Bekenntnis zum Frieden eröffnet internationalen Reservistenkongress

Schelzig und Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann

Fulda. Am Nachmittag des 4. August 2014 eröffneten Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann, der NRFC-Vorsitzende General Georges Lebel (Frankreich), CIOR-Präsident Fregattenkapitän Richard Roll (Frankreich), CIOMR-Präsident Oberst Olaf C.K.M. Penn (Niederlande) und der Stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Peter Schelzig, den 67. Sommerkongress mit einer feierlichen Zeremonie auf dem Domplatz.

Ungewohnte Eindrücke erhält man derzeit im Kongresshotel Esperanto in Fulda. Eins wird beim Anblick der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Konferenzräumen besonders deutlich: Obwohl sich hier ausschließlich Soldaten treffen, tragen die rund 500 Delegierten aus 34 Ländern verschiedenste Uniformen auf. Diese „Buntheit“ steht aber nicht nur für die unterschiedliche Herkunft ihrer Trägerinnen und Träger, sondern auch für ihre militärische Profession: „Ich bin Veterinärin“, erklärte eine Britin aus einer Gruppe von Fünf, „und das auch im Zivilleben. Meine Kameraden hier sind bei der Artillerie, beim Feldnachrichtendienst, bei den Pionieren und einer bei der Marineinfanterie.“ Die Teilnehmer repräsentieren eben nicht nur ihre Nation, sondern auch zweitens ihre militärische Truppengattung und drittens ihren zivilen Beruf – reichlich Potential für einen internationalen Austausch.

Neben den CIOR-Reserveoffizieren kommen auch die Sanitäts-Reserveoffiziere von CIOMR und die mit der Reserve-Thematik betrauten Vertreter der Streitkräfte zusammen, die sich NATO-weit im National Reserve Forces Committee (NRFC) zusammengeschlossen haben.

Der Kongress begann jedoch schon vorher mit einem Gedenken: Bereits am frühen Nachmittag legten die Spitzen von CIOR, CIOMR und NRFC Kränze für die Gefallenen der beiden Weltkriege vor dem Fuldaer Zentralfriedhof nieder. Bei dem im Anschluss stattfindenden Gottesdienst stimmten sich nicht nur rund 150 Reserveoffiziere in Uniform, sondern auch etliche Kirchenbesucher aus Fulda auf den Tag ein. Unter gemeinsamer Leitung eines evangelischen und eines katholischen Militärseelsorgers wurde eine ökumenische Andacht abgehalten – in Rücksicht auf die internationalen Gäste hieß es: We pray and sing in English language. Die Lesung wie die Fürbitten wurden von Soldaten des „Young Reserve Officers Workshop“ vorgetragen.

Noch feierlicher wurde die Konferenzeröffnung mit einem anschließenden Antreten auf dem Fuldaer Domplatz: ein Aufmarsch der Nationalflaggen der vertretenen Nationen unter den Klängen von „Preußens Gloria“ und dem „CIOR-Marsch“, gespielt vom Militärmusikkorps Hannover.

Am 100. Jahrestag des Einmarsches Deutschlands in Belgien, der den Beginn des 1. Weltkrieges markierte, starteten die ehemaligen Kriegsgegner und heutigen Mitgliedsstaaten der Internationalen Reserveoffiziersvereinigung CIOR ihren gemeinsamen Kongress – geführt von der französischen CIOR-Präsidentschaft und der niederländischen CIOMR-Präsidentschaft auf deutschem Boden. Ausdrucksvoller kann das Zeichen des heute in Europa herrschenden Friedens und der Freundschaft kaum sein.

Bevor der Kongress am nächsten Tag nun in die inhaltliche Arbeit startet, waren die Kongressteilnehmer noch zu einem Empfang des Landes Hessen und der Stadt Fulda im Stadtschloss eingeladen. Der Oberbürgermeister drückte die Verbundenheit der Stadt mit den deutschen und alliierten Streitkräften aus, die in Fulda und Hessen wohlbekannt sind. Noch bis kommenden Freitag heißt es also in Abwandlung des Fußball-WM-Mottos von 2006: „Die Welt zu Gast bei Kameraden“. +++ fuldainfo

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