Drohnen an Flughäfen: Unionsexperte will Gefahrenabwehr bündeln

Die Abwehr von verbotenen Drohnen-Flügen an Flughäfen will der Experte für Luftsicherheit der Unionsfraktion im Bundestag, Christoph de Vries, bei der Bundespolizei bündeln. „Die unterschiedlichen Zuständigkeiten bei der Drohnenabwehr über dem Flughafengelände und im Umfeld des Flughafens sind nicht zielführend“, sagte de Vries den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Um Gefahren an Flughäfen besser zu bekämpfen, solle die Bundespolizei auch im Umland bis zu anderthalb Kilometer entfernt vom Flughafen unbemannte Drohnen ausschalten können.

Die „Konzentration der Zuständigkeiten bei der Bundespolizei“ müsse „ernsthaft in Betracht gezogen werden“. Bisher sei abseits des Geländes in der Regel die jeweilige Landespolizei zuständig, in dem der Flughafen steht. „Deutschland ist auf das Gefährdungspotenzial durch Drohnen noch nicht ausreichend vorbereitet.“ Damit die Sicherheitsbehörden Drohnen schneller und genauer am Himmel erkennen und im Notfall ausschalten können, will der Unionsexperte zudem den „verpflichtenden Einbau von Transpondern oder elektronischen Chips“ in die Geräte. Auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft fordert bei der Abwehr von Drohnen entlang von Einflugschneisen von Flughäfen klare Zuständigkeiten.

Die „rasante Zunahme von Behinderungen des Luftverkehrs in Deutschland“ zeige, dass „die Sicherheitsstandards für den Einsatz von Drohnen weiter erhöht werden müssen und dass es für solche Situationen ein geordnetes Verfahren der Drohnenabwehr braucht“, sagte ein Sprecher des Verbandes den Funke-Zeitungen. Nach einer Schätzung der Deutschen Flugsicherung (DFS) wird die Zahl der Drohnen auf rund 1,2 Millionen bis 2020 steigen. Im Jahr 2017 waren es demnach etwa 600.000. Allein 2018 meldeten Piloten im deutschen Luftraum nach Angaben der Flugsicherung 158 Fälle, in denen sie eine Drohne aus dem Cockpit gesichtet haben oder von dem Fluggerät sogar behindert wurden. 2015 waren es noch 14 Meldungen. +++

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