Vom Lehrerpult an den Bildschirm

Fortbildung in „Hybride Lernlandschaften“ an der Konrad-Zuse-Schule Hünfeld

Screenshot: Michael Kühlthau

„Hybride Lernlandschaften“ – Ein Begriff erobert die Bildungswelt. Doch was steckt eigentlich dahinter? Welche Chancen und Grenzen sind mit diesem neuen Unterrichtskonzept verbunden? Oder ist das Ganze vielleicht gar nicht so neu, wie es klingt? Mit diesen, vor allem aber auch mit der Frage, wie hybride Lernlandschaften ganz konkret für den Unterrichtsalltag gestaltet werden können, beschäftigten sich mehr als zwanzig Kolleginnen und Kollegen in einer sechsteiligen Online-Fortbildungsreihe vom 21.01.- bis zum 09.02.2021 an der Konrad-Zuse-Schule in Hünfeld.

Gerade in Zeiten wie diesen stehen Lehrerinnen und Lehrer vor der Herausforderung, Unterrichtskonzepte an die Bedingungen und Spielräume, die die Pandemie Schulen ermöglicht, anzupassen. Die Idee der hybriden Lernlandschaften, die eine Kombination von Präsenz- und interaktivem Distanzunterricht darstellt, kann dabei wertvolle Impulse liefern. Um die Vorteile von hybridem Lernen nutzen zu können, gilt die Gestaltung einer Lernplattform als das zentrale Element. Eine solche Lernplattform ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, orts- und zeitunabhängig auf Unterrichtsmaterialien zuzugreifen, so dass nicht nur in der Schule, sondern prinzipiell an jedem anderen Ort mit Internetzugang an den Lerninhalten gearbeitet werden kann. In dieser Lernplattform werden klassische Arbeitsmaterialien durch vielfältige digitale Formate angereichert. So stehen zum Beispiel von den Lehrerinnen und Lehrern aufgenommene Audiodateien als mündliche Erklärungen zu Arbeitsaufträgen zur Verfügung oder von Lehrerinnen und Lehrern selbst erstellte Erklärvideos werden genutzt, um schwierige Unterrichtsinhalte zu vermitteln und dabei einen Weg zu wählen, der der Mediennutzung der Jugendlichen entspricht. Da hybrides Lernen aber mehr bedeutet, als Materialien im digitalen Raum bereitzuhalten, findet das Lernen auch in Video-Konferenzen statt, wo man sich „virtuell“ begegnet. Diese Video-Konferenzen haben den Vorteil, dass hier Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern wieder möglich werden, was eine in Zeiten von Corona schon fast vergessene Sozialform der Unterrichtsarbeit ist.

Um den Lernenden regelmäßig einen Überblick über die tatsächlich erworbenen Kompetenzen zu geben, enthält jede hybride Lernlandschaft auch Feedback-Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, die zum Beispiel in Form von digitalen Tests stattfinden. So vielfältig wie die Gestaltung einer hybriden Lernlandschaft ist, so vielfältig waren auch die Themen, die an sechs Tagen nach Unterrichtsschluss unter Leitung von Fortbildnerin Daniela Dietl von den interessierten Kolleginnen und Kollegen bearbeitet wurden. Dabei bewegten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst als Lernende in einer hybriden Lernlandschaft, verfolgten jeweils eine Präsentation in einer Video-Konferenz und erprobten anschließend in virtuellen Kleingruppen direkt das Gelernte. Besonders positiv war dabei, dass auch die Kolleginnen und Kollegen in herausfordernden pädagogischen Zeiten einen Raum für kollegiale Empfehlungen und Erfahrungsaustausch erhielten. Und da die gerade abgeschlossene Fortbildung innerhalb von nicht einmal 24 Stunden nach Ausschreibung ausgebucht war, wird es sicher eine Wiederholung dieses Angebots geben. Dieses Engagement in Zeiten, in denen ohnehin große (gesellschaftliche) Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer gestellt werden, macht deutlich, dass die Konrad-Zuse-Schule den Weg des digitalen Lehren und Lernens zielstrebig weitergeht. +++ pm