Wasserverband Kinzig sieht Pläne zur Kinzigtalbahn kritisch

Die Talsperre liegt im Buntsandsteingebiet des Kinzigtales

Gelnhausen. Der Wasserverband Kinzig sieht die vorgestellten Pläne für den Ausbau der Kinzigtalbahn mit einer Querung des Ahler Stausees äußerst kritisch. Die aktuelle Darstellung der DB Netz AG, die Variante IV sei „technisch machbar“ und die Brückenpfeiler seien „kein Risiko für das Dammbauwerk“ könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigt werden.

Die Verhältnisse im Untergrund der Wasserfläche werden von den Experten des Wasserverbandes als „komplex und schwierig“ eingestuft. Eine seriöse Aussage zu möglichen Baumaßnahmen sei daher nur nach gründlicher Untersuchung zu treffen. Diese Bedenken wurden bereits Ende September in einer offiziellen Stellungnahme der DB Netz AG sowie dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) übermittelt.

Im Rahmen eines Treffens zur Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens hat der Wasserverband nun seine Position noch einmal bekräftigt. „Es ist nicht auszuschließen, dass bei der Herstellung von Pfeilern im See die abdichtende Wirkung der Auelehmschicht zerstört werden kann. Daraus können sich weitere Probleme im Zusammenhang mit der Unterströmung des Staudammes ergeben“, erläutert Landrat Thorsten Stolz die Darstellung der Fachleute und die Position der Verbandsversamnmlung.

Die Talsperre liegt im Buntsandsteingebiet des Kinzigtales. Den tieferen Untergrund bilden mürbe bis feste Sandsteine des mittleren Buntsandsteins, in die unregelmäßig Tonstein-Lagen eingelagert sind. Die Geologen verweisen darauf, dass die Gesteine meist stark geklüftet und zum Teil sehr stark durchlässig sind. So wurde bei den damaligen Untersuchungen zum Bau des Stausees eine starke Unterströmung festgestellt. Daraufhin wurde am wasserseitigen Dammfuß eine Dichtwand als zusätzliches Sicherungselement hergestellt.

Auf diese Weise sei das System seit inzwischen 30 Jahren völlig stabil und problemlos im Betrieb. Es könnten allerdings nach Meinung der Experten „gravierendere Probleme entstehen, wenn im Zuge von Bauarbeiten die Klüfte im tieferen Buntsandstein angeschnitten werden und sich neue Wasserwegigkeiten im Untergrund ergeben“. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Grundwasserströme und die Druckverhältnisse seien nach heutiger Faktenlage nicht abschätzbar.

Aus Expertensicht des Wasserverbandes Kinzig muss daher im Rahmen möglicher Planungen sichergestellt werden, dass eine die Standsicherheit des Staudamms beeinträchtigende Unterströmung ausgeschlossen ist und die Sicherheit im Betrieb nicht beeinträchtigt wird. +++