Berlin. Bundestagsvizepräsident Peter Hintze ist tot. Der CDU-Politiker verstarb am Samstag im Alter von 66 Jahren. Hintze gehörte dem Bundestag seit 1990 an und war von 1992 bis 1998 Generalsekretär der CDU. Seit Oktober 2013 war er Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Die CDU Deutschlands trauert um ihren früheren Generalsekretär. „Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen, denen wir unser zutiefst empfundenes Mitgefühl aussprechen“, so Bundeskanzlerin Merkel.
„Peter Hintze hat die Politik der CDU Deutschlands wie auch unseres Landes über Jahrzehnte in unterschiedlichsten Funktionen maßgeblich geprägt: ob als Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, als stellvertretender Vorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalen, als Bundesvorstandsmitglied, als Bundesbeauftragter für den Zivildienst, als Parlamentarischer Staatssekretär oder zuletzt als Bundestagsvizepräsident – um nur die wichtigsten seiner Funktionen zu nennen. Daneben war er über viele Jahre hinweg als stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Demokratischen Union sowie als Vizepräsident der Europäischen Volkspartei das Gesicht der CDU in unserer internationalen Parteienfamilie. Unvergessen sind vor allem seine sechs Jahre als Generalsekretär der CDU Deutschlands. Schwerpunkte seiner Arbeit von 1992 bis 1998 waren das weitere Zusammenwachsen der CDU im wiedervereinigten Deutschland, die Erarbeitung und Verabschiedung des neuen Grundsatzprogramms „Freiheit in Verantwortung“, eine stärkere Beteiligung von Frauen an Ämtern und Mandaten durch die Einführung eines Frauenquorums sowie die Unterstützung der Europapolitik von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl. Er gehörte zu den herausragenden intellektuellen Köpfen der Partei, war sensibel für gesellschaftliche Entwicklungen, erkannte frühzeitig die Notwendigkeit zur programmatischen Weiterentwicklung und leistete damit einen wichtigen Beitrag, dass die CDU eine lebendige Volkspartei in der Mitte der Gesellschaft bleiben konnte. Der studierte Theologe zog aus seinem Glauben die Kraft für seine politische Arbeit und machte ihn zum Fundament seines Handelns. Peter Hintze zeichnete sich durch klare Positionen aus und verteidigte seine Überzeugungen mit großer Leidenschaft und Sachkenntnis. Er war ein Mann des offenen Wortes, aber auch des Ausgleichs. Über Partei- und Landesgrenzen hinweg genoss er höchste Anerkennung, Vertrauen und Respekt. Die CDU Deutschlands verliert mit Peter Hintze eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, so die Kanzlerin.
Gauck würdigt Hintzes „unermüdlichen Einsatz zum Wohle unseres Landes“
Bundespräsident Joachim Gauck hat den verstorbenen Bundestagsvizepräsidenten Peter Hintze gewürdigt: „Mit seinem unermüdlichen Einsatz zum Wohle unseres Landes hat Peter Hintze sich über alle Parteigrenzen hinweg große Anerkennung erworben“, so Gauck in einem Kondolenzschreiben an Hintzes Frau. „Ob als Vizepräsident des Deutschen Bundestages, als Parlamentarischer Staatssekretär oder als Generalsekretär der CDU – Ihr Mann war in allen seinen Ämtern ein hoch angesehener Repräsentant der deutschen Demokratie. Zusammen mit vielen Bürgerinnen und Bürgern trauere ich in diesen Stunden um den Verlust eines bedeutenden Politikers“, so Gauck weiter. „Mir werden seine Leidenschaft für die res publica, seine Geradlinigkeit, seine Warmherzigkeit und seine besondere Fähigkeit, dem anderen zuzuhören, immer in Erinnerung bleiben.“ Hintze war in der Nacht zum Sonntag im Alter von 66 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. +++
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