Zufall Fulda auf Zukunftskurs

Anbau Hermann-Muth-Straße entzerrt Bürosituation

Zufall Fulda blickt auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2019 zurück. Der Vorjahresumsatz wurde um rund 7 Millionen Euro übertroffen. Das Jahr 2020 wird einerseits natürlich stark durch die Corona-Pandemie beeinflusst, steht aber auch im Zeichen des im Bau befindlichen Logistik Centers in Flieden und des Anbaus in der Hermann-Muth-Straße.

Rückblick auf 2019

„Nach turbulenten Vorjahren war das Jahr 2019 seit längerer Zeit wieder mal geprägt von Kontinuität. Ein stabiles Geschäft auf gutem, hohem Niveau ohne die extremen Mengenschwankungen tat den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut und hat uns unterstützt bei der Vorbereitung auf die mit der IT-Umstellung einhergehende Organisationsentwicklung“, erklärt Niederlassungsleiter Christoph Göbel, „das Jahr war also trotzdem spannend, weil wir die komplette Ablauforganisation in Richtung Prozessorientierung und Automatisierung weiterentwickelt haben.“ Zufall Fulda ist eine wichtige Niederlassung der Unternehmens Gruppe. Das spiegelt sich auch im Umsatz von 137,9 Millionen Euro (2018: 131,0 Millionen Euro) wider. Die gesamte Gruppe erwirtschaftete 2019 ein Gesamtumsatz in Höhe von 334,7 Millionen Euro. 2018 waren es noch 327,6 Millionen Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,2 Prozent. Die nationalen Verkehre in Fulda konnten im Vergleich zum Vorjahr mit einem Wachstum von 8,5 Prozent auf 62,1 Millionen Euro gesteigert werden (2018: 57,2 Millionen). Der Umsatz bei den Landverkehren Europa stieg um rund 6,4 Prozent auf 29,5 Millionen Euro (2018: 27,7 Millionen). Auch im interkontinentalen Luft- und Seefracht-Geschäft sind die Umsätze gewachsen. Kumuliert ergaben sich 11,9 Millionen Euro (2018: 10,6 Millionen Euro), die Luftfrachterlöse legten um 6,6 Prozent, die Seefrachterlöse um 18,8 Prozent zu. Insgesamt hat Zufall 2019 mit rund 1,7 Millionen Sendungen ungefähr das Vorjahresvolumen erreicht. Die Nachttransporte über die mittelständische Kooperation Night Star Express verzeichnet eine Veränderung auf 10,6 Millionen Euro im Vergleich zu 11,3 Millionen Euro im Vorjahr. Das ist ein Minus von 6,5 Prozent. Der Bereich Logistik schloss mit 21,0 Millionen Euro (2018: 22,1 Millionen Euro) um 4,7 Prozent schwächer ab als im Vorjahr, der Bereich Services mit 1,7 Millionen Euro (2018: 1,1 Millionen Euro) hingegen um beeindruckende 59 Prozent stärker. Der Bereich Internationale Verzollung konnte um 6,2 Prozent auf 1,1 Millionen Euro (2018: 1,0 Millionen Euro) zulegen.

2020: Wie wirkt sich Corona auf Zufall Fulda aus?

„Seit März 2020 beschäftigt uns bis heute die Corona-Pandemie und ihre vielfältigen Auswirkungen. Die Zufall logistics group hat mit der Etablierung eines zentralen CoV-2-Krisenstabes schnell reagiert. Dank umfangreicher Maßnahmen haben wir es geschafft, weitgehend infektionsfrei zu bleiben. Bisher gab es in der gesamten Gruppe nur zwei bestätigte Infektionen und einige Verdachtsfälle, die sich glücklicherweise nicht bestätigt haben. Das spricht für die Effektivität unserer Hygienemaßnahmen“, erklärt Christoph Göbel und ergänzt: „Online-Meetings garantierten seit Ausbruch der Pandemie eine Aufrechterhaltung der Kommunikation. In extrem kurzer Zeit wurde es 70 Mitarbeitern der Fuldaer Niederlassung ermöglicht, im Homeoffice zu arbeiten.“ Dank Abstandsregeln in den Büros und neuer Containerbüros sowie „shared-Desk-Lösungen“ konnte der Bürobetrieb große Fortschritte in Richtung „Büroalltag der Zukunft…“ verzeichnen. Entscheidend kommt es bei diesen Maßnahmen auf die Digitalisierung und Flexibilisierung an. Die Stärke in diesem Bereich demonstrierte die Zufall logistics group, indem es gelang, innerhalb von zehn Tagen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter telearbeitsfähig zu machen. Michael Hamperl (Stellvertretender Niederlassungsleiter Fulda und Niederlassungsleiter Nohra bei Erfurt) resümiert: „Das war ein wichtiger Schritt, um das Infizierungsrisiko zu minimieren. Zudem arbeitete unser Krisenstab auf Hochtouren, um Hygienekonzepte und Vorsichtsmaßnahmen zu entwickeln, schnell umzusetzen und weiterzuentwickeln.“ Wir haben in Bereichen Landverkehre Europa, Luftfracht, Seefracht und Zoll teils massive Auftrags- und Umsatzeinbrüche, auch das Teilladungs- und Ladungsgeschäft leidet. In der Kontrakt-Logistik haben wir Einschnitte im Bereich der Automotive-Kunden und den chinaabhängigen Handelskunden. Einzig der Stückgutbereich Landverkehre Deutschland hat von einem Online-Boom profitiert. Allerdings sind die Industriekunden hier eingebrochen – dies wurde durch den Zuwachs im Stückgutbereich zwar temporär überkompensiert, aber im Juli und August ist dieser Boom bereits wieder abgeklungen. „Dem coronabedingt massiv eingebrochenen Ladungsgeschäft steht ein B2C-Boom gegenüber – insbesondere Transporte von Grills, Kühlschränken, Pools und Trampolinen sorgen für Aufträge“, nennt der stellvertretende Niederlassungsleiter Michael Hamperl Beispiele für den temporären Zuwachs im Stückgutbereich. Der an dieser Stelle übliche Ausblick auf das kommende Halbjahr fällt unter Berücksichtigung der unsicheren Corona-Lage schwer: „Für die nächsten Monate eine Voraussage zu treffen, ist immer schwierig. In diesem Jahr ist es aber schlicht nicht möglich. Wir müssen täglich aufs Neue planen und sich ergebende Änderungen und Vorgaben in unsere Abläufe integrieren“, erklärt Michael Hamperl. Allerdings sieht er die Niederlassung Fulda gut gerüstet für eine sich bereits ankündigende zweite Welle der Pandemie.

Logistik Center in Flieden – Erstbezug schon ab September

 Das Projekt Logistik Center Flieden kam im ersten Halbjahr schnell voran: Nach schnellen Baufortschritten steht bereits im September der Erstbezug der Unit 1 an. Schrittweise folgen bis Jahresende die Units 2 bis 4 (insgesamt ca. 42 Tsd. Quadratmeter Hallenfläche inkl. der Mezzaninen). Schwerpunkt der Nutzung werden Reifen sein – in der Endausbaustufe rechnet Niederlassungsleiter Christoph Göbel mit 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Flieden.

Anbau Hermann-Muth-Straße entzerrt Bürosituation

 Barrierefrei und viel Platz! Die Büroräumlichkeiten in der Fuldaer Hermann-Muth-Straße wurden zu eng. „Neben dem eigentlichen Platzgewinn rücken Abteilungen bzw. Teams wieder zusammen, die bisher in Außenstandorten waren. Der Anbau macht zwei Drittel der Verwaltungsfläche von Zufall Fulda barrierefrei“, erklärt Christoph Göbel einige Vorteile des neuen Gebäudes. Nach vorbereitenden Maßnahmen und abgeschlossenem Baugenehmigungsverfahren sind nun die Bagger bereits am Werk. Jetzt wird ein neues 900 Quadratmeter umfassendes Bürogebäude mit vier Etagen gebaut. Alle Etagen im Neubau erhalten ein behindertengerechtes WC und sind über einen Aufzug erreichbar. Die Mitteletage im Altbau ist über einen Gang verbunden und damit ebenfalls mit Rollstuhl erreichbar. „Dann sind wir auch bestens auf die Einstellung gehandicapter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbereitet. Die anfallenden Mehrkosten nehmen wir für diesen wichtigen Zukunftsbaustein gerne in Kauf“, kommentiert Christoph Göbel die Investition.

Transport-Management-System der Zukunft

Die Zufall logistics group treibt den Ausbau digitaler Strukturen voran. Die Einführung des neuen Transport-Management-Systems (TMS) AX CargoSuite von Anaxco ist das bis dato größte IT-Projekt in der Unternehmensgeschichte von Zufall. Eine intensivere Vernetzung und der Datenaustausch in Echtzeit mit allen Kunden und Partnern werden durch diese moderne Enterprise-Ressource-Planning-Softwareplattform (ERP-System) möglich. „Mit der erfolgreichen Einführung des TMS machen wir in Sachen Digitalisierung einen entscheidenden Schritt in die Zukunft. Die TMS-Einführung ermöglicht noch stärker das prozessuale Arbeiten und das vernetzte Denken mit hohem Automationsgrad. Die Idee ist folgende: Ein Auftrag durchläuft alle Prozesse mehr oder weniger vollautomatisch und nur Abweichungen von der Norm erfordern den manuellen Eingriff. Künftig gilt es, nur noch an den Gründen für die Normabweichungen zu arbeiten, um die Automatisierung weiter voran zu treiben“, so Christoph Göbel. Für ihn stellt dieser Meilenstein in der Digitalisierung „eine starke Entlastung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ dar, indem sie mehr Zeit für ihre Kernaufgaben gewinnen. Die sich so um das „tägliche Bestreben, der kundenfreundlichste Logistikdienstleister zu sein und unsere Kunden mit Leistung zu verwöhnen“ kümmern können. Im ersten Schritt hat Zufall das neue System bereits zum Jahreswechsel 2018/19 für die Niederlassung Göttingen eingeführt und optimiert. Im Herbst 2019 schlug das „Kernteam“ aus Göttingen seine Zelte in Fulda auf. Das IT-Expertenteam sorgte auf der Basis der Erfahrungen mit der TMS-Einführung in Göttingen für einen erfolgreichen „Roll-Out“ in Fulda. Am 1. Januar 2020 war Fulda mit dem neuen System am Netz. „Wir danken den TMS-Spezialisten und sind froh, dass alles so gut geklappt hat. Wir können nun seit Anfang dieses Jahres mit einem hochmodernen System arbeiten und setzen so neue Maßstäbe“, sagt Christoph Göbel. Die Einführung verlangte von den Kunden Verständnis und Geduld und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern enormen Einsatz. „Wir sind unserem Team dankbar für die tolle Arbeit, die es in dieser Zeit geleistet hat“, zollt Göbel allen Beteiligten seinen Respekt.

Zufall schafft Karrieren – Ausbildungsjahrgang 2020

 „Wir legen großen Wert auf eine fundierte Ausbildung, weil sie die vielleicht wichtigste Investition in unsere Zukunft darstellt“, erklärt Niederlassungsleiter Michael Hamperl. Da der Büroanbau aber erst zum Jahresende fertig wird und akute Platzprobleme bestehen, musste die Anzahl der neuen Ausbildungsplätze etwas einschränkt werden. Zum 1. August 2020 begannen acht Auszubildende ihre Ausbildung bei Zufall Fulda. Damit werden aktuell dann 41 Auszubildende und vier Bachelor-Studierende bei Zufall Fulda ausgebildet. Die Zufall logistics group hat damit eine Ausbildungsquote von zehn Prozent bei einer Übernahmequote von über 70 Prozent. +++ pm