„Digitaler Vertrieb spart Zeit und Geld“

Referenten zeigen smarte Wege für größere Erfolge auf

Das Thema „digitaler Vertrieb“ bewegt die Unternehmerinnen und Unternehmer der Region. Mehr als 35 Geschäftsleute waren der Einladung des Mittelstand-Netzwerkes Osthessen im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) gefolgt, um sich darüber zu informieren, welch „smarte“ Wege man gehen kann, um größere Erfolge zu erzielen, heißt es in der Mitteilung. Tagungsort war der Landgasthof Hessenmühle, wo Geschäftsführer Alexander Koch die Gäste nicht nur willkommen hieß. Bei einem Referat und einer Führung durch das Anwesen am Rande Kleinlüders wartete er mit zahlreichen Informationen und Anekdoten auf. Die Hessenmühle gilt als einer der renommiertesten Landgasthöfe in der Region. „Digitalisierung macht auch vor der Gastronomie nicht Halt. Wir entwickeln uns immer weiter und gehen mit der Zeit“, erklärte Alexander Koch den Teilnehmern und schränkte humorvoll ein: „Die Schnitzel muss man aber immer noch mit der Hand backen.“

Zuvor hatte Michael Richter aus dem Fuldaer 3G-Kompetenzzentrum den Zuhörerinnen und Zuhörern die Vorteile des digitalen Vertriebs aufgezeigt. Der 40-jährige Richter wartet mit einer interessanten Biografie auf. Viele Jahre hat er in Skandinavien gelebt und gearbeitet, bestens kennt er sich in den USA aus, wo einige Verwandte von ihm leben. Auch deshalb kommt er zu dem Schluss: „Im Bereich Digitalisierung befindet sich Deutschland im Steinzeitalter.“ Ein Allheilmittel, diesen Rückstand zu bewältigen, hat Richter nicht. Er sagt aber: „Die Unternehmen müssen sich mit dem technischen Fortschritt und möglicherweise auch mit ihren Gegnern beschäftigen.“

Im Fuldaer 3G-Kompetenzzentrum, das Schulungen, Seminare, Fachmessen und Weiterbildungen in den Bereichen Ladungssicherung und Transportlogistik anbietet, hat Richter eine Online-Akademie eingerichtet, die sich auch auf andere Wirtschaftszweige übertragen lässt. Die Vorteile der Online-Schulungen sind laut Richter: „Die Einarbeitung ist leichter, man kann Endgeräte wie Handys, PCs und Tablets verwenden, es gibt keine Probleme bei der terminlichen Abstimmung und keine Sprachbarrieren.“ Gerade Lkw-Fahrer könnten Wartezeiten bei Abfertigungen dafür verwenden, sich weiterzubilden. Außerdem sei der Lernerfolg deutlich größer, weil viele Schüler mit Videos und Online-Fragebögen besser lernten als durch reines Lesen von Fachliteratur. Die Online-Akademie ersetze nicht den praktischen Teil von Aus- und Weiterbildung, machte Richter klar. „Aber erleichtert das Lernen. Das wird uns auch anhand der Prüfungsergebnisse immer wieder deutlich gemacht.“

Aber Bildung ist nur ein Aspekt von digitalem Vertrieb. Generell spreche man mit der entsprechenden Software direkter jüngere Leute an und könne sich besser an den Wünschen der Kunden orientieren. „Es gibt Tools, die mir zeigen, wann ein Kunde sich mit meinem Angebot beschäftigt. Dann kann ich entsprechend nachfassen.“ Richter animierte die Zuhörer und Zuhörerinnen, sich mit den aktuellen Entwicklungen zu beschäftigen: „Das spart ihnen viel Zeit und Geld.“ Zu Beginn hatte BVMW-Landesbeauftragter Rüdiger Muth die Gäste begrüßt und ihnen einen informativen Abend mit vielen neuen Erkenntnissen versprochen. Damit sollte er recht behalten. Zur Abschlussveranstaltung des Jahres wird am 12. Dezember in Romrod übrigens der langjährige Präsident des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05, Harald Strutz, erwartet. +++