DIE LINKE: Endlich ein zeitgemäßes Schulkonzept vorlegen

Baulicher Zustand der Schulen in Stadt und Landkreis sehr gut

Bezugnehmend der aktuellen Schulsituation im Landkreis Fulda nach den Herbstferien wenden sich die Fraktionen DIE LINKE.Offene Liste im Kreistag des Landkreises Fulda sowie Die Linke. Offene Liste im Fuldaer Stadtparlament in einer gemeinsamen Presseerklärung an die Öffentlichkeit. Die Linke.Offene Liste der Stadt Fulda unter Vorsitz von Karin Masche traf sich gemeinsam mit der Kreistagsfraktion und deren Vorsitzenden Michael Wahl zu einem Meinungsaustausch mit der schulpolitischen Sprecherin der Linken im Hessischen Landtag, Elisabeth Kula MdL, und örtlichen Vertretern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Schülervertretung Fulda. Im Kurfürstenzimmer des Stadtschlosses wurde über die aktuelle und künftige Schulpolitik gesprochen. „Hierbei ging es um die Erhaltung der Gesundheit von Schülern und Lehrkräften in der immer bedrohlicher werdenden COVID-19-Pandemie nach den Herbstferien. Hauptthemen waren der Schulweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die Unterrichtssituation in den vollen Klassenräumen, die Digitalisierung und somit letztlich ein zeitgerechtes, modernes Schulkonzept im Land Hessen – ja bundesweit über die Pandemie hinaus“, fasst Pressesprecher Winfried Möller zusammen.

Durch die zusätzlichen 22 Busse konnte eine Verbesserung der Situation erreicht werden

Einig war man sich mit den Vertretern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und den Schülervertretern von Stadt und Landkreis, dass durch die zusätzlichen 22 Busse eine gewisse Verbesserung eingetreten ist; Allerdings sollte diese Verbesserung über die Pandemie hinaus     aufrechterhalten werden. Zu große Klassen, das ständige Lüften und das Tragen von nicht zertifizierten Mund-Nasenschutzmasken seitens der Schülerinnen und Schüler bieten keinen optimalen Schutz vor Ansteckung. Außerdem fehlten durch die derzeitige Überforderung der Gesundheitsämter klare Regeln, wie bei positiv getesteten Fällen an den Schulen zu verfahren sei. Dass der Stufenplan des Kultusministeriums an keine Inzidenzwerte gebunden ist, trage zusätzlich zur Verunsicherung bei. Diese Einschätzung vertrat auch die Landtagsabgeordnete Kula und kritisierte das Fehlen von Inzidenzwert-basierten, einheitlichen Konzepten deutlich. Schließlich empfehle das RKI bereits bei einer Inzidenz von 50 das sogenannte Wechselmodell (Stufe 3).

„Die Erarbeitung eines einheitlichen IT-Konzeptes sowie die Bereitstellung notwendiger Hard- und Software durch das Kultusministerium wird zukünftig unabdingbar“

 Im weiteren Verlauf wurde deutlich, dass der vom Bund beschlossene Digitalpakt für Schulen mit 500 Millionen Euro widersprüchlich umgesetzt werde. Einerseits seien alle Schulen zur Erstellung von Medienkonzepten verpflichtet worden, andererseits sei die Anschaffungen digitaler Endgeräte für bedürftige Schülerinnen und Schüler ohne Absprache mit den Schulen erfolgt, sodass die Endgeräte nicht immer den Bedürfnissen entsprächen. Da zukünftig digitale Lehr- und Lernmaterialien eine immer größere Relevanz besitzen werden, sei es unabdingbar, dass das Kultusministerium ein einheitliches IT-Konzept erarbeitet und die notwendige Hard- und Software bereitstellt. Diese neuen Lehr- und Lernmittel müssten allen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften zur Verfügung gestellt werden, um einer digitalen Spaltung entgegenzuwirken; Eine Tendenz, die bereits 2016 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in seinem Strategiekonzept „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ erkannt worden sei und unter den derzeitigen, Corona-bedingten Verhältnissen offener denn je zu Tage trete.

Breitbandausbau, vor allem im ländlichen Raum, und die Sicherstellung von bezahlbarem Internetzugang sind die Grundvoraussetzung für eine gleichberechtigte digitale Teilhabe

Der Ausbau des Breitbandinternets (insbesondere im ländlichen Raum) sowie die Sicherstellung eines bezahlbaren Internetzugangs für Alle seien zwei Grundvoraussetzungen für eine gleichberechtigte digitale Teilhabe. Neben einer funktionsfähigen, digitalen Infrastruktur fehlten an den Schulen geeignete Arbeitsplätze für Lehrkräfte sowie Arbeits- und Lernräume für Schüler. „Teilweise haben die Schülerinnen und Schüler nicht einmal einen Schreibtisch zu Hause. Unter diesen Gegebenheiten ist die Bildungsgerechtigkeit ein Aspekt, über den wir reden müssen”, so Moritz Bindewald, Co-Vorsitzender der Schülervertretung Fulda.Für die technische Betreuung und Wartung des IT-Bereichs seien zudem unbedingt zusätzliche Fachkräfte auf Schulträgerseite und an den einzelnen Schulen notwendig.

Baulicher Zustand der Schulen in Stadt und Landkreis sehr gut

 Auch die vor längerer Zeit versprochene Aufstockung der Sekretariate sei gerade jetzt überfällig. Die Aufgaben in der Verwaltung hätten mit der Pandemie enorm zugenommen, die zugewiesenen Sekretariatsstunden allerdings nicht. Schließlich sei es auch und gerade in Zeiten einer länger anhaltenden Pandemie unabdingbar, dass deutlich mehr Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter benötigt werden, um sich vor Ort den Sorgen und Nöten einzelner Schülerinnen und Schüler annehmen zu können. Gelobt wurde insbesondere von den anwesenden, gewerkschaftlich aktiven Lehrerinnen und Lehrern, dass der bauliche Zustand der Schulen in der Stadt und im Landkreis Fulda sehr gut sei. Auch die Schülervertretung bestätigte dies. Nun sei es wichtig, sehr zeitnah für eine angemessene, digitale Ausstattung von Lehrkräften und Schülern zu sorgen!, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung abschließend. +++ pm/ja

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