BIP je Einwohner: Hessen läge auf dem 5. Platz in der EU

China ließ alle anderen hier betrachteten Volkswirtschaften weit hinter sich

Hessen

Wiesbaden. Die ökonomischen Gewichte der Staaten, die unter dem Dach der Europäischen Union versammelt sind, unterscheiden sich deutlich. Die Spannweite der nominalen Bruttoinlandsprodukte (BIP) reichte 2015 von knapp 9 Milliarden Euro (Malta) bis 3026 Milliarden Euro (Deutschland). Außer Deutschland lagen nur das Vereinigte Königreich mit 2568 Milliarden Euro und Frankreich mit 2184 Milliarden Euro über der 2000er-Marke. 22 der 28 EU-Staaten, also die große Mehrheit, produzierten im Jahr 2015 Waren und Dienstleistungen im Wert von jeweils weniger als 500 Milliarden Euro, davon 10 weniger als 100 Milliarden Euro. Wäre Hessen EU-Mitglied, hätte es sich mit einem BIP von 263 Milliarden Euro zwischen Dänemark (266 Milliarden Euro) und Finnland (207 Milliarden Euro) platziert, d. h. zwischen dem elften und dem zwölften Platz. Mehr als die Hälfte der Mitgliedstaaten erwirtschaftete im Jahr 2015 ein geringeres BIP als Hessen.

Die absolute Größe des BIP hängt wesentlich von der Größe der Bevölkerung ab, sodass sich die Wirtschaftskraft verschieden großer Regionen nur unter Bezug auf die Einwohnerzahl vergleichen lässt. Diese „Bereinigung“ verringert das Spektrum gegenüber den absoluten Niveaus deutlich. Die Unterschiede bleiben aber immer noch beachtlich. Bei der Kennzahl BIP je Einwohner, der so genannten Wirtschaftskraft, belegten vor allem kleinere Länder die Spitzenplätze. Insbesondere traf das auf Luxemburg zu, das mit 88 200 Euro weit vor dem zweitplatzierten Dänemark (46 800 Euro) lag und auf das gut Vierzehnfache des bulgarischen Wertes (6100 Euro) kam. Hessen liegt mit 43 100 Euro zwischen dem viertplatzierten Irland (44 000 Euro) und den Niederlanden (40 000 Euro), die den fünften Rang erreichten. Damit rangierte das Bundesland ungefähr in der Mitte zwischen Deutschland (37 100 Euro) und der außereuropäischen Ökonomie USA, die 49 700 Euro je Einwohner erwirtschaftete. China, das sich durch eine weiterhin sehr dynamische Entwicklung auszeichnet, platzierte sich mit 7000 Euro nur knapp vor Bulgarien, das in der EU den letzten Platz einnahm.

Bei der Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung führte Malta mit einem Wirtschaftswachstum von 6,3 Prozent. Die Spannweite ist mit 6,5 Prozentpunkten – Griechenland musste einen Rückgang von 0,2 Prozent hinnehmen – beträchtlich. Hessen lag mit 1,7 Prozent unter dem Durchschnitt der EU 28 (1,9 Prozent). Kräftiger zulegen konnte die größte Ökonomie der Welt, die USA (2,6 Prozent). China ließ mit 6,9 Prozent alle anderen hier betrachteten Volkswirtschaften weit hinter sich. +++ fuldainfo