Den Ehrenamtlichen Hospizhelfern ein Gesicht geben

Eine Plakataktion des Hospiz-Fördervereins

Plakataktion in der Stadt. Foto: Walter M. Rammler

„Nein, es ist kein Wahlkampf“, so beantworten die beiden Vorstandsmitglieder des Hospiz-Fördervereins Fulda, Silvia Hillenbrand MdL a.D. und Bürgermeisterin der Gemeinde Großenlüder a.D. und Wilfried Wanjek die Frage nach den Plakaten, die derzeit in der Stadt Fulda zu sehen sind. Allein die Gesichter sind wie in Wahlkampfzeiten ein Hingucker und sollen vermitteln, dass hinter der kostbaren Arbeit der Sterbe- und Trauerbegleiter Menschen wie Du und ich stehen. „Mit dem Einverständnis unserer Ehrenamtlichen, mit ihren Gesichtern in die Öffentlichkeit zu gehen, wollen sie und wir zeigen, dass das hospizliche Ehrenamt gerade in Corona-Zeiten weiter geht“.

Das trifft auf die Sterbe- und Trauerbegleitung – aber auch auf den Kinderhospizdienst zu. Natürlich, vieles findet über andere Kommunikationswege statt. „Aber die Betroffenen und deren Familien brauchen weiterhin unsere Hilfe“, ergänzt Wilfried Wanjek, der als Leiter des Malteser – Hospizzentrums die Anfragen koordiniert. Auf den Plakaten werben die Ehrenamtlichen außerdem mit dem Satz „Helfen Sie mir beim Helfen“. Auch das verblüfft im ersten Moment. Aber immer wieder wird dem Vorstand des Hospiz-Fördervereins sowie den Maltesern die Frage gestellt „Warum kostet Ehrenamt Geld?“, denn die praktische Hospizarbeit werde doch überwiegend von Ehrenamtlichen ausgeübt.

Fünf unterschiedliche Antworten geben die fünf auf den Plakaten abgebildeten ehrenamtlichen Hospizler, je nach dem ausgeübten Einsatzbereich. Da braucht die Trauerbegleiterin Arbeitsmaterialien, die Kinderhospizlerin Benzin und ein Auto, um Familien im ganzen Landkreis besuchen zu können. Da weiß der ambulante Sterbebegleiter, dass seine Ausbildung und Qualifizierung Geld kostet und auch die Trauerbegleiterin kennt die Kosten ihrer Ausbildung und kann nur mit einer solchen Profession den Kindern und Jugendlichen beim Abschied nehmen helfen. Und nicht zuletzt braucht auch die Sterbebegleiterin im stationären Hospiz fachliche Begleitung. Für alle gilt, ohne Ausbildung, Qualifizierung, professionelle Unterstützung, ohne Arbeitsräume und ohne Arbeitsmaterialien geht es nicht. Und dazu werben die Ehrenamtlichen mit ihrem Gesicht um Spenden auf das Konto des Hospiz-Fördervereins. Dieser unterstützt mit den Spenden die ambulante Hospizarbeit, die Kinderhospizarbeit der Malteser, die Malteser Trauerarbeit sowie das stationäre Hospiz „St. Elisabeth“ in Fulda.

Martin Hoogen, ebenfalls Vorstandsmitglied des Fuldaer Hospiz-Fördervereins, erklärt dazu: „Die Hospizarbeit wird nur anteilig über die Krankenkassen finanziert; die Trauerarbeit muss vollständig über Spenden finanziert werden, da nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie die Spendeneingänge stark zurückgegangen sind. Die Angebote der Hospizdienste sollen grundsätzlich von allen Bürgern als Unterstützung in Anspruch genommen werden können, daher werden sie kostenfrei angeboten. Helfen Sie unseren Helfern. Private Spenden zu besonderen Anlässen, Firmen- oder Jubiläumsspenden, Kranzspenden oder Benefizveranstaltungen sind Unterstützungsmöglichkeiten. Ebenso freuen wir uns über eine Mitgliedschaft im Hospiz-Förderverein mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro. Oder werden Sie doch ehrenamtlicher Hospizhelfer.“

Der Vorstand versichert, dass das Geld immer in die hospizliche Arbeit fließt, denn auch der Förderverein arbeitet ausschließlich im Ehrenamt. Ein besonderer Dank geht an den Fuldaer Fotografen Walter M. Rammler, der mit seinen Fotos aus seinem Studio tatsächlich der erste Spender für diese Aktion war. +++ pm