Bürgerliste übt scharfe Kritik an Bürgermeister Kolb

Verhalten und Öffentlichkeitsarbeit unwürdig

Joachim Weber, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste.

Die von Bürgermeister Dieter Kolb herausgegebene Pressemeldung zur Tatsache, dass Gemeindevorstand, Gemeindemitarbeiter und Externe unter Quarantäne stehen, wird von Joachim Weber, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste scharf kritisiert. „Das sind wirklich keine Zeiten für solche Erklärungen und das reflexartige Darstellen einer eigenen Realität. Anstatt das Fehlverhalten klar einzuräumen, sich zu entschuldigen und das Heft des Handelns in dieser Situation in die Hand zu nehmen, lesen wir, aus meiner Sicht, unplausible Ausflüchte und erleben den Versuch, statt bei den Fakten zu bleiben, Andere zu diffamieren und zu beleidigen. Dieses Verhalten zieht sich leider durch große Teile seiner Amtszeit.

Fakt ist, dass Bürgermeister Kolb in einer der schwersten Situation unseres Landes, während Kindergärten, Bürgerhäuser und die Verwaltung in Eichenzell geschlossen werden und das öffentliche Leben zum Erliegen kommt, mit dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung zum St. Patrick’s Day nach Irland abreist während sein Stellvertreter in Quarantäne ist. Das zu einem Zeitpunkt an dem alle Experten davon abraten auch nur irgendeine unnötige Reise zu unternehmen und die Veranstaltungen in Irland schon abgesagt waren, was ihm auch bekannt war. Zu einem Zeitpunkt wo seine Mitarbeiter in einem Krisenstab zur Koordination der Maßnahmen in der Gemeinde tagen.

Fakt ist weiterhin, dass der mit dem Corona-Virus infizierte Beigeordnete des Gemeindevorstandes in unverantwortlicher Weise die Gesundheit von Mitgliedern des Gemeindevorstands, Verwaltungsmitarbeitern und Dritten gefährdet hat. Während andere Rückkehrer aus Skiurlauben aus Österreich und Italien sich, gemäß den zu diesem Zeitpunkt wohl jedem bekannten Empfehlungen, in häusliche Absonderung begeben, besucht dieser Gremiensitzungen und 80. Geburtstage. Wenn dann noch Mitglieder des Gemeindevorstandes und Gäste über Dritte erfahren, dass das Gremium und die Gäste in Quarantäne müssen, ist auch dies nicht zu verstehen. Hier wird man seiner Aufgabe als Beigeordneter und der damit verbundenen Vorbildfunktion in keinster Weise gerecht. Er sollte darüber nachdenken ob er der Aufgabe und Position noch gerecht wird.

Dieses Verhalten ist in keiner Weise zu akzeptieren. Die Gremien der Gemeinde wurden aus meiner Sicht auch nur unzureichend über die Situation und die getroffenen Maßnahmen informiert. Daher habe ich als stellvertretender Fraktionsvorsitzender bereits am Dienstag und Mittwoch empfohlen, eine Sitzung des Ältestenrates per Telekonferenz einzuberufen, damit dieser über die aktuelle Situation in der Gemeinde informiert wird. Dies ist insbesondere wichtig, da Ausschusssitzungen und die kommende Sitzung der Gemeindevertretung abgesagt wurden. Nachdem zwei Tage noch nicht mal eine Rückmeldung vom Vorsitzenden der Gemeindevertretung oder vom Bürgermeister dazu gekommen ist, habe ich gestern im Namen der Fraktion der Bürgerliste eine Sitzung des Ältestenrates beantragt. Diese hat dann auch gestern im Rahmen einer Telefonkonferenz stattgefunden und man hat sich darauf verständigt, sich in diesem Rahmen nun wöchentlich auszutauschen.

In dieser Situation braucht es klares, nachvollziehbares und gemeinsames Handeln und vor allem ehrliche Kommunikation und ein gutes Krisenmanagement. Die Kritik von Lutz Köhler von der SPD Fraktion, kann ich nur voll unterstützen. Dass Bürgermeister Kolb Andere einfach nur als Querulanten bezeichnet, um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken und sich selbst auf, aus meiner Sicht, „Spassreisen“ ins Ausland begibt, ist der Situation nicht angemessen und mehr als fragwürdig.“ +++ pm