Weltflüchtlingstag – Aktionstag der Seebrücke

„Menschenrechte sind unverhandelbar“

Im Rahmen eines Aktionstages der Seebrücke und zum Welttag für geflüchtete und flüchtende Menschen fand am heutigen Sonntag ab 11 Uhr am Buttermarkt eine Kundgebung unter dem Motto „Menschenrechte sind unverhandelbar“ statt, bei der auf die Situation an den EU-Außengrenzen und auch hier vor Ort in Deutschland hingewiesen wurde.

Die Seebrücke Fulda hatte zu der Kundgebung aufgerufen, bei der sie die Evakuierung aller Lager, eine staatlich organisierte Seenotrettung und ein Ende der Kriminalisierung der Seenotrettung forderten. In verschiedenen Redebeiträgen wurden sowohl politische Forderungen und Strukturen auf unterschiedlichen Ebenen benannt als auch einzelne Geschichten geflüchteter und flüchtender Menschen, erzählt.

Salome Dannenberg von der neu gegründeten Sea Eye Gruppe Fulda machte in ihrem Redebeitrag deutlich, in welcher Situation sich eine flüchtende Frau befand, bevor sie sich auf die Flucht begab: „Eine Frau aus Burkina Faso erzählte uns: „Wenn ich über das Mittelmeer fliehe, dann sterbe ich vielleicht, wenn ich aber bleibe, dann sterbe ich sicher“!“ In verschiedenen Audiofiles bekamen dann auch geflüchtete und flüchtende Menschen eine Stimme. Sie berichteten von menschenunwürdigen Fluchterfahrungen und traumatisierenden Erlebnissen. William Schmidt von der Seebrücke Fulda betont: „Libyen ist kein sicherer Ort für geflüchtete Menschen! Ein Pushback bricht internationales Recht und verletzt Artikel 14 der Menschenrechte: Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.“

In der Kundgebung wurde weiterhin auch auf die Situation hier vor Ort verwiesen. Abschiebungen, Abschiebepraxen und das Leben von ankommenden Menschen hier wurde dargestellt und kritisiert.
Neben Redebeiträgen und Audiofiles gab es auch die Möglichkeit, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und auf einem ausliegenden Plakat Gedanken oder Meinungen mitzuteilen sowie Solidaritätsbekundungen bunt zur Geltung zu bringen.

Zum Ende der Kundgebung verwies Carolin Hack von der Seebrücke Fulda noch auf die bevorstehenden Bundestagswahlen: „Es liegt an uns allen, das Thema auch im bevorstehenden Wahlkampf zur Bundestagswahl zu setzen. Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Politik Einfluss hat – und zwar einen nicht geringen – auf die Schicksale von flüchtenden, geflüchteten und ankommenden Menschen. Nutzt eure Stimme – jetzt jeden Tag und auch am Wahltag! Menschenrechte sind unverhandelbar! An den Außengrenzen der EU und auch hier vor Ort!“ Neben der Kundgebung am Buttermarkt fanden an ca. 50 weiteren Orten Demos, Kundgebungen und Aktionen statt, die auf das Thema hinweisen. +++ pm