Bauernverband kritisiert „Aktionsprogramm Insektenschutz“

Eine Abwanderung der Erzeugung ins Ausland helfe den Insekten nicht

Insekten

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hat das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ des Bundesumweltministeriums kritisiert. Das Programm konzentriere sich ausschließlich auf die Landwirtschaft und vernachlässige zentrale Probleme wie den ungebremsten Flächenfraß, Urbanisierung und Mobilität, sagte Rukwied am Mittwoch. Anlässlich des zweiten Runden Tisches „Insektenschutz“ mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) forderte er, die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe stärker zu berücksichtigen. „Wir sind bereit, den Weg der weiteren Veränderung mitzugehen und noch mehr für die Artenvielfalt zu tun.“ Dieser Weg müsse wissenschaftlich begleitet und eine Folgenabschätzung durchgeführt werden. „Die Zukunftsfähigkeit der Betriebe, aber auch die Versorgungssicherheit mit hochwertigen, heimischen Lebensmitteln darf nicht vergessen werden.“ Ein „Tunnelblick“ auf die pauschale Reduzierung des Pflanzenschutzes und auf eine Verbotspolitik sei auch für den Insektenschutz nicht hilfreich, werde aber zu einer deutlichen Schwächung der Betriebe führen. „Insektenschutz ist in der Kulturlandschaft nur in Kooperation mit den Landwirten möglich“, so Rukwied. Das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ müsse daher auf Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz ausgerichtet werden. „Landwirtschaftliche Produktion und Insektenschutz müssen in Deutschland vereinbar sein.“ Eine Abwanderung der Erzeugung ins Ausland helfe den Insekten nicht und gefährde die Versorgung der Bevölkerung mit Produkten aus heimischer Erzeugung. +++

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