Bericht: Arztpraxen bestellen weniger Impfdosen als möglich

Impfquote steigt auf 55,1 Prozent

Deutschlands Arztpraxen haben für nächste Woche erstmals weniger Impfstoffdosen von Biontech oder Astrazeneca bestellt als eigentlich möglich. Das berichtet das Portal „Business Insider“ unter Berufung auf Zahlen der Kassenärzte. Demnach bestellten Arztpraxen bundesweit rund zwei Millionen Impfdosen Biontech – obwohl sie 2,2 Millionen hätten bestellen können. Noch größer ist die Differenz bei Astrazeneca: Von 1,1 Millionen Impfdosen, die nächste Woche für Praxen bereitgestanden hätten, wurden gerade mal 325.000 geordert.

Die Hintergründe sind unklar. Unter anderem haben in mehreren Bundesländern inzwischen die Ferien begonnen, sodass auch vermehrt Praxen in den Urlaub gegangen sein werden, heiße es aus Kreisen der Kassenärzte. Zudem könnte aber auch wachsende Impfmüdigkeit in der Bevölkerung eine Erklärung sein. Denn seit wenigen Wochen klagen auch immer mehr Impfzentren, dass trotz aufgehobener Impfpriorisierung wöchentlich mitunter Hunderte Menschen nicht zur vereinbarten Zeit auftauchen oder freie Termine erst gar nicht gebucht werden. Auch hier ist nicht immer klar, was der Grund ist. Manche haben sich vorher bereits in Praxen oder beim Betriebsarzt geimpft, andere wollen ihren Urlaub nicht verschieben, heißt es von Verantwortlichen.

Impfquote steigt auf 55,1 Prozent
Die Zahl der erstmaligen Corona-Impfungen in Deutschland ist am Donnerstag auf 45,82 Millionen angestiegen. Das zeigen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Gegenüber den am Mittwoch im Laufe des Tages bekannt gewordenen Daten stieg die Zahl der Impflinge um 509.357 an. Die bundesweite Impfquote (ohne Zweitimpfungen) liegt damit bei 55,1 Prozent der Bevölkerung (Vortag: 54,5 Prozent). Den vollständigen Impfschutz haben 37,3 Prozent der Bürger (Vortag: 36,5 Prozent). Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wurden mittlerweile zwei von drei Erwachsenen in Deutschland mindestens einmal geimpft. Man werde demnach früher als geplant allen Erwachsenen ein Impfangebot machen können, sagte der CDU-Politiker in der Bundespressekonferenz. +++