Chancen der interkommunalen Zusammenarbeit überwiegen

Bürgermeister der Stadtregion vereinbaren weiteres Vorgehen

Die Bürgermeister der Stadtregion Fulda haben sich bei ihrem jüngsten Treffen im Fuldaer Stadtschloss mit der Zukunft der interkommunalen Entwicklung von Gewerbegebieten beschäftigt. Im Jahr 2010 hatten Fulda, Eichenzell, Künzell und Petersberg vereinbart, dass Gewerbeflächen an den Autobahnabfahrten Fulda-Süd und Fulda-Mitte gemeinsam entwickelt werden sollen. Ziel war es, zukünftig bei der Unternehmensansiedlung an einem Strang zu ziehen.

Mit Blick auf die vergangenen neun Jahre bilanzierte nun die Lenkungsgruppe der Stadtregion Fulda, dass im Rahmen der interkommunalen Vereinbarung bisher nur die Gemeinde Eichenzell interkommunale Gewerbeflächen veräußern konnte. Insgesamt sechs Hektar am Dreieck Fulda-Süd wurden an Unternehmen verkauft.

Aktuell finden ansiedlungswillige Unternehmen kaum noch freie Gewerbefläche in der Stadtregion. Die Bürgermeister betonten im Stadtschloss, dass sie sich mit viel Engagement um den Ankauf von Grundstücken bemühen. Die anhaltende Niedrigzinsphase und die starke Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen seien aber kaum überwindbare Hürden. Trotz dieser unbefriedigenden Situation halten die Kommunen der Stadtregion an der grundsätzlichen Zielsetzung der gemeinsamen Flächenentwicklung fest.

Um diese Zielsetzung umzusetzen, vereinbarten die kommunalen Partner, dass die Gemeinden Petersberg und Künzell prüfen, ob kurzfristig gewerblich nutzbare Grundstücke als interkommunale Flächen eingebracht werden können. Fulda, Petersberg und Künzell erklären zudem ihre Bereitschaft, dass künftig auch Gewerbeflächen als interkommunale Flächen eingebracht werden sollen, die über die vertragliche Verpflichtung hinausgehen. Das bedeutet, dass die Partner nicht nur die ursprünglich geplanten Gewerbestandorte an der Autobahnabfahrt Fulda-Mitte im Blick haben, sondern auch andere realisierbare Standorte interkommunal entwickeln wollen.

Die Bürgermeister der Stadtregion wollen zukünftig auch die Möglichkeit nutzen, sich gegenseitig beim Ankauf von Grundstücken zu unterstützen. So ist es in vielen Fällen erforderlich, dass landwirtschaftliche Tauschflächen im Rahmen des Grunderwerbs bereitgestellt werden müssen. Während bisher in solchen Fällen jede Kommune auf ihre eigenen Flächenreserven angewiesen war, will man künftig auch über die Gemeindegrenzen zusammenarbeiten.

Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass auch angesichts der aktuellen Problemlage die Chancen der interkommunalen Zusammenarbeit überwiegen. Ein Zurück in die Zeiten, wo jede Gemeinde ihre eigenen Ziele verfolgte, soll es daher nicht geben. +++ pm

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen