Die Landwirtschaft gehört zum Vogelsberg

Ziegler und Krug zu Besuch bei Landwirt Volker Lein

Volker Lein, Patrick Krug, Maximilian Ziegler und Andreas Kornmann. Foto: privat

„Die Landwirtschaft gehört zum Vogelsberg und hat eine lange Tradition. Damit sie auch eine Zukunft hat, müssen die Bedingungen besser werden. Faire Preise, weniger Bürokratie und politische Entscheidungen, die verlässlich sind und Investitionen fördern, sind dafür wichtige Punkte“, erklärte der heimische SPD-Landtagskandidat Maximilian Ziegler anlässlich eines Besuchs auf dem Hof des Vorsitzenden des Kreisbauernverbands, Volker Lein, in Homberg-Bleidenrod. Dort tauschte sich Ziegler mit Lein sowie Kreislandwirt Andreas Kornmann und dem SPD-Kreisvorsitzenden Patrick Krug über Chancen und Herausforderungen der Landwirtschaft im Vogelsberg, aber auch die Erwartungen der rund 1.300 Vogelsberger Landwirte an die Politik aus.

Auf dem Hof, den Volker Lein gemeinsam mit seinem Sohn Nicholas betreibt, leben rund 450 Rinder, deren Futter auf rund 340 Hektar Acker- und Grünlandfläche erzeugt wird. Auch erzeugt der Familienbetrieb, der regelmäßig angehende Landwirte ausbildet, Strom durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern sowie eine Biogasanlage. „Die häufigen gesetzlichen Änderungen im Energiebereich und der so entstehende hohe bürokratische Aufwand kosten aber viel Zeit und binden Arbeitskraft“, berichtete Lein. Hier wünsche man sich, dass beispielsweise eine Erweiterung bereits bestehender Anlagen leichter ermöglicht würde. „Auf dem Hof sieht man, welches enorme Potenzial unsere Landwirtschaft als Energielieferant hat. Das Potenzial sollte nicht durch immer kompliziertere Regeln abgewürgt, sondern deutlich mehr genutzt werden, damit wir die Energiewende schaffen und unabhängig in der Stromversorgung werden“, machte Ziegler seine Position deutlich.

Ein weiteres bürokratisches Negativbeispiel sei kürzlich die Antragsstellung zur Flächenförderung in Hessen gewesen. Hier sei es zu großen Problemen gekommen. Wegen erheblicher technischer Probleme des über das Internet auszufüllenden Antragsformulars sei es nicht möglich gewesen, den Antrag zu Beginn der sowieso bereits sehr kurzen Frist zu stellen, was sowohl bei den Landwirten als auch den Landwirtschaftsämtern zu erheblichem Druck und Unmut geführt habe. „Gesetzliche Regelungen und Förderprogramme verändern sich ständig. Man weiß oft nicht, ob das, was heute gilt, auch noch nächstes Jahr so ist. Dazu sind Anträge viel zu umfangreich und aufwendig. Für größere Investitionen ist das nicht das beste Umfeld“, machte Lein auf die Probleme vieler Betriebe aufmerksam.

„Die Landwirtschaft leistet mit der Erzeugung guter regionaler Lebensmittel und der Pflege der Kulturlandschaft eine wichtigen Beitrag für uns alle. Das müssen Politik und Gesellschaft wieder anerkennen und wertschätzen. Anstatt, wie jüngst PETA, Landwirtinnen und Landwirte mit unverschämten Kampagnen zum Sündenbock zu machen, braucht es gute Rahmenbedingungen dafür, dass sie ordentlich arbeiten und davon gut und verlässlich Leben können“, machte Krug zum Abschluss des Gesprächs die Haltung der Vogelsberger Sozialdemokraten deutlich. +++

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