauna und modernen Infrarotkabinen führte Otmar Wald noch bis Ende 2017 selbst weiter.

Tennis, Fußball, Feuerwehr Wandern, Skifahren, Golfen und Reisen sind große Leidenschaften von Otmar Wald

Bereits während seiner beruflichen Aktivitäten und bis heute engagiert sich Otmar Wald in zahlreichen Eichenzeller Vereinen und seine Hobbys bereichern sein Leben, wie er immer wieder betont. Als Mitbegründer im Schützenverein Eichenzell hat er in den Anfangsjahren viel geschossen und war sogar einmal 1. Ritter. Beim FC Britannia Eichenzell spielte er bereits in der Jugendabteilung, dann Reserve und später beteiligte er sich aktiv mit 120 Fußballspielen in der Altherrenmannschaft. Seine Vereinskameraden kennen Otmar Wald als „harten und schnellen Spieler“, der stets eine Bereicherung für den Verein war. Das Skifahren gehört auch zu seinen Hobbys. Wald hat sehr viel und immer gerne Ski gefahren und die Skifreizeiten mit dem TCE bleiben ihm unvergessen. Auch bei den Floriansjüngern war Otmar Wald mit Herz und Seele dabei. Bereits kurz nach seiner Bundeswehrzeit trat Wald in die örtliche Feuerwehr ein, wurde als Maschinist ausgebildet und eingesetzt (Tanklöschfahrzeug). Bei der Feuerwehr Fulda, wo er heute Ehrenmitglied ist, absolvierte er eine Ausbildung im Atemschutz und als Feuerwehrtaucher. Dem Handballsport hat er sich bei der Fuldaer Turnerschaft (FT 1848) seit seiner Jugend und bis zur Altherrenmannschaft ebenfalls verschrieben. Dabei vergisst er nie einen Spruch eines Mitspielers, der Otmar Wald als Handballer und Mensch zutreffend beschreibt:

„Als Handballer gefürchtet,
von Frauen verehrt,
am Glase der Beste,
sein Körper begehrt,
politisch gebildet, nicht Abel,
eher Kain, das kann doch nur der Otmar sein“

Als Mitglied des Rhönklub ZV Eichenzell hat Otmar Wald an unzähligen Wanderungen durch die Rhön und durch ganz Deutschland teilgenommen. 25 Jahre beteiligte er sich an den Fußwallfahrten nach Vierzehnheiligen, die ihm immer viel Spaß machten und die er heute noch als „absolute Höhepunkte“ seiner Wanderzeit beschreibt. Viele Jahre ehrenamtliches Engagement bewies Otmar Wald für den Tennisclub Eichenzell 1980 e.V. (TCE 80). Wald war es, der 1980 in das amtliche Nachrichtenblatt der Gemeinde Eichenzell reinschrieben lies: „Wer hat Interesse an dem Tennissport, wir treffen uns am… beim Küfer“. Sein öffentlicher Aufruf war ein voller Erfolg und so gründete sich der heutige TCE 80. Wald wurde spontan als 1. Vorsitzender gewählt, er leistete zügige Aufbauarbeit und über 13 Jahre leitete er als Vorsitzender ein motiviertes Vorstandsteam. Unter seiner federführenden Regie wurde die „Zwei-Feld Tennishalle“ im Kernort Eichenzell gebaut, drei Sandplätze verwirklicht und die gesamte Tennisanlage eingeweiht. „Alle Mitglieder packten immer wenn es nötig war mit an“, so Otmar Wald rückblickend auf seine aktive Vorstandstätigkeit beim TCE 80. Unvergessen für Wald ist eine kleine Aktion beim Bau der Tennishalle. Weil er sich ärgerte, das der Verein von keiner Stelle finanzielle Zuschüsse erhalten hat, lies Wald ein Schild mit der Aufschrift“ Hier baut nicht die Bundesrepublik Deutschland“ anbringen, welches dann aufgrund behördlicher Anordnung wieder abgebaut werden musste. Otmar Wald kennt man als sehr Ehrgeiz und kämpferisch, der auch stets das Wohl seiner Mitmenschen im Auge hat. Gerne erinnert sich Wald an die legendären Skifreizeiten des TCE 80, wo jedes Jahr ein voller Reisebus mit aktiven Mitgliedern in den Alpen schöne Zeiten verbrachte und wo immer wieder mit dem Schlachtruf „ Hop-Bum-Schlag-Schluck-Hinein-Ski Heil“ zünftig gefeiert wurde.

Für seine großartigen Verdienste beim TCE 80 Eichenzell wurde Otmar Wald zum Ehrenvorsitzenden der Eichenzeller Tennisfreunde ernannt. Auch heute sieht man den Jubilar noch auf der Tennisanlage und seine Ratschläge sind im Verein sehr geschätzt. Nach zwei Halswirbeloperationen musste Otmar Wald den aktiven Tennissport mit Wehmut beenden. Eine neue Sportart musste für den „rührigen“ Eichenzeller gefunden werden. So entschied er sich für eine Ausbildung im Golfclub Sickendorf. Wald schmunzelnd:“ Es musste weit weg von Fulda sein, weil keiner wissen sollte, das der Wald jetzt Golf spielt“. Auch als Golfspieler bewies Wald sein Talent und es stellten sich schnelle Erfolge ein. Er spielte in der Seniorenmannschaft und sein bestes Handicap war 14.2. Später spielte er im Golfclub Praforst, dann einige Jahre im Golfclub Rhön und bis 2017 wieder im Golfclub Praforst. Seine soziale Ader bewies er zum Ende seiner Golfzeit damit, dass er seine gesamte noch bestens erhaltene Golfausrüstung dem Golfclub für Nachwuchsspieler spendete. In allen Vereinen, wo Wald tätig war, schätzt man seine soziale und sehr gesellige Art.

Als Reiseleiter begeisterte Otmar Wald die Reisenden stets mit viel Witz und Humor

Beliebt und unvergessen ist Otmar Wald auch als Reiseleiter. Über acht Jahre war er bei der Reisewelt Teiser & Hüter ein gern gesehener Reiseleiter, der die Gäste stets mit Witz und Humor durch die Reisen begleitet hat. Dabei hat Otmar Wald selbst viel von der Welt gesehen, viel erlebt und unzählige nette Menschen kennengelernt. Zu seinen Lieblingsreisen zählten die Busreisen nach Südtirol und auch die Golfreisen in die Türkei oder nach Tunesien. Otmar Wald lebte also bisher für seinen Familienbetrieb und für die Vereinswelt. Der Jubilar ist zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe gingen zwei Kinder hervor, die beruflich sehr erfolgreich sind und die beiden Kinder bereicherten mit vier Enkelkindern das Leben von Otmar Wald. Sein Privatleben kam oft zu kurz und dennoch zeigt er sich heute dankbar für sein bisheriges Leben. Seinen großen Ehrentag darf er im Kreise seiner Familie feiern, zu dem seine liebe Frau aus zweiter Ehe, zwei Kinder und vier Enkelkinder zählen. Trotz der Corona-Krise werden auch sicherlich unter Einhaltung der Corona-Vorschriften viele Vereinsvertreter dem Eichenzeller Urgestein zu seinem runden Geburtstag gratulieren und ihm Dank sagen für seine jahrelange ehrenamtliche Vereinstätigkeit. +++ nh/ub