Das Fürstliche Gartenfest 2017: Vom 25. bis 28. Mai auf Schloss Fasanerie

Die Schaugarten-Finalisten stehen fest

Die Schaugarten-Jury bei der Arbeit.

Eichenzell. „Zimmer im Garten“ – unter diesem Sonderthema waren junge Landschaftsarchitektinnen und – planerinnen aufgerufen, sich für den 10. Schaugartenwettbewerb im Kontext des Fürstlichen Gartenfestes, auf Schloss Fasanerie, zu bewerben. 22 Entwürfe von sieben Hochschulen aus dem gesamten Bundesgebiet erreichten die Organisatoren der jährlichen Veranstaltung in Eichenzell bei Fulda. Am vergangenen Freitag begutachtete eine namhafte Fachjury die eingereichten Entwürfe und wählte die drei besten Arbeiten heraus.

Die Entscheidung fiel der aus Gartenexperten und Landschaftsarchitekten zusammengesetzten Jury nicht leicht. 48 talentierte, junge Gartenexperten aus Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Berlin und Hessen, waren dem Aufruf der Hessischen Hausstiftung gefolgt und hatten Entwürfe eingereicht. Neben Originalität und Kreativität, war ein „Zimmer im Garten“ gefragt, dessen wesentliches Gestaltungselement Pflanzen darstellen. Auch die Realisierbarkeit spielte bei der Entscheidung eine große Rolle, wird der Gewinnergarten doch zum kommenden Fürstlichen Gartenfest im Hofgarten von Schloss Fasanerie gebaut.

Die Finalisten könnten unterschiedlicher kaum sein. Alle drei stammen von der hessischen Hochschule Geisenheim, die sich – bei selbstverständlich anonymisierter Begutachtung – gleich dreimal durchsetzen konnte. Die Jury ist sich sicher, dass die drei Entwürfe das Potenzial zu einem außergewöhnlichen Schaugarten haben. Im Finale stehen „Barocke Raumwelten“ von Aylin Kreß und Julie Ann Holmock, „Pop Up Pop Art“ von Claudia Eckel und Hanna Mohr sowie „RIESENGewinn für die Natur“ von Judith Stollenwerk, Sebastian Emme und Andrea Heiseler.

Die „Barocken Raumwelten“ greifen die Historie der Schlossanlage auf, lenken mit schwarzen, silbernen und weißblühenden Pflanzen, den Fokus auf die barocken Formen und schaffen mit gespiegelten Darstellungen an den Wänden endlose Zimmer. Beim Entwurf „Pop Up Pop Art“ grüßt zwischen Nutzpflanzen Andy Warhol in der Küche, steht zwischen Palmen eine Badewanne, auf die es Wasserbomben-Tropfen regnet und bieten sich Luftballon-Schafe als Einschlafhilfe neben einem mit Rollrasen bepflanzten Bettgestell an. Der „RIESENGewinn für die Natur“ befasst sich mit dem liebsten Zimmer der Deutschen – dem Wohnzimmer –, das in überdimensionaler Form gebaut, von der Natur zurückerobert wird.

„Wir freuen uns sehr über die zahlreichen, qualifizierten Entwürfe aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Förderung von begabten Nachwuchstalenten im Bereich der Landschaftsarchitektur, liegt uns sehr am Herzen“, kommentiert Anja Heil, Organisationsleiterin des Fürstlichen Gartenfests, und merkt an: „Dass drei ganz unterschiedliche Entwürfe im Finale stehen, macht die Entscheidung für die „Gartenpraxis“-Leser besonders spannend.“ Die drei Finalisten werden im Januar in der Fachzeitschrift „Gartenpraxis“ vorgestellt. Nur ein Garten wird zum Fürstlichen Gartenfest Schloss Fasanerie 2017 realisiert. Welcher Entwurf diese Ehre erhält, entscheiden die „Gartenpraxis“-Leser per Abstimmung.

Das Fürstliche Gartenfest Schloss Fasanerie zählt zu den renommiertesten Gartenveranstaltungen Deutschlands und begeistert jährlich rund 25.000 Besucher. Veranstalter ist die Hessische Hausstiftung. Seit zehn Jahren ruft sie im Rahmen des Fürstlichen Gartenfestes einen Schaugartenwettbewerb aus. Er greift das jährliche Sonderthema auf und setzt es mit viel Kreativität und gärtnerischem Fachwissen um: So wurden in den vergangenen Jahren vielbeachtete Schaugärten im Hofgarten von Schloss Fasanerie realisiert. Der überregional ausgelobte Wettbewerb richtet sich seit dem vergangenen Jahr ausschließlich an Studierende der Landschaftsarchitektur und -planung sowie an junge Landschaftsarchitektinnen und Planungsbüros, deren Hochschulabschluss nicht älter als drei Jahre ist. Der Schaugartenwettbewerb findet in Kooperation mit der Fachzeitschrift „Gartenpraxis“, den Fachverbänden BDLA (Bund Deutscher Landschaftsarchitekten) und DGGL (Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V.) sowie der Herbert-Heise-Stiftung für Gartenkunst und Landschaftskultur statt. +++ (pm)