Zweite Stadtteilbegehung führte CDU-Fraktion Fulda nach Haimbach

Mit Fertigstellung des Neubaugebietes in Haimbach-Ost wird Haimbach Fuldas größter Stadtteil sein

Ihre zweite Stadtteilbegehung führte die CDU-Fraktion in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung am gestrigen Freitagabend in den Stadtteil Haimbach. Mit 2.200 Einwohnern gehört Haimbach, das circa vier Kilometer westlich zur Innenstadt liegt, zu den größeren Stadtteilen von Fulda. Die Begehung, die im Neubaugebiet Haimbach-Ost ihren Anfang nahm, führte die CDU-Stadtverordnetenfraktion zum Sportlerheim des Haimbacher SV, von dort aus zum Bürgerhaus, wo die Fraktion auch gleich den dort verorteten Schützenverein sowie die Freiwillige Feuerwehr Fulda-Haimbach/Rodges in Augenschein nahm, über die Grundschule Haimbach und von ihr aus zum Antoniushof, wo die Kommunalpolitiker und die interessierte Haimbacher Bürgerschaft bei Grillwürstchen und Getränken und anregenden Gesprächen die Stadtteilbegehung ausklingen ließen.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung Michael Ruppel begrüßte für die Fraktion die zahlreich Erschienen. Weit über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer generationenübergreifend hatten sich im Neubaugebiet Haimbach-Ost eingefunden. Ein besonderer Willkommensgruß galt der Ersten Bürgerin der Stadt, der Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann, dem Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes und Bürgermeister der Stadt Fulda, Dag Wehner (CDU), der mit seiner Gattin der Begehung beiwohnte, mit Manfred Belle (CDU), dem Ortsvorsteher von Haimbach, sowie mit Sebastian Engel, dem Vorsitzenden des CDU-Ortsverbandes Haimbach im CDU-Stadtverband Fulda, und zahlreichen Mitgliedern des Ortsbeirates sowie Vertretern aus dem Haimbacher Vereinswesen. Für den Beirat der Menschen mit Behinderungen (BMB) wohnte Elvira Storch vom Vorstand des Beirates der Begehung bei. CDU-Fraktionsvorsitzende Patricia Fehrmann war gestern verhindert, weshalb sie von ihrem Stellvertreter Michael Ruppel vertreten wurde.

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Michael Ruppel betonte in seinen Eröffnungs- und Begrüßungsworten, dass Kommunalpolitik nicht nur bedeute, über Entscheidungsprozesse aus dem Stadtparlament heraus zu entscheiden. Man müsse schon auch dort, wo Entscheidungen letztlich greifen und final werden, Präsenz zeigen, diesem sich die CDU-Fraktion im Fuldaer Stadtparlament seit vielen Jahren im Rahmen ihrer traditionellen „Sommerbegehung“ oder auch „Stadtteilbegehung“ alljährlich in der kommunalpolitischen Sommerpause immer freitags verschrieben hat, um über das, was gemeinsam auf den Weg gebracht wurde, zu rekapitulieren, Fazit zu ziehen oder bei den Bürgern nachzuhorchen, wo es womöglich Beanstandung gibt.

Im Neubaugebiet Haimbach-Ost entstehen 350 Wohneinheiten und ein ebenerdiger Kindergarten desselben Typs wie in Sickels

Auf 13 Hektar entstehen auf einem Areal in Haimbach-Ost insgesamt 350 Wohneinheiten im Eigenheim- und Mietshausbau. Davon auf circa 14.750 Quadratmeter entwickelt BPD, einer der größten Projekt- und Gebietsentwickler in Europa, im nördlichen Bereich des Neubaugebietes, in drei Bauabschnitten insgesamt 50 Doppelhaushälften. Die Doppelhäuser verfügen über eine Wohnfläche von circa 100 bis 150 Quadratmetern auf einer Grundstücksfläche von jeweils circa 275 bis 375 Quadratmetern. Die Wohnimmobilien verfügen über einen Glasfaser-Anschluss und sind teilweise mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Im mittleren Bereich des Neubaugebietes fällt aktuell ein Musterhaus des Unternehmens FingerHaus auf. Das Unternehmen aus Frankenberg (Landkreis Waldeck-Frankenberg) hat die Fläche von der Deutschen Telekom erworben. Auf dieser Fläche werden freistehende Gebäude entstehen. Die Grundstücke messen circa 600 Quadratmeter. Die Wohnimmobilien werden im Bauhausstil realisiert.

Zusätzlich hat die Stadt Fulda von der ehemaligen DHL ein Areal für den Eigenheimwohnungsbau erwerben können. Das Unternehmen DHL war seinerzeit nach Fulda-Lehnerz umgezogen. Auf dem Grundstück werden nach neuesten Berechnungen 16 Doppelhaushälften entstehen. Wie Michael Ruppel gestern mitteilte, sollen Mitte August dieses Jahres alle Interessenten, die beim Grundstücksamt der Stadt Fulda hinterlegt sind, angeschrieben werden. Aktuell sind beim Grundstücks- und Vermessungsamt der Stadt 647 Interessenten für Bauplätze innerhalb der Stadt Fulda hinterlegt. Am 4. September geht auf der Internetseite der Stadt Fulda ein Bewerberformular für das Baugebiet mit den 16 Doppelhausgrundstücken online. Die Grundstücksgröße der städtischen Grundstücke bemisst sich auf circa 550 bis 650 Quadratmeter. Bei den Grundstückspreisen wird man nach Michael Ruppel aller Wahrscheinlichkeit bei knapp unter 200 Euro/Quadratmeter einschließlich Gebühren und Beiträge liegen.

Bis zum 17. September hat man Zeit, das Ganze in sich gehen zu lassen, dann endet die Bewerbungsfrist auf diese Grundstücke. Anschließend ist es Aufgabe, der zuständigen Fachverwaltung und im Abschluss durch den Haupt- und Finanzausschuss, die entsprechenden Grundstücke zu vergeben. Innerhalb der Stadt Fulda gibt es Vergaberichtlinien und diese sind maßgeblich für die Vergabe dieser Grundstücke. Die Vergaberichtlinien sind im Internet einzusehen. CDU-Stadtverbandsvorsitzender, Bürgermeister Dag Wehner wies darauf hin, dass sich die Bauplatz-Interessenten nicht von insgesamt 647 zählenden Interessenten entmutigen lassen sollen. Nach Wehner befinde man sich aktuell, was das Bauen anbetrifft, in einer „spannenden Phase“. „Die Zinsen steigen, die Baukosten sind momentan relativ hoch und doch sind wir positiver Dinge, dass das Baugebiet in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen wird und hier möglichst viele Familien ihren Lebensmittelpunkt finden mögen“, so der Bürgermeister von Fulda, der sich zuversichtlich gibt, dass dies geschieht. „Die Baupreise sind schon wieder ein Stück gefallen und bei den Zinsen hoffen wir natürlich auf entsprechende Förderprogramme der Bundes- und Landesregierung, die dann gerade Bauen für junge Familien attraktiv und möglich machen können“, so der Bürgermeister. Der Mietwohnungsbau wird sich entlang des Münsterfeldrandes konzentrieren. Die Konzeptvergabe wird im Moment gerade vorbereitet, wie Ruppel ausführte. Die Konzeptvergabe soll gegen Jahresende auf den Weg gebracht werden. Die Eigentümer sind neben der Stadt auch Privatinvestoren, die die Grundstücke erworben haben und entwickeln wollen. Bei der Wärmeversorgung will man den Weg mit einem Blockheizkraftwerk (Fernwärme) gehen.

Beim geplanten Kindergarten im Neubaugebiet Haimbach-Ost wird es sich um dasselbe Modell wie in Sickels handeln. Entstehen sollen nach Bürgermeister Wehner auf ebenerdiger Fläche fünf bis sechs Gruppen. Wenn das Neubaugebiet fertiggestellt ist, rechnet man damit, dass Haimbach dann als größter Stadtteil fungiert und Edelzell „den Rang ablaufen wird“. Haimbachs Ortsvorsteher Manfred Belle zeigte sich am Freitagabend hocherfreut darüber, dass so viele Bürgerinnen und Bürger der Stadtteilbegehung beiwohnten, was für das Interesse gegenüber dem, was in den Stadtteilen passiert, spreche. Eine Einordnung, für diejenigen, die mit der Kommunalpolitik eher nicht so vertraut sind, in die Arbeit des CDU-Ortsverbandes Haimbach im CDU-Stadtverband Fulda gab Vorsitzender Sebastian Engel, der die zahlreichen Teilnehmer im Namen des CDU-Ortsverbandes Haimbach herzlich begrüßte. Der Ortsverband zeigte sich für die Organisation und Durchführung der Stadtteilbegehung mit verantwortlich. In den CDU-Ortsverband Haimbach sind acht Stadtteile eingegliedert: Haimbach, Sickels, Oberrode, Mittelrode, Niederrode, Rodges, Besges und Malkes.

„Ein Etablieren eines Kunstrasenplatzes von am Ende fast 4 Mio. Euro wäre dem Steuerzahler nicht zu vermitteln gewesen“

Beim Sportlerheim des Haimbacher Sportverein angekommen, wurde die CDU-Stadtverordnetenfraktion vom Vorstandsvorsitzenden des Haimbacher SV und Ortsbeiratsmitglied Jörg Wettels in Empfang genommen. Mit knapp 700 Mitgliedern zählt der Haimbacher SV zu den größten Sportvereinen in Fulda und Umgebung. Mit seinem vielfältigen sportlichen Angebot vom Fußball über Fitness, Laufen & Walken, seiner Kooperation mit dem Kindergarten bis zum Badminton und Volleyball ist der HSV ein echter Mehrspartenverein. Seinen Schwerpunkt hat der Haimbacher SV im Fußball. Im HSV spielen 16 Mannschaften davon 13 Jugendmannschaften. Zu dem hier anvisierten Kunstrasen sagte der Vorstandsvorsitzende des Haimbacher SV: „Der Haimbacher Sportverein ist dringend auf den großen Kunstrasen angewiesen. Denn wir werden als Haimbacher Sportverein weiter wachsen und auch mehr Jugendmannschaften haben, auch unsere Breitensportabteilung wird sich vergrößern. Der geplante Kunstrasen wird uns als Verein erheblich entlasten.“ Der Kunstrasenplatz hat bereits Historie. Eine scheinbar geeignete Fläche hatte man bereits erworben. Als es jedoch in die „vertiefende Planung“ ging, galt die bereits erworbene Fläche durch die Stadt als nicht mehr so wirtschaftlich wie ursprünglich gedacht. „Wenn wir mit dem Kunstrasenplatz an der besagten Stelle bei 4 Mio. Euro gelegen hätten, so wäre dies dem Steuerzahler nicht zu vermitteln gewesen, weshalb wir uns dazu entschieden haben, den Kunstrasenplatz an dieser Stelle nicht zu realisieren“, so Michael Ruppel. Die Grundstücksverhandlungen gestalteten sich als nicht so einfach, letztlich konnte aber ein Grundstück erworben werden.

Kunstrasenplatz SV Haimbach: B-Plan-Verfahren läuft

Aktuell befindet man sich bei der Änderung des Flächennutzungsplans, dieser sich parallel zum Hauptspielfeld (nicht direkt an der Straße, sondern etwas im dahinterliegenden Bereich) befindet. In einem zweiten Bauabschnitt sollen davor noch einmal 60 Parkplätze entstehen. Bevor es an die Änderung des Flächennutzungsplans ging, war zunächst der Aufstellungsbeschluss und die Offenlegung zu absolvieren. Michael Ruppel ist allen Fraktionen und Gruppen des Fuldaer Stadtparlaments dankbar, für das einstimmige Mittragen des Flächennutzungsplans in der vorgelegten Form. Hierzu auf den Weg gebracht wurden auch ein Lichtemissionsgutachten und ein Lärmschutzgutachten, denn das Sportgelände grenzt an ein Wohngebiet. Vor diesem Hintergrund hat sich eigens eine Interessensgemeinschaft gegründet, die der Ansicht ist, aus welchen Gründen auch immer, dass dem Kunstrasenplatz wie er jetzt beabsichtigt ist, nicht so ohne weiteres stattgegeben werden könne. Dieser Aufgabe haben sich die Fachämter gestellt. Auch soll noch ein Gespräch mit den Anwohnern geführt werden. Sportdezernent Dag Wehner führte ergänzend aus, dass die erste Planung des Kunstrasenplatzes vorsah, diesen in Angrenzung an den bestehenden Rasenplatz zu bauen. Die vertiefende Prüfung habe jedoch ergeben, dass im hinteren Bereich, wo auch ein Wirtschaftsweg verläuft, den man hätte verlegen müssen, zusätzlich noch eine Wand hätte bauen müssen, um den Kunstrasenplatzbau im vorderen Bereich überhaupt zu ermöglichen.

Dies alles hätte die Kosten aber derart in die Höhe getrieben, sodass wir uns am Ende Eingeständnisse dahingehend machen mussten, dass das dem Steuerzahler so nicht zu vermitteln gewesen wäre, einen derart großen Aufwand zu betreiben, nur um den Kunstrasenplatz an seine Stelle zu bringen. Die Alternative, die wir jetzt beleuchten, sieht vor, an der Stelle des Kleinkunstrasenplatzes den Parkplatz zu bauen und dahinter dann den neuen Kunstrasenplatz zu errichten. Das B-Plan-Verfahren läuft aktuell. Die Interessensgemeinschaft, die aus den besorgten Nachbarn besteht, hat sich gerade bei der letzten Stadtverordnetenversammlung noch einmal bei mir gemeldet und bei mir vorgesprochen. Ein weiterer Termin, zu dem auch der Verein eingeladen ist, soll zeitig gefunden werden. Bei diesem Termin gilt es nicht, die Maßnahme zu verändern, sondern lediglich, kritische Fragen zu erörtern. Angesprochen werden soll auch die Parksituation.“ Der Sportdezernent, Bürgermeister Dag Wehner zeigt sich zuversichtlich, dass man hier zu einem gemeinsamen Konsens kommen werde. Das kleine Kunstrasenfeld, das damals eine Vereinsmaßnahme gewesen war, hat, wie unschwer zu erkennen ist, nicht die Maße eines gewöhnlichen Spielfeldes. Am neuen Standort plant die Stadt ein Kunstrasenplatz der Maße 64 x 98 Meter.

Als nächstes begutachtete die CDU-Stadtverordnetenfraktion das Bürgerhaus in Haimbach, in dem Gebäudekomplex auch der Schützenverein und die Freiwillige Feuerwehr Fulda-Haimbach/Rodges verortet ist. „Das größte Bürgerhaus, das Fulda hat, steht in Haimbach“, berichtete Michael Ruppel. Das Bürgerhaus wurde in den Jahren 2016/17 komplett saniert und besitzt nun u.a. eine Bühne mit modernster Technik. Das Haus im Hirschweg 17 verfügt über verschiedenste Räumlichkeiten und auch Nutzung. So fungiert der große Saal nicht nur als Location für Veranstaltungen, sondern auch gleichzeitig als Turnhalle für die örtliche Grundschule. Im rückwärtigen Bereich befindet sich beispielsweise das Vereinsgelände des Schützenvereins Haimbach und rechts vom Bürgerhaus gelegen ist aktuell noch das Feuerwehrhaus untergebracht. Im Untergeschoss befinden sich neben den Unterrichtsräumen der Freiwilligen Feuerwehr zusätzliche Räumlichkeiten für die Durchführung von Vereinsmaßnahmen. Das Gebäude verfügt über zwei Säle – zum einen über den großen Saal für Feierlichkeiten bis zu circa 280 Personen (bestuhlt) zum anderen über einen kleineren Saal für Familienfeierlichkeiten bis zu 50 Personen. Beim Bürgerhaus Haimbach ist alles auf dem neuesten Stand sowie barrierefrei.

Als vorletzte Stippvisite kamen die über 60 Teilnehmenden der Sommerbegehung in der Grundschule Haimbach zusammen. Die Grundschule wird aktuell nach den neuesten Bestimmungen saniert und erweitert. Baumeister Helmut Fell aus dem gleichnamigen Architekturbüro Fell aus Eltville am Rhein führte einiges zu den Modernisierungsarbeiten aus. Die Eingangshalle der Schule hatte früher eine Holzdecke, was eine sehr schlechte Raumakustik zur Folge hatte. Durch eine Lochdeckenplatte wird der Schall nicht nur gestreut, sondern auch absorbiert. Komplementärfarben, die auch bei den Garderoben aufgegriffen werden, sorgen für eine klarere Raumstrukturierung. Die Grundschule dient, da überall auf Barrierefreiheit geachtet wird, zur Inklusionsschule. Elvira Storch vom Vorstand des Beirates der Menschen mit Behinderungen merkte an, dass man doch im Rahmen der Modernisierungsbaumaßnahme darauf achten möge, dass auch an eine „Pflegeliege“, die man möglicherweise an einer Wand im Sanitärbereich anbringen könnte, gedacht werde. Die Sanierungsmaßnahmen will man bis wenige Wochen nach Ende der Schulsommerferien in Hessen abgeschlossen haben. Die Kosten der Baumaßnahme sollen sich auf etwa 4,3 Mio. Euro belaufen. +++ jessica auth

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