CDU-Sommerbegehung in Rodges und im Industriepark Werk

Vom „Sorgenkind“ zum Vorzeigeprojekt

Der Stadtteil Rodges sowie das Industriegebiet West waren die Ziele der vierten traditionellen Sommerbegehung der CDU-Stadtverordnetenfraktion. Im Fokus standen neben vielen weiteren Themen sowohl die Schaffung von Fußgängerüberwegen, Linksabbiegespuren sowie die Bebauung des letzten großen zusammenhängenden Grundstücks durch Jumo/Juchheim.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Alt begrüßte neben dem Bürgermeister der Stadt Fulda, Dag Wehner, und dem Ersten Kreisbeigeordneten des Landkreises Fulda, Frederik Schmitt, zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger und führte aus, dass sich der Industriepark West in den letzten 40 Jahren zu einem „vitalen Gebiet“ entwickelt habe, welches der CDU Fulda sehr am Herzen liege. Einziger Wehrmutstropfen sei, dass der Park auf der „falschen Seite“ läge und damit eine ungünstige Verkehrsanbindung bestehe. „Sämtlicher Verkehr führt durch das Stadtgebiet Fulda“, so Bürgermeister Wehner, „wir sind seit längerem gerade mit großen Logistikunternehmern über mögliche Umsiedelungen im Gespräch.“ Dies gestalte sich wegen der getätigten Investitionen jedoch als schwierig. Alt ergänzte: „Am aktuellen Standort ist keine nennenswerte Erweiterung mehr möglich. Zudem würde diese das Verkehrsaufkommen nur verstärken. Vielleicht können wir jedoch in Zukunft ein interkommunales Gebiet mit günstigerer Anbindung entwickeln.“

An der ersten Station der Begehung am Haimberg in Rodges verwies der Ortsvorsteher Timo Diegelmann auf den fehlenden Fußgängerüberweg, welcher die Anbindung an den Industriepark sicherstellen soll. Bürgermeister Wehner stellte daraufhin die Pläne der Stadt vor, welche die Installation einer Querungshilfe mit Linksabbiegerspur vorsehen. Einzig der Grunderwerb für die erforderlichen Bauarbeiten würde aktuell noch Schwierigkeiten bereiten. Darüber hinaus sprach Diegelmann noch die Fahrradbrücke über den Westring an, welche kaum genutzt werde.

Die nächste Station führte direkt ins Industriegebiet, hier erläuterte Stefan Reith, Projektplaner bei Jumo, sehr ausführlich das geplante Vorhaben – die Bebauung des letzten großen zusammenhängenden Grundstücks. Unter anderem sollen hier zukünftig Temperatur- und Drucksensoren, für die sogenannte Reinraumtechnik benötigt werde, produziert werden. „Schon heute“, so Reith, „gehören wir zu den fünft größten Herstellern weltweit in diesem Segment!“ Im Jahr 2024 sollen deshalb 300 bis 400 Mitarbeiter die Produktion am neuen Standort aufnehmen. Das Projekt läuft nach der LEAN-Methode ab, was bedeutet, dass bereits frühzeitig ausführende Unternehmen in die Planungsphase integriert und Teilprojektcluster ausgebildet wurden. Hierdurch verspreche man sich vor allem, so Reith, maximale Qualität, Kosten- und Terminsicherheit bei reduzierter Projektdauer sowie geringeren Projektrisiken und -kosten. Bürgermeister Wehner begrüßte, dass Juchheim auch regionale Prinzipien in den Fokus rücke. „Jumo ist ein Vorzeigeunternehmen der Region, welches seit Jahrzehnten am Standort investiert“, konstatierte Hans-Dieter Alt abschließend.

Hiernach übernahm Winfried Uth für die IG Fulda West, welcher sich für einen Tegut teo-Standort im Gebiet aussprach, da dies für die vielen Mitarbeiter der ansässigen Unternehmen ein erheblicher Vorteil wäre. Zudem führte er aus, dass sanitäre Anlagen für die über 100 Lkw-Fahrer pro Tag fehlen würden, und schlug vor, dass die Stadt Fulda hier tätig werden sollte. Bürgermeister Dag Wehner verwies auf die vielen negativen Erfahrungen mit öffentlichen Toiletten sowie das Problem, dass die Nutzung selbst bei einer kleinen Unkostenpauschale voraussichtlich stagnieren würde. Auch die Sauberhaltung sei problematisch.

Die letzte Station der Sommerbegehung war der Schlachthof Fulda. Hier führte Hans-Dieter Alt aus, dass sich die CDU-Fraktion schon seit einiger Zeit einen Haltepunkt der Vogelsbergbahn im Industriegebiet wünsche. Dies gewinne – insbesondere in Anbetracht der aktuellen Weltlage – immer mehr an Brisanz und wäre für die Beschäftigten vor Ort ein massiver Gewinn. Bürgermeister Dag Wehner ergänzte: „Regionalbahnen erleben gerade in Zeiten des Klimawandels eine Renaissance.“ Die Bahn prüfe und bearbeite das Vorhaben aktuell. Auch für die gewünschte Tankstelle konnte ein neuer Standort gegenüber von Teclac gefunden werden. Alle nötigen Grundstücksfragen seien bereits geklärt, so der Bürgermeister.

Abschließend widmeten sich die Teilnehmer noch dem Schlachthof, welcher nach einer Beteiligung der Stadt und des Landkreises wieder steigende Schlachtzahlen zu verzeichnen hat. Auch eine Anlage für Schafschlachtung sei vorhanden. Anders als an anderen Standorten ist die Personalsituation in Fulda gut und ermöglicht somit verlässliches Arbeiten. Die Erhaltung des Standortes ist der CDU sowie der Stadt Fulda sehr wichtig, weshalb angesichts der Themen Regionalität, Tierwohl durch kurze Wege und Nachhaltigkeit auch eine Arbeitsgruppe unter anderem mit örtlichen Gastronomen initiiert wurde. Ziel muss es sein, so Bürgermeister Wehner, dass mehr Produkte, die hier erzeugt werden, auch vor Ort verspeist werden. Wünschenswert wäre deshalb die weitere Angliederung einer Zerlegung, um Abnehmer in der Region noch besser beliefern zu können. Auch Vertreter des bayerischen Landtags und des Bundestags waren bereits vor Ort und fanden die in Fulda initiierten Strukturen hochinteressant.

Im Anschluss an die Vororttermine wurden die genannten Themen und weitere Anliegen im ASIA-ZEN Garten von 3G vorgetragen und Lösungsansätze entwickelt, so dass mit diesem gelungenen Abschluss der Einsatz für die Stadtteile Fuldas hervorgehoben und fortgeführt wird. Da Getränke und Würstchen gesponsort wurden, kamen die Spenden der hungrigen und durstigen Teilnehmer der CDU-Begehung der Stadtpfarrei Fulda zugute. +++ pm