Drei Bäumchen für das Krankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld

Krankenhausnavigator der AOK Hessen hilft bei Klinikwahl

Saskia Heister Qualitätsmanagerin (von links) nimmt gemeinsam mit Dr. med. Arno Kneip, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie, Geschäftsführer Ingo Breitmeier, Dr. med. Steffen Lancee, Chefarzt der Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Dr. med. Torben Jüres, Chefarzt der Inneren Medizin und der Geriatrie, Oberarzt Martin Schäfer der Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie und Dr. med. Hans-Friedrich Kohler, Chefarzt der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, gerne die Auszeichnung der AOK entgegen. (Foto: KKH)

Das Krankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld (KKH) hat in den Bereichen besonders gut abgeschnitten und wurde jetzt mit den begehrten drei AOK-Lebensbäumchen ausgezeichnet. Das bedeutet konkret: Hier wird überdurchschnittlich hohe medizinische Qualität erbracht, heißt es in einer Mitteilung. Warum das so wichtig ist, unterstreicht Dr. Roland Strasheim, Krankenhaus-Chef der AOK Hessen: „Die von uns ausgezeichneten Kliniken leisten hervorragende Qualität in der Medizin. Leider behandeln nicht alle Kliniken in Hessen auf dem gleichen hohen medizinischen Standard. Daher möchten wir die Patientinnen und Patienten im Vorfeld gut und umfassend informieren.“ Denn unzureichende Behandlungsqualität hat nicht nur negative Folgen für die Betroffenen. Auch das gesamte Gesundheitssystem leide, weil durch unnötige Folge-Eingriffe oder -Behandlungen vermeidbare Kosten entstünden. Strasheims Fazit: „Einen vorgesehenen Eingriff einfach in der nächstgelegenen Klinik vornehmen zu lassen, kann zum Risiko werden – wenn man nichts über die dortige Behandlungsqualität weiß.“

Im KKH freut man sich über die drei Auszeichnungen durch Hessens größte Krankenkasse – denn sie dokumentieren überdurchschnittliche Behandlungsqualität im Alsfelder Kreiskrankenhaus. Im hessenweiten Vergleich findet sich das KKH in den drei Behandlungsbereichen Gallenblasenentfernungen, hüftgelenksnahe Oberschenkelbrüche und Leistenbrüche im oberen Drittel der Vergleichsstatistiken. „Die insgesamt neun grünen Bäumchen sind Bestätigung für die ausgezeichnete Arbeit, die unser medizinisches Fachpersonal leistet“, sagt Ingo Breitmeier, Geschäftsführer des KKH. Gut eingespielte OP-Teams, hochqualifizierte Operateure und eine umfassende pflegerische Versorgung seien ausschlaggebend für beste Behandlungsergebnisse, führt Breitmeier weiter aus. Auch die Qualitätssicherung des Hauses trage mit ihrer Arbeit dazu bei, dass beste Ergebnisse gesichert seien.

Je mehr Bäumchen desto besser

Nachzulesen sind die Ergebnisse im AOK-Krankenhausnavigator. Die kostenlose Orientierungshilfe im Internet liefert auf Basis der „Weissen Liste“ wertvolle und aussagekräftige Informationen über die tatsächlichen Behandlungsergebnisse von Kliniken. Zur Messung der Qualität verwendet die AOK Hessen das Verfahren „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR). Patienten können sich für verschiedene Eingriffe und Behandlungsmethoden eine Bewertung anhand von Symbolen anzeigen lassen. Je nach Abschneiden kann eine Klinik ein, zwei oder drei Lebensbaumsymbole für unterdurchschnittliche, durchschnittliche oder überdurchschnittliche Qualität erhalten.

Das QSR-Verfahren ermöglicht durch Auswertung von Abrechnungsdaten der Kliniken und niedergelassenen Ärzte eine Messung der Behandlungsqualität über den eigentlichen Krankenhausaufenthalt hinaus: Berücksichtigt werden auch Komplikationen und Folgeereignisse wie Revisions-OPs, die innerhalb eines Jahres nach der Entlassung des Patienten auftreten. Ein aufwändiges statistisches Verfahren, das unter anderem Alter, Geschlecht und bereits bestehende Grunderkrankungen der Patienten berücksichtigt, sorgt für einen fairen Vergleich der Kliniken. Das Verfahren zur Qualitätssicherung mit Routinedaten wird unter Beteiligung von Fachexperten der jeweiligen medizinischen Fachgebiete ständig weiterentwickelt und ausgebaut.

Die Ergebnisse der Datenauswertungen werden automatisch angezeigt, wenn ein Nutzer des Krankenhausnavigators eine der Behandlungen eingibt, zu denen QSR-Daten vorliegen. Aktuell sind dies der Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes bei Arthrose, die Operation nach hüftgelenksnahen Oberschenkelbruch, Gallenblasenentfernungen bei Gallensteinen, therapeutische Herzkatheter (PCI) bei Patienten ohne Herzinfarkt, Blinddarmentfernungen sowie Operationen bei gutartiger Prostatavergrößerung und zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs. 2019 neu hinzugekommen sind Leistenbruch-OPs und Hüftprothesenwechsel. Insbesondere bei Letzteren lohnt sich ein genauer Blick, weil dieser Eingriff nur von wenigen Häusern in Hessen mit guter Qualität durchgeführt wird. +++