Düsseldorfer OB kritisiert Vorschlag zur Absage von Veranstaltungen

Italien schränkt wegen Coronavirus landesweit Bewegungsfreiheit ein

Die Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern wegen der Coronavirus-Krise abzusagen, hat eine Debatte in Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) nannte die Zahl in der „Rheinischen Post“ „ziemlich willkürlich“. Dann müsse man auch den Betrieb von Großmärkten schließen, in denen sich über 1.000 Kunden aufhalten, so Geisel.

Das Düsseldorfer Stadtoberhaupt kritisierte auch, dass Spahn per Twitter an die Öffentlichkeit ging. „Twitternachrichten sind nicht die geeignete Form, um über eine drohende Epidemie zu kommunizieren“, sagte Geisel der Zeitung. Die Stadt Düsseldorf wird deshalb anstehende Großveranstaltungen wie mit der Kölner Kabarettistin Carolin Kebekus am 14. März oder der Band Papa Roach am 16. März vorerst nicht untersagen. Stattdessen setzt die Stadt auf Selbstschutzmaßnahmen der Bevölkerung. Das unterstütze die Stadt mit einer entsprechenden Infrastruktur, so Geisel. „Wir haben beispielsweise die Reinigungsintervalle von öffentlichen Toiletten erhöht und in öffentlichen Gebäuden Desinfektionsspender aufgestellt“, sagte der Düsseldorfer OB.

Italien schränkt wegen Coronavirus landesweit Bewegungsfreiheit ein

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat die italienische Regierung die bisher nur für Regionen im Norden des Landes geltenden Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit auf das ganze Land ausgeweitet. Er werde dazu umgehend ein Dekret unterzeichnen, sagte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte am Montagabend in Rom. Er habe den italienischen Präsidenten Sergio Mattarella bereits über diesen Schritt informiert. Die Maßnahmen sollen ab Dienstag gelten. Alle öffentlichen Versammlungen sollen vorerst verboten werden. Es gebe „keinen Grund, warum Sportveranstaltungen fortgesetzt werden“, so Conte weiter. Von den Maßnahmen sind auch alle Fußball-Partien in der italienischen Serie A betroffen, die bis zum 3. April ohne Zuschauer stattfinden sollen. Zehn Serie-A-Partien waren bereits verschoben worden. Zuvor hatte die italienische Regierung bereits die Schließung aller Skiorte des Landes angeordnet. Der Skibet rieb soll nach Angaben der italienischen Regierung bereits am Dienstag eingestellt werden. Italien ist aktuell das in der Europäischen Union am stärksten vom Coronavirus betroffene Land. Bisher wurden fast 8.000 Fälle offiziell bestätigt. Nach Angaben des Zivilschutzes fielen der Krankheit in dem südeuropäischen Land bisher 463 Menschen zum Opfer.

EZB-Mitarbeiter mit Coronavirus infiziert

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Montagabend bestätigt, dass bei einem Mitarbeiter das Coronavirus diagnostiziert wurde. Rund 100 Kollegen, die in der Nähe des Mitarbeiters gearbeitet hatten, sollen nun vorsichtshalber vorübergehend von zu Hause aus arbeiten. „Die EZB führt eine gründliche Reinigung potenziell betroffener Büroräume durch“, hieß es in der Mitteilung. Weitere Vorsichtsmaßnahmen der EZB seien Einschränkung von Geschäftsreisen, Ausweitung der Arbeitsmöglichkeiten zu Hause sowie der Absage oder Verschiebung von Konferenzen und Besprechungen. Am Montag sei erfolgreich ein Test der Remote-Arbeitseinrichtungen durchgeführt worden, alle Mitarbeiter hätten den ganzen Tag von zu Hause aus gearbeitet. +++