Caritas Fulda unterstützt Jaffa-Instituts in Tel Aviv

Fulda. Zu einem zweiten Besuch beim Diözesan-Caritasverband weilte kürzlich Issachar Dror, Programmdirektor des Jaffa-Instituts in Tel Aviv in Fulda. Nachdem er im Winter bei seiner ersten Stippvisite mit der Caritas-Verbandsleitung um Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch eine Projektpartnerschaft im Bereich der Jugendhilfe vereinbarte, ging es nun bei dem zweiten Aufenthalt bereits um Inhalte. Issachar Dror besichtigte mit dem für die Jugendhilfe zuständigen Caritas-Vorstandsmitglied Malte Crome und dem für Auslandskooperationen zuständigen Referenten Soziale Dienste, Franz J. Meyer, den Jugendhilfeverbund in Maberzell und ließ sich dort die verschiedenen ambulanten und stationären Hilfsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien von der Inobhutnahme über Hilfen zur Erziehung bis hin zum Leben in der Wohngruppe sowie zur Begleitung in die Verselbstständigung vorstellen. Abschließend besuchte der Gast aus Israel eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF).

Der Programmdirektor des Jaffa-Instituts interessierte sich für die Organisation von Wohngruppen, da seine Einrichtung mittelfristig womöglich auch solche Betreuung organisieren wird. Das 1982 gegründete Jaffa-Institut sieht seine Aufgabe darin, benachteiligte Kinder und deren Familien in Israel zu unterstützen. Es bietet dafür pädagogische und soziale Aktivitäten – in erste Linie für Kinder von legalen und illegalen Arbeitsmigranten. Die Kinder, die vom Staat Israel keine Förderung erhalten würden, bekommen Sprachunterricht und Freizeitangebote, um sie sozial zu stärken und zu integrieren. Die Caritas Fulda unterstützt als Subpartner neben Caritas international das Projekt zunächst bis Ende 2017 finanziell; die vereinbarte Kooperation zielt aber ähnlich wie beim Ukraine-Partnerprojekt der Fuldaer Caritas auf Austausch und wechselseitiges Voneinander-lernen ab. Der Besuch von Issachar Dror war ein erster Schritt zu diesem fachlichen Austausch; im Herbst wird im Gegenzug eine kleine Fuldaer Caritas-Delegation das Jaffa-Institut in Tel Aviv besuchen.

In Maberzell stellten Malte Crome und der Ressortleiter Jugendhilfe, Alfred Heil, der zugleich Leiter des Jugendhilfeverbunds St. Elisabeth ist, die Arbeit der Caritas Jugendhilfe vor. Aus Heils Mitarbeiter-Team waren zudem auch der für UMF zuständige Bereichsleiter Uwe Lehnert und Wohngruppenleiter Michael Heisel in der Gesprächsrunde anwesend. Im Haus der Wohngruppe ging es vor allem um Sichtbarmachung der Gestaltung des Zusammenlebens, um Fragen des vordringlichen Spracherwerb und der Betreuung und Begleitung der jungen Menschen. Der 17-jährige Eritreer Fitsum ließ den Caritas-Gast freundlicherweise auch einen Blick in sein Zimmer werfen. Zudem gab es bei der Besichtigungstour ein kurzes musikalisches Intermezzo durch Spiel auf der von Fitsum selbst gebauten „Krar“, einer eritreischen Leier.

Issachar Dror bedankte sich für alle erhaltenen Informationen, wobei er betonte, dass die Problemstellungen in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen sich doch sehr ähnelten und so auch die Möglichkeit zum intensiven fachlichen Austausch zwischen Jaffa und Fulda gegeben sei. Malte Crome erwiderte, dass man auch schon im Rahmen der Ukraine-Partnerschaft gesehen habe, wie viel man voneinander in der Praxis lernen könne – zum Beispiel eben in Bezug auf die spezielle Arbeit der Jugendhilfe mit Flüchtlingen und Migranten zu deren optimaler Integration, wovon die Gesellschaften hier wie dort nur profitieren könnten. Crome zeigte sich in diesem Sinne erfreut, im Herbst die Arbeit des Jaffa-Instituts vor Ort kennenlernen und Einblicke in die Situation der ausländischen Minderjährigen in Tel Aviv erhalten zu können, um anschließend weitere Schritte zur Zusammenarbeit zwischen den beiden Hilfsorganisationen vereinbaren zu können. +++ fuldainfo