CARISMA kooperiert mit „dieHaarbanduschi“

Weitere Projekte in Planung

CARISMA-Einrichtungsleiter Stefan Schwobe, Referentin Christina Höfler, „dieHaarbanduschi“ Marie Duschek mit Sohn Fritz und Fachkraft Ute Gramberg.).

Die Behindertenhilfe des Caritasverbandes für die Diözese Fulda arbeitet seit vielen Jahren mit Firmen aus der Region zusammen. Seit einigen Monaten besteht eine Kooperation zwischen CARISMA und dem Unternehmen „dieHaarbanduschi“.

Es ist eine Erfolgsgeschichte, die Marie Duschek innerhalb kurzer Zeit geschrieben hat. Ein Bänderriss warf sie im September 2019 zurück, Ruhe war angesagt. „Ich hatte durch die Verletzung wieder mehr Zeit und habe deshalb wieder mit dem Nähen begonnen“, berichtet die 30-Jährige. Bereits als Jugendliche hatte sie gerne an der Nähmaschine gesessen, ihr Bänderriss war nun Anlass, sich wieder an die Arbeit zu machen. „Ich hatte kurz zuvor Haarbänder für meine Tochter und mich bestellt, mit denen ich aber nicht zufrieden war. Entweder sie rutschten oder drückten.“ So entstanden unter ihrer Nähmaschine hübsche und bequeme Haarbänder, die auch in der Familie und bei Freundinnen sehr gut ankamen. Schnell war die Idee zum Verkauf geboren.

Über Instagram bewarb sie unter dem Namen „dieHaarbanduschi“ ihre Produkte, schon eine Woche später eröffnete sie ihren Onlineshop. Die Haarbänder und Haarreifen produzierte sie selbst, besonders in den Herbst- und Wintermonaten gab es viel zu tun. Nach und nach kamen einige Partner-Geschäfte hinzu, in denen Bänder von „dieHaarbanduschi“ angeboten werden. Im Mai 2021 brachte Duschek dann Draht-Haarbänder heraus, die ein großer Erfolg waren. „Ich habe Tag und Nacht genäht“, sagt die zweifache Mutter. Auch die tatkräftige Unterstützung durch ihre Mutter und Schwester reichte schon bald nicht mehr aus. „Für mich stand fest, dass ich nicht im Ausland produzieren lassen möchte. An eine soziale Einrichtung vor Ort hatte ich schon länger gedacht.“

Die Initiative zur Zusammenarbeit kam dann von Seiten des Caritasverbandes für die Diözese Fulda. Ute Gramberg, Fachkraft in der Upcycling-Näherei im CARISMA bunt.Werk, bot an, die Produktion der Haarbänder zu übernehmen. „Das Angebot kam wie gerufen“, sagt Marie Duschek. Seit Ende Juni dieses Jahres produziert das Team des bunt.Werks, einer Einrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die Haarbänder und Haarreife für „dieHaarbanduschi“.

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Marie Duschek. Hier in der Näherei spürt man, wie sehr sich die Mitarbeiterinnen mit den Produkten, die sie selbst herstellen, identifizieren. Damit verbunden ist die Erfahrung, dass sich jeder, mit seinen persönlichen und fachlichen Fähigkeiten in die Produktion einbringen kann“, sagt Christina Höfler, Referentin Behindertenhilfe und Psychiatrie bei der Caritas im Bistum Fulda. Diese soziale Teilhabe sei besonders wichtig für Menschen, die sich neu orientieren und wieder „ihr eigenes Geld“ verdienen wollen, da sind sich Referentin Höfler und CARISMA-Einrichtungsleiter Stefan Schwobe sicher. Auch Marie Duschek schätzt diese Form der Zusammenarbeit: „Ich selbst bin gelernte Kinderkrankenschwester und habe in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet. Mir ist es deshalb ein Herzensanliegen, meine Produktion in eine Einrichtung der Eingliederungshilfe zu verlegen und somit die Bandbreite der Arbeitsangebote zu erweitern.“

Inzwischen übernehmen die Mitarbeitenden des CARISMA bunt.Werks auch den Versand der Bestellungen, die im Online-Shop von „die Haarbanduschi“ eingehen. Konfektionierungs- und Versanddienstleistungen gehören zum Konzept in der Edelzeller Straße. „Die Kooperation ist ein Gewinn für beide Seiten“, sind sich die Beteiligten einig. Die Produkte aus der CARISMA-Produktion, den weiteren Caritas-Werkstätten sowie die von „die Haarbanduschi“ und weiteren Ausstellerinnen und Ausstellern gibt es beim gemeinsamen Markt „InnHAUS im November“ am 13. und 14. November im CARISMA bunt.Werk zu entdecken und erwerben. Auch darüber hinaus wächst die Zusammenarbeit: So bietet Duschek in Kürze Handtaschen unter dem Markennamen „Lem&Bach“ – angelehnt an ihren Mädchennamen Lembach – an, die ebenfalls im bunt.Werk genäht werden. Ein weiteres gemeinsames Projekt ist darüber hinaus bereits in Planung. Womöglich stehen somit die nächsten Erfolgsgeschichten schon bevor. +++ pm