Manchmal wirken die auf oder um Altglas- Container herum „fein säuberlich“ aufgereihten Gläser und Flaschen fast wie Werke moderner Aktionskünstler. „Kunst“ aus recyclebarem Abfall. Aber eben nur fast. Denn letztlich handelt es sich bei dem, was herumliegt – von Glas bis hin zu Kleidern, Spielzeug oder Elektroschrott – um „illegal abgelagerten Müll“, für den übrigens der Bußgeldkatalog des Landes Hessen gilt. Wer erwischt wird, zahlt mindestens zehn und bis zu 1.000 Euro oder sogar mehr. Je nach Art und Umfang des Mülls.
Ärgerlich
Ärgerlich ist der abgelegte Müll allemal – für Entsorger, Kommunen, Anwohner ebenso wie für das allgemeine Ortsbild. Schließlich sehen manche Standorte durch die Abfallmengen manchmal ziemlich schmuddelig aus. Scherben können zudem durchaus problematisch für Tiere und Menschen sein. Ärgerlich könnte es auch werden, wenn eine Scherbe im Autoreifen stecken bleibt. Woran liegt es, dass es bei einigen der rund 350 im Landkreis Fulda aufgestellten Container zu solch unschönen Bildern kommt? Etwa an einer zu geringen Anzahl von Behältern?
Anzahl reicht
Müssten also vielleicht trotz höherer Kosten mehr Container aufgestellt werden? „Das Volumen an Behältern ist in der Regel ausreichend“, meint Sebastian Eberl, technischer Betriebsleiter beim Wächtersbacher Entsorgungsunternehmen Weisgerber. Für ihn besteht das Problem oftmals eher darin, „dass nicht alle Plätze gleich stark genutzt werden.“ Die Frage, ob es häufiger Probleme mit vollen Containern und/ oder rundherum abgestellten Altglas beziehungsweise anderem Müll wie Elektroschrott, Altkleidern, Tüten, Taschen oder Plastikspielzeug gibt, beantwortet Eberl mit dem Verweis: „Bei Feiertagsverschiebungen, Ausfall von Personal oder Technik und Ereignissen wie Weihnachten und Silvester“ könne es „zu Beistellmengen kommen.“ Um Abhilfe zu schaffen, setzt das Unternehmen Weisgerber auf, „zusätzliches Personal und Fahrzeuge“ – wenn möglich.
Optimal aufgestellt
Um weitere Probleme im Zusammenhang mit dem Sammeln von Altglas zu vermeiden, setzt das Unternehmen Weisgerber auf Informationen auf den Behältern, die erläutern, was eingeworfen werden darf oder nicht. Nicht in den Container gehören beispielsweise Fensterglas, Sicherheitsglas, Spiegel, Aquarien oder etwa Terrarien. Glas wie dieses muss zum Wertstoffhof gebracht werden. Und im Zweifelsfall, wenn der Container wirklich voll ist: Dann das Altglas bitte wieder mitnehmen und an anderem Standort entsorgen.
Sammelmengen
Im Zusammenhang mit der Altglas-Entsorgung gibt es jedoch auch eine gute Nachricht. Die Deutschen sammeln fleißig. In den rund 300.000 Containern bundesweit landen jährlich rund 2,6 Millionen Tonnen Altglas, was laut Bundesumweltamt einer Recyclingquote von 84 Prozent entspricht. Im Landkreis Fulda sind nach Worten Eberls „die Mengen weitgehend stabil.“ +++ mb