Bayer-Betriebsrat stellt sich hinter Konzernchef

Die strategische Rationale ist nach wie vor richtig

Bayer

Der Betriebsrat von Bayer hat sich nach der heftigen Kritik bei der Hauptversammlung hinter Konzernchef Werner Baumann und dessen Strategie gestellt. „Ich bin überzeugt, dass in diesen turbulenten Zeiten Veränderungen im Vorstand dem Unternehmen und seinen Beschäftigten nicht gut tun würden“, sagte der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende Heinz-Georg Webers dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Aktionäre hatten am vergangenen Freitag dem Bayer-Chef die Entlastung verweigert.

Baumann steht wegen der Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto in der Kritik. Der Bayer-Kurs war eingebrochen, weil in den USA Tausende Krebskranke wegen dessen Herbizid Glyphosat Klage eingereicht haben. Webers stellte sich hinter den von Bayer eingeschlagenen Weg: „Die strategische Rationale ist nach wie vor richtig. Eine wachsende Weltbevölkerung bei abnehmenden landwirtschaftlich nutzbaren Flächen braucht Innovationen. Dieses geht nur mit erheblichen Investitionen in Forschung und Entwicklung. Dafür ist das größte Agrarunternehmen der Welt, Bayer, gut aufgestellt.“ Persönlich habe er die Zusammenarbeit mit den Vorständen „auch in diesen herausfordernden Zeiten als sehr mitarbeiterorientiert empfunden“. Baumann selbst macht für die Abstimmungsniederlage bei der Hauptversammlung Berater aus den USA verantwortlich.

In einem Brief an die Bayer-Mitarbeiter, über den die Zeitung berichtet, schreibt er: „Das Votum der Aktionäre wurde stark von zwei führenden Shareholder-Beratungsfirmen in den Vereinigten Staaten beeinflusst.“ Sie hätten ihren Anlegern „empfohlen, ihre Bedenken zu signalisieren – hauptsächlich hinsichtlich der Risikobewertung der Monsanto-Akquisition, und hier ganz besonders bezüglich der Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat“. Er fügte hinzu, dass das Votum „keine rechtlichen Auswirkungen auf die Mandate der Mitglieder des Vorstands“ habe – so enttäuschend es auch sei. Der Aufsichtsrat, der sich hinter den Vorstand gestellt hatte, „gibt uns das klare Mandat, unser großartiges Unternehmen zu führen“. +++