Döppner: Die Region muss mehr für Klimaschutz tun

Klimaprotest auch in Fulda

Am Freitag ereigneten sich im Rahmen des elften globalen Klimastreiks in vielen deutschen Städten Klimaproteste, so auch in Fulda auf dem Universitätsplatz, auf diesem etwa 90 Menschen zusammenkamen. Aus der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung sprach Markus Günther von der CDU-Stadtverordnetenfraktion. Er sprach die soeben gefassten Beschlüsse des hessischen Städtetags an. Weiter sagte er, dass man nun einen Bürgerbus in Fulda einführe, dies sei zumindest ein kleiner Schritt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Stadtschloss könne er sich persönlich dennoch nicht vorstellen. Auf den Gebäudedächern, auf denen dies realisierbar sei, müsse dies geprüft werden, man müsse immer auch überlegen, was technisch machbar sei, so Günther.

Einer der Rednerinnen und Redner gestern war auch Felix Döppner vom „Bündnis für Klima und Nachhaltigkeit Fulda“, einem Zusammenschluss von Initiativen, Verbänden und Einzelpersonen. Das Bündnis fordert eine tatkräftige, umfassende sowie auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik in Stadt und dem Landkreis Fulda. Döppner sagte, dass die Region mehr tun müsse. „Wenn man Interviews von Entscheidungsträgern liest oder auch Gespräche führt, bekommt man oft entgegnet, dass in Fulda diesbezüglich schon so viel getan werde. Schaut man sich aber die Zahlen an, so muss man feststellen, dass Stadt und Landkreis zusammen geschätzt etwa 5 Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren vor Ort erzeugen. Mindestens 95 Prozent der Energie kommt von außerhalb. Das ist keine verantwortungsvolle Politik!“, so Döppner, der in diesem Zusammenhang Kritik am politischen Gegner äußerte. „Natürlich hat das hier auch mit der CDU zu tun. Als führende Partei hatte sie mehr als 10 Jahre Zeit, um zu erkennen, dass erneuerbare Energie vor Ort erzeugt mit Bürgern als Teilhabende die Region nicht nur nachhaltiger gemacht hätte, sondern auch robuster und nebenbei noch für preiswerten Strom gesorgt hätte.“

Fridays for Future, so Döppner, habe Recht mit der Forderung: 100 Prozent Energieversorgung durch Erneuerbare. Dies sei möglich, obwohl man, so Döppner weiter, in diversen Medien immer wieder das Gegenteil vernehmen müsse. Er sei sich sicher, zumal kraftvolle Visionen und Entwicklungen grundsätzlich, und gerade aus konservativer Sicht unterschätzt würden. Im Übrigen auch von Experten. Felix Döppner untermauerte seine Ausführungen mit ein paar Beispielen: „1878 Western Union: Das Telefon hat zu viele ernsthaft zu bedenkende Mängel für ein Kommunikationsmittel. Das Gerät ist von Natur aus von keinem Wert für uns. 1895 Lord Kevin, Präsident der Britischroyal Society: Keiner kann Flugmaschinen konstruieren, die schwerer sind als Luft.“

Hunderttausende waren anlässlich des globalen Klimastreiktages auf die Straßen gegangen. Unter dem Motto „People not Profit“ setzten sich die Demonstrierenden unter anderem für erneuerbare Energien und die Verkehrswende ein. So waren es in Berlin rund 36.000 Menschen, etwa 19.000 mutmaßte man in Hamburg. Darmstadt und Kassel waren mit je 1500 Teilnehmer die größten Demos in Hessen. +++