Bundesfinanzminister Schäuble erhält Point-Alpha-Preis

Geisa (Rhön). Am heutigen Sonntag wurde Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU) im ehemaligen US-Camp der Gedenkstätte Point Alpha im thüringischen Geisa im Wartburgkreis den Point-Alpha-Preis für seine Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas in Frieden und Freiheit verliehen. Das Kuratorium Deutsche Einheit würdigte Schäuble als „Architekten des Einigungsvertrages von 1990 und großen Europäer“. Der Vizepräsident des Kuratoriums, Dr. Jürgen Aretz, würdigte den Einigungsvertrag, diesen der heutige Bundesfinanzminister und damaliger Bundesinnenminister maßgeblich mitgestaltet hatte, als politisches Meisterwerk. Gemeinsam mit seinem Verhandlungspartner auf DDR-Seite, Günter Krause, habe Schäuble (73) ohne historisches Vorbild und unter schwierigsten innen- und außempolitischen Bedingungen, die rechtlichen und politischen Grundlagen für die Deutsche Einheit gelegt. Heute wie damals, seien für Schäuble, Deutschland und Europa, Demokratie, Frieden und Freiheit, die Leitmotive seines politischen Handelns gewesen, so Aretz.

In ihrer Laudatio würdigte die thüringer Ministerpräsidentin a.D. und Präsidentin des Kuratoriums Deutsche Einheit Christine Lieberknecht, Schäubles politisches Lebenswerk. Er habe mit einem vernünftigen Pragmatismus, Professionalität und Wissen, Glaubwürdigkeit sowie Geradlinigkeit stets unbeirrt, kluge Deutschland- und Europapolitik gestaltet. Von Anfang an habe, auf der Seite der Freiheit zu stehen, zu den Grundkoordinaten seines politischen Handelns gehört, so Lieberknecht. Die Kuratoriumspräsidentin würdigte darüber hinaus, sein heutiges, aktuelles politische Wirken. Schäubles Grundsatz- und Prinzipientreue seien in der europäischen Finanzkrise sowie in der Außeinandersetzung um die Ukraine, auch heute zum Wohle der Menschen gefragt. „Lieber Herr Dr. Schäuble, sie haben zeitlebens für Frieden und Freiheit politisch, administrativ, aus innerster Überzeugung und mit nüchternem Verstand und doch glühendem Herzen gekämpft. Sie sind der immer seltener werdenden Spezies zugehörig, für die Politik nicht nur ein zeitweiliger Job ist, sondern vor allem Passion“, so Christine Lieberknecht.

Bei der Preisverleihung zeigte sich der Schäuble gewohnt bescheiden: „Vielen Dank für die lieben Worte und des Preises, ich fühle mich geehrt“, so der Finanzminister. Der promovierte Jurist erinnerte in seiner Koreferenz an die drängenden Fragen des Einigungsprozesses- an die Rechtseinheit des wiedervereinigten Deutschlands, auf der Basis bundesdeutschen Rechts, die Transformation einer sozialistischen Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft und die Währungsunion. Schäuble habe vor 25 Jahren, in einem der dichtesten und beglückendsten Jahre seines politischen Wirkens, das Glück erfahren dürfen, an den Verhandlungen zur Wiedervereinigung mitwirken zu dürfen. Die Überwindung der Teilung Deutschlands stand dabei stets im Kontext der Überwindung der europäischen Teilung. „Das heutige Europa ist ein Erbe der deutschen und europäischen Einigung nach 1989“, so der Preisträger. Die Fortentwicklung einer gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftspolitik sowie die Überwindung des sich in der Ukraine-Krise erneut anbahnenden Systemkonflikts, seien die wesentlichen europäischen Zukunftsfragen. Nur in einer guten institutionellen Verfassung könne Europa ein Vorbild für neue Formen der überstaatlichen Kooperation sein. Dabei erinnerte Schäuble auch an die notwendige Bereitschaft der Deutschen, die Bündnisverpflichtungen in der NATO zu erfüllen. Deutschland verdanke seine Einheit der Solidarität ihrer NATO-Verbündeten. Auch heute gehe es wieder um die Relevanz Europas und die Zukunft westlicher Werte in der Welt. +++ fuldainfo

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