Der Vorstandschef des Immobilienkonzerns Vonovia, Rolf Buch, gibt sich kurz vor dem Volksentscheid in Berlin über eine mögliche Enteignung kämpferisch. „Selbst wenn das Votum entsprechend ausfällt, sind die Wohnungen ja noch nicht automatisch enteignet“, sagte Buch der „Zeit“ und „Zeit-Online“. Dann beginne erst einmal ein Gesetzgebungsverfahren. „Der Volksentscheid ist eher als Weckruf zu verstehen, etwas grundsätzlich zu ändern“, fügte er hinzu. Die Argumente der Initiative hinter der Enteignungskampagne weist Buch zurück. Sie mache Stimmung und ignoriere, dass der gesetzliche Mieterschutz auch in Berlin gelte. „Das Risiko, die Wohnung, in der man lebt, zu verlieren, ist objektiv kaum gegeben. Und dass die Mieten bei bestehenden Verträgen steigen, ist eher ein gefühltes Problem“, so der Manager. Zugleich versuchte er, alle Vonovia-Kunden zu beruhigen: „Unsere Mieter brauchen keine Angst zu haben.“ Am 26. September entscheiden die Berliner über die Forderung der Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, alle Wohnungsbestände von Immobilienunternehmen mit mehr als 3.000 Wohnungen zu vergesellschaften. Davon wäre Vonovia gleich doppelt betroffen, weil es seinen bisherigen Konkurrenten Deutsche Wohnen derzeit übernehmen will. Zweimal ist Vonovia bereits mit diesem Vorhaben gescheitert, zuletzt im Juli. Einen Rücktritt im Fall einer erneuten Niederlage schloss Buch aus: „Das steht nicht zur Diskussion.“ +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar