Bundestagspräsident sieht Pandemie als Chance

Über 165.000 Corona-Impfungen in Deutschland

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sieht in der Corona-Pandemie einen Auftrag an Deutschland und die EU, mehr internationale Verantwortung zu übernehmen. „Es wird uns selbst nicht mehr lange gut gehen, wenn wir nicht dazu beitragen, dass auch die anderen eine faire Lebenschance haben. Corona hilft uns, das zu begreifen. Diese Chance sollten wir nutzen“, sagte Schäuble der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dass Deutsche und Europäer dabei helfen, die unglaublichen Herausforderungen, die sich ihnen stellen, besser zu meistern, das sei sein „großer Wunsch“ für das Jahr 2021. Es wäre „ein katastrophaler Fehler“, wenn das Virus den Blick für die anderen großen Probleme dieser Welt verstellen würde, warnte Schäuble und nannte „allen voran den Klimawandel und den Verlust an Artenvielfalt, aber auch den Hunger, das Elend und die dadurch ausgelösten Fluchtbewegungen“. Die Pandemie habe sich rasend schnell über den Globus verbreitet. „Das schärft das Bewusstsein dafür, wie eng wir zusammenleben.“

Über 165.000 Corona-Impfungen in Deutschland

Die Zahl der in Deutschland offiziell gegen das Coronavirus erstmalig geimpften Personen ist auf mehr als 165.000 angestiegen. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmittag und eigener Abfragen der dts Nachrichtenagentur bei den Bundesländern hervor. Demnach sind es mittlerweile 165.575 Impflinge. Der zuvor bekannte Wert lag bei rund 141.000. Damit steigt die bundesweite Impfquote nach dem fünften Tag der offiziellen Kampagne auf knapp 0,2 Prozent der Bevölkerung. Laut der RKI-Zahlen ist Mecklenburg-Vorpommern mit einer Impfquote von 0,72 Prozent am weitesten vorangeschritten. Aus Thüringen werden die wenigsten Impfungen pro Kopf der Bevölkerung gemeldet, entsprechend einer Impfquote von nur 0,04 Prozent. Dabei ist aber unklar, ob hier wirklich weniger geimpft wird oder nur die Meldung noch nicht reibungslos funktioniert. Den Daten des RKI zufolge wurden bundesweit rund 71.600 Pflegeheimbewohner geimpft, rund 39.200 Menschen wegen ihres Alters, rund 77.300 Menschen wegen ihres Berufes sowie rund 5.400 Menschen aus medizinischen Gründen – für viele Geimpfte treffen gleich mehrere dieser Gründe zu. Nicht mit eingerechnet ist die Anzahl der Menschen, die schon in den letzten Monaten im Rahmen von Versuchsreihen geimpft wurden. Laut Herstellerangaben tritt der volle Impfschutz erst ein, nachdem eine zweite Dosis verabreicht wurde. Dies soll etwa drei Wochen nach dem ersten Termin geschehen. Ab der kommenden Woche wird mit der Zulassung weiterer Impfstoffe gerechnet. +++