In der Gemarkung Steinbach scheint alles getan zu werden, um auch die letzten wertvollen Biotope dem Bau von Windkraftanlagen zu opfern. Auf dem Feuchtwiesen-Areal am Hurasweiher mit seinen zwei Quellen zieht momentan ein Bagger Gräben. Drainagerohre verschwinden anschließend darin. Es wäre sehr erstaunlich, wenn mit dem Wissen der Behörde ein weiteres Stück Natur zerstört wird! Die Bürgerinitiative „Gegenwind am Stoppelsberg“ (BI) fordert in einer Mitteilung daher sofortigen Stopp und Rückbau dieser Maßnahmen.
Seit Jahren warnt die BI vor den Belastungen durch zwei riesige Windparks im Vorranggebiet FD08. „Unsere Argumente finden kein Gehör“, erklärt die Initiative enttäuscht. Im Gegenteil! Mit der Trockenlegung der Feuchtwiese wird die unsinnige Zerstörung des Natur- und Lebensraumes im Hessischen Kegelspiel durch die Projektierer und mit Unterstützung der planerischen Institutionen fortgesetzt. Nach Ansicht der BI geht mit der Trockenlegung nicht nur ein Lebens- und Nahrungshabitat für bedrohte Tiere verloren. Es entsteht zudem ein klimaschädlicher Prozess. Bundesweit werden feuchte Wiesen gesichert oder durch teure Förderprojekte renaturiert. Genau das Gegenteil passiert in der Gemeinde Burghaun. Hier scheint man den Beitrag zum Klima- und Artenschutz zu ignorieren, um dem verlockenden Ruf des Windrad-Geldes zu folgen.
Schon 2018 wurden erste Drainierungsversuche am Hurasweiher entdeckt und deren Rücknahme gefordert. Im Rahmen einer Quellenerfassung 2021 stellte man zudem fest, dass schon zuvor in das Grundwasser eingegriffen wurde. Die BI „Gegenwind am Stoppelsberg“ informierte nun die entsprechenden Stellen über die Situation. Sie fordert einen umgehenden Schutz für das Feuchtwiesengebiet.
„Steinbach und die benachbarten Orte Dittlofrod, Körnbach und Oberstoppel sind hart betroffen. Sie werden gezielt für erneuerbare Energie und deren Transport geopfert“, fasst der Vorstand der BI zusammen. Einerseits werden die Bewohner mit drei Stromtrassen und zwei Umspannwerken konfrontiert, die zusammen etwa 15 Hektar beanspruchen. Zusätzlich scheinen noch Photovoltaikparks mit mindestens 25 Hektar in Ortsnähe geplant zu sein. Ein Einstiegsschacht für den Kaliabbau in der Nähe von Dittlofrod ist ebenfalls vorgesehen. Andererseits wird vor allem Steinbach von zwei Windparks bedrängt.
Die BI fordert die Politik auf, die Last im Landkreis gerecht zu verteilen. Wenn dies bei den Stromtrassen nicht mehr möglich ist, sollten zumindest die Windvorrangfläche FD08 aus der Planung genommen werden. Die naturschutzrechtlichen Grundlagen erlauben nämlich deren Nutzung gar nicht, heißt es in der Pressemitteilung. +++
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