Hünfeld. Am 5. Juni 1990 wurde die Außenstelle der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) im osthessischen Hünfeld bezogen. Fast auf den Tag 25 Jahre später gratulierte Hessens Finanzminister Thomas Schäfer, der zugleich Chief Information Officer (CIO) und Bevollmächtigter für E-Government und Informationstechnologie des Landes ist, gemeinsam mit Justizministerin Eva Kühne-Hörmann zum Jubiläum des hessischen IT-Dienstleisters.
„Die Arbeit der HZD in Hünfeld ist für die hessischen Landesverwaltung von enormer Bedeutung: Von hier aus wird nicht nur die komplette IT der Justiz betreut, hier vor Ort befinden sich beispielsweise mit dem Druckzentrum und dem sogenannten IT-Service Desk zwei Serviceeinheiten, die für die gesamte Landesverwaltung tätig sind“, sagte Hessens Finanzminister heute beim Festakt in Hünfeld. „Dem stellvertretenden Leiter der Außenstelle, Hans-Georg Ehrhardt-Gerst, sowie allen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hünfeld, möchte ich heute meine Glückwünsche und meinen Dank für Ihre wichtige Arbeit übermitteln“, gratulierte Hessens Finanzminister und CIO. Im Dezember 2000 bezog die HZD ihren heutigen Standort in Hünfeld, in einem landeseigenen Gebäude mit rund 3.600 m² Nutzfläche in der Mackenzeller Straße. Zuvor diente unter anderem das alte Landratsamt als Außenstelle.
„Die HZD in Hünfeld funktioniert gewissermaßen wie ein Schweizer Uhrwerk. Präzise und beinahe geräuschlos. Die Menschen nehmen sie im Alltag nicht war. Doch ohne Sie und Ihre Arbeit, würden wir im Alltag an einigen Stellen schnell spüren, dass die Rädchen nicht mehr ineinander greifen“, fand Dr. Thomas Schäfer lobende Worte. Im Mai 2009 wurde der Justizdruck in Hünfeld und das Druckzentrum in Wiesbaden zu einem gemeinsamen Druckzentrum in der Außenstelle zusammengefasst. Im Druckzentrum werden unter anderem die Steuer- und Mahnbescheide, Geldstrafen-, Wohngeld- und Zivilkostenbescheide sowie die Besoldungs- und Vergütungsabrechnungen der hessischen Bediensteten gedruckt, kurvertiert und versendet. „Rund 70 Millionen Seiten und etwa zwölf Millionen Sendungen verlassen im Jahr das Druckzentrum der HZD“, berichtete Hessens Finanzminister und CIO, der weiter bemerkte: Und mit dem sogenannten IT-Service Desk steht den Mitarbeitern des Landes unter anderem eine telefonische Hotline bei Problemen mit der IT und ein Support für die elektronische Lehrer- und Schülerdatenbank des Landes zur Verfügung.“
Ein Großteil der Arbeit in Hünfeld wird für die Betreuung der elektronischen Verfahren und IT der hessischen Justiz aufgewendet. Auch Justizministerin Eva Kühne-Hörmann dankte der HZD: „Ich gratuliere der HZD-Hünfeld zu ihrem 25. Geburtstag. Von der Leistungsfähigkeit der Zentrale für Datenverarbeitung bin ich sehr beeindruckt. Praktisch jeder Brief, den die hessische Justiz bei bestimmten Verfahren verschickt, hat den Absender Hünfeld. Mit der zentralen Verarbeitung nutzen wir die Möglichkeiten, die uns moderne Kommunikationsmittel heute bieten. So können individuelle Fehler minimiert und Kosten gespart werden. Mein Dank gilt vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Hünfeld.“
„Als die HZD vor 25 Jahren ihre Außenstelle bezog, bestand ihre Hauptaufgabe in der Abwicklung des automatisierten Mahnverfahrens und des Dokumentendrucks des zentralen hessischen Mahngerichts, das beim Amtsgericht in Hünfeld angesiedelt ist. Die HZD-Außenstelle ist auch heute für den Betrieb und das Verfahrensmanagement des automatisierten Mahnverfahrens verantwortlich“, berichtete Dr. Thomas Schäfer, der weiter erklärte: „IT und Justiz in Hessen, beides ist untrennbar mit der HZD in Hünfeld verbunden. Beispielhaft hierfür steht etwa die Einführung des Elektronischen Grundbuchs der Justiz und die IT-Modernisierung ihrer 14.000 Arbeitsplätze, die unter anderem mit der flächendeckenden Einführung von Internetauftritten der Gerichte, Staatsanwaltschaften und Justizvollzuganstalten mit einheitlichem Design einherging“, so Hessens Finanzminister, der zugleich CIO und Bevollmächtigter für E-Government und Informationstechnologie des Landes ist. Auch der IT-Betrieb der sogenannten „kleinen“ sowie „großen Fußfessel“ würde von der HZD in Hünfeld aus umgesetzt, erläuterte Dr. Thomas Schäfer.
Justizministerin Eva Kühne-Hörmann betonte die wichtige Rolle der HZD bei der bisherigen und auch zukünftigen Umsetzung des elektronischen Rechtsverkehrs mit den Gerichten und Staatsanwaltschaften: „Zum 1. Januar 2018 wird der elektronische Rechtsverkehr in Hessen verbindlich eingeführt. Die HZD mit ihrem Know-how ist bei der Umsetzung der damit verbundenen IT-Projekte ein unverzichtbarer Partner für das Land Hessen. Mit dem weiteren Ausbau des elektronischen Rechtsverkehrs wollen wir schneller und kostengünstiger werden und damit natürlich auch bürgerfreundlicher. So sind Verfahren mit mehreren tausend Seiten ohne elektronische Unterstützung durch Suchfunktionen oder chronologischer Darstellung der Ereignisse kaum noch in angemessener Zeit zu bewältigen. Die HZD ist deshalb wie ein kleiner Blick in die Zukunft der hessischen Verwaltung, aber insbesondere auch der hessischen Justiz“, so die Justizministerin abschließend. +++ fuldainfo