ADAC: Vom Pannenhelfer zum Mobilitätsdienstleister

Bouffier: „Dieselfahrer müssen von den Automobilkonzernen entschädigt werden“

ADAC

Frankfurt am Main. 2017 verzeichnete der ADAC Hessen-Thüringen einen Mitgliederzuwachs von 52.396 Mitgliedern, damit waren zum 31. Dezember 2017 genau 2.123.360 Personen Mitglied im Regionalclub. In Hessen sind es 1.688.960 Mitglieder, in Thüringen 434.400 Mitglieder. Bundesweit hat der ADAC inzwischen 20.178.569 Mitglieder. Diese und weitere Zahlen und Fakten stellte am Sonntag der Vorsitzende des ADAC Hessen-Thüringen, Matthias Feltz, anlässlich der Mitgliederversammlung des Clubs im House of Logisitics and Mobility (HOLM) in Frankfurt vor. Gastredner war der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, der im Rahmen seines Grußwortes die umfassende Arbeit des ADAC lobte und das vielseitige ehrenamtliche Engagement hervorhob.

Umfassender Mobilitätsdienstleister

„Der ADAC konzentriert sich auf seine Kernkompetenzen und wandelt sich dabei gleichzeitig vom reinen Pannenhelfer zum mitgliederorientierten Mobilitätsdienstleister“, so Matthias Feltz auf der Mitgliederversammlung. „Wir bauen unser Angebot aus und sind sowohl vor Ort, telefonisch sowie über das Internet jederzeit für unsere Mitglieder erreichbar.“
So wurden im Vorjahr rund 700.000 Besucher in den 16 Geschäftsstellen des ADAC Hessen-Thüringen gezählt sowie knapp 600.000 Telefonate im Frankfurter Callcenter geführt. Das vor genau einem Jahr erfolgreich gestartete Reiseportal www.adacreisen.de bietet einer kontinuierlich steigenden Nutzergruppe Reiseangebote, Informationen und Ratgeberseiten zu zahlreichen Touristik- und Urlaubsthemen an. Der ADAC ist für seine Mitglieder immer und umfassend da, wenn er gebraucht wird – auch und gerade in Notsituationen: So rückten die 215 „Gelben Engel“ der ADAC Pannenhilfe 2017 insgesamt 453.546 Mal in Hessen und Thüringen aus, um Pannenhilfe zu leisten. Bei den meisten Pannenfahrzeugen konnte der Schaden von den ADAC Profis vor Ort repariert werden, sodass die Fahrt aus eigener Kraft schnell fortgesetzt werden konnte. Der in Jena-Schöngleina stationierte ADAC Rettungshubschrauber Christoph 70 wurde im Vorjahr zu 1.339 Einsätzen gerufen, Christoph 28 in Fulda flog 1.196 Einsätze, um Menschenleben zu retten.

ADAC steht für Verkehrssicherheit

In die Verkehrssicherheit der beiden Bundesländer hat der ADAC Hessen-Thüringen 2017 erneut umfassend investiert: 88 Ortsclubs statteten im Namen der ADAC Stiftung 77.000 Erstklässler in rund 1.600 Schulen in Hessen und Thüringen mit Sicherheitswesten aus. Ebenso leistete der ADAC mit Verkehrserziehungsprogrammen für Kinder wie „Achtung Auto“, „ADACUS“ oder „Blitz für Kids“ und zahlreichen Jugendfahrradturnieren Beiträge zur Sicherheit im Straßenverkehr. „Wichtig für uns war im vergangenen Jahr das Engagement in der Kampagne ‚Hessen lebt Respekt‘“, so Matthias Feltz. „Hier konnten wir als einer der Partner des Landes Hessen für gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr werben und die Straßenverkehrsteilnehmer unter anderem für die lebenswichtige Rettungsgasse sensibilisieren.“ Wie man auf brenzlige Situationen im Straßenverkehr am besten reagiert, wurde im vergangenen Jahr in den ADAC Fahrsicherheitszentren Thüringen (Nohra) und Rhein-Main (Gründau) fleißig geübt. Fast 34.000 Teilnehmer nahmen an den unterschiedlichen Fahrsicherheitstrainings des ADAC für Pkw, Motorrad, Lkw, Bus und Landwirtschaftsfahrzeuge teil, die damit einen sehr wichtigen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit auf den Straßen leisten. Neben dem ADAC Verkehrsübungsplatz im thüringischen Nohra verfügt der ADAC Hessen-Thüringen über einen Verkehrsübungsplatz im nordhessischen Malsfeld und ein Offroad-Zentrum in Bauschheim bei Rüsselsheim.

„Helfen, Sichern, Lotsen“

Im Mittelpunkt aller Aktivitäten des ADAC stehen die Mitglieder: „Wir sind da“, wann immer die Mitglieder den ADAC brauchen. „Helfen, sichern und lotsen“ lautet die Strategie des Vereins, die sich konsequent an den individuellen Mobilitätsbedürfnissen seiner Mitglieder orientiert. Matthias Feltz dankte zum Schluss insbesondere den Ehrenamtlichen in den Ortsclubs für ihr Engagement, den ADAC weiter zu stärken und voranzubringen: „Der ADAC ist auf die Zukunft gut vorbereitet. Wenn es um Fragen rund um Mobilität geht, sind wir erster Ansprechpartner.“

Bouffier: „Dieselfahrer müssen für den entstandenen Schaden von den Automobilkonzernen entschädigt werden“

Volker Bouffier (CDU)

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier lobte bei der Mitgliederversammlung des ADAC Hessen-Thüringen in Frankfurt die Arbeit des Verbandes und nahm zugleich die Automobilhersteller bei der Entschädigung der Dieselfahrer in die Pflicht. „Die Automobilbranche ist für die deutsche und die hessische Wirtschaft hinsichtlich Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Exportleistung von enormer Bedeutung. Leider haben die Autokonzerne mit den Manipulationen bei den Abgaswerten bei Dieselfahrzeugen viel Vertrauen bei den PKW-Haltern verspielt. Die Verbraucher benötigen bei Kauf und Nutzung ihres Autos Klarheit, weshalb wieder Verlässlichkeit und Vertrauen in die Produkte aufgebaut werden müssen. Denn auch der Diesel muss eine Zukunft haben und die Menschen sollen sich darauf verlassen können, ihn weiterhin zu fahren. Für den von ihnen verursachten Schaden müssen die Automobilkonzerne die Dieselfahrer entsprechend entschädigen“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

„Der ADAC zählt mit bundesweit rund 20 Millionen Mitgliedern – mehr als 2,1 Millionen in Hessen und Thüringen – zu den erfolgreichsten Vereinen, auch im weltweiten Vergleich. Seit über 100 Jahren ermöglicht der Mobilitätsclub seinen Mitgliedern ‚einfach sicher unterwegs‘ zu sein. Dabei ist es besonders eindrucksvoll, dass dieses Ziel immer wieder den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen angepasst wird. Heute wird daran gearbeitet, die Herausforderungen von Digitalisierung, Umweltschutz und Vernetzung zum Bestandteil des Fortkommens zu entwickeln. Angesichts der Vielfalt dieses Engagements – von der bekannten Pannenhilfe über Service und Beratung, über Touristik und Freizeit bis hin zu Sicherheit, Nachhaltigkeit und Rechtsschutz – danke ich den Haupt- und Ehrenamtlichen des ADAC für ein vielseitiges und reiches ehrenamtliches Engagement“, so Volker Bouffier in seinem Grußwort.

Abschließend dankte der Ministerpräsident dem ADAC Hessen-Thüringen für sein Engagement anlässlich des „Jahrs des Respekts“ der Hessischen Landesregierung, mit dem ein deutliches Zeichen gegen Hass, Beleidigungen und Respektlosigkeit in unserer Gesellschaft gesetzt wurde. „Dank der tatkräftigen Unterstützung des ADAC konnten wir gemeinsam darauf aufmerksam machen, wie wichtig der gegenseitige Respekt im Straßenverkehr ist. Das Drängeln und Hupen auf der Autobahn, das Überfahren von Zebrastreifen oder die Gefährdung von Radfahrern und Fußgängern – jeder erlebt das auf unseren Straßen. Gemeinsam mit dem Bündnis ‚Sicher unterwegs in Hessen‘ wurde auf Plakatwänden im ganzen Land für eine rücksichtsvolle Fahrweise geworben“, sagte Volker Bouffier. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen