Brummifahrer nicht wie Aussätzige behandeln

Simone Rau-Krenzer wünscht sich mehr Anerkennung

Die Diskussion darüber, welche Unternehmen als systemrelevante Betriebe einzustufen sind, sollte viele Menschen zum Nachdenken anregen. „Unsere Lkw-Fahrer werden im Prinzip wie Aussätzige behandelt“, sagt Simone Rau-Krenzer, Geschäftsführerin des Poppenhausener Palettenherstellers Krenzer. Die Rhöner fahren mit 50 eigenen LkWs und nutzen für weitere Fahrten zusätzliche Speditionen. Und ohne die Paletten von Krenzer wäre sicherlich auch die Versorgung der Bevölkerung gefährdet. Denn die werden dringend von Betrieben aus der Lebensmittel-, Pharma-, Chemie- und Glasindustrie benötigt.

Simone Rau-Krenzer wünscht sich mehr Anerkennung und Respekt für die LKW-Fahrer, indem die Toiletten an den Raststätten und die Versorgungsstationen wieder geöffnet haben. “Unsere Fahrer sind mit Mundschutz, Handschuhen und eigenem Kugelschreiber ausgestattet und werden teilweise vor Ort beim Kunden noch mit weiterer Schutzausrüstung versorgt, dürfen aber nirgendwo mehr herein und werden im Prinzip wie Aussätzige behandelt. Sie dürfen in den meisten Fällen die Toiletten nicht mehr benutzen, Raststätten haben sogar geschlossen. Wo sollen diese Menschen, die teilweise während der ganzen Woche unterwegs sind, duschen, zur Toilette gehen oder sich etwas zu essen besorgen? Das kann doch nicht wahr sein. Die LKW-Fahrer sichern unsere Versorgung.“

Die Unternehmerin appelliert an die Betreiber von Rastanlagen, aber auch an Fachverbände und Politiker hier dringend für Verbesserungen zu sorgen. „Wir brauchen hier keine neuen Gesetze und Verordnungen, sondern kurzfristige pragmatische Maßnahmen – es eilt.“ +++