DIW-Präsident fordert mehr Hilfe für Solo-Selbständige

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat die Politik aufgefordert, Solo-Selbständigen in der Coronakrise mehr zu helfen. In dem Hilfspaket der Regierung sei keine Hilfe für den Lebensunterhalt der Solo-Selbständigen vorgesehen, sondern nur für Betriebsausgaben, sagte Fratzscher am Mittwoch dem RBB-Inforadio. „Es ist ein blinder Fleck“, wo die Politik nachbessern und überlegen müsse, wie man den Solo-Selbständigen helfen könne. „Denn es geht ja nicht nur – in Anführungszeichen – darum, dass diese Menschen jetzt nichts mehr zu tun haben und in die Arbeitslosigkeit fallen“, so Fratzscher. „Ich glaube, da muss eine Lösung her, auch gerade in Branchen, die besonders hart betroffen sind, zum Beispiel Kulturschaffende, Selbständige im Gesundheitssystem und andere.“ Mit Blick auf den Verlauf der Corona-Pandemie insgesamt sagte Fratzscher, dass man „zu sehr“ von der Hoffnung, „jetzt wird alles gut“, lebe. „J  etzt geht es nur noch bergauf. Und wir sind schnell wieder bei dem, was wir vor der Krise hatten. Und davor würde ich warnen.“ Er glaube, das sei kein Selbstläufer. „Ich befürchte, wir werden eine Welle von Insolvenzen bei Unternehmen sehen, im zweiten Halbjahr, nächstes Jahr.“ Er denke, es werde alles gut. „Nur, wir brauchen mehr Geduld.“ Er glaube, es werde „zwei, drei, vier Jahre“ dauern, bis man wieder da sei, wo man vor der Krise gewesen sei. +++